Hannibal Rising

Originaltitel
Hannibal Rising
Land
Jahr
2006
Laufzeit
121 min
Regie
Release Date
Bewertung
2
2/10
von Volker Robrahn / 1. Januar 2010

Jetzt ist die Schraube endgültig überzogen. Es mag sich ja finanziell lohnen, aber zum neuesten (denn wer weiß schon mit Sicherheit zu sagen, ob es nun wirklich das letzte ist) Kapitel über die Umtriebe des charismatischen Menschenfressers Hannibal Lecter fallen einem nur noch ein paar ziemlich unfreundliche Adjektive ein. Was schon bei der Ankündigung sehr, sehr fragwürdig und überflüssig erschien, erweist sich nach Betrachten des Endprodukts als ein Film, der alle Befürchtungen, die man haben konnte, nicht nur bestätigt sondern sogar noch übertrifft.

Die knapp zwanzig Minuten, in denen Anthony Hopkins im "Schweigen der Lämmer" zu sehen war, genügten vollauf um einen mehr als bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dass diese Figur dabei irgendwie mysteriös blieb und nicht als eindimensionaler Bösewicht abgehakt werden konnte, machte sie eigentlich erst wirklich interessant, und die herausragende Darstellung von Hopkins machte sie unvergesslich.
Der Erste, der diese bis dahin in zwei Romanen nur als Nebenfigur aufgetretene Schöpfung schließlich nochmal verkaufsfördernd in den Vordergrund stellte, war dann aber nicht die bezüglich solcher Taten immer verdächtige Filmindustrie, sondern Buchautor Thomas Harris selbst. Hollywood griff aber selbstredend dankend zu, Mr. Hopkins konnte sich in "Hannibal" nun in epischer Breite austoben und das Ganze geriet zumindest noch einigermaßen unterhaltsam, auch wenn es da bereits nach einem kühl durch kalkulierten Geschäft roch und sich die Absage von Jodie Foster für die Rolle der Agentin Sterling schmerzlich bemerkbar machte. Selbst den "Roten Drachen" von vor ein paar Jahren konnte man noch akzeptieren, bot diese Neufassung des ersten Hannibal-Romans (in den 80er Jahren zuvor ohne Hopkins schon Mal ohne großes Aufsehen von Michael Mann verfilmt) doch schließlich eine hervorragende Geschichte und glänzte zudem noch mit Edward Norton und Ralph Fiennes in weiteren starken Rollen.

Soviel zur Historie, aber wer geglaubt (oder vielleicht auch gehofft) hatte, damit sei es nun endgültig gut, der unterschätzt offensichtlich die Geldgier von Thomas Harris und der Produzentenfamilie De Laurentiis. Fortsetzung sowie Remake bereits erledigt und Anthony Hopkins steht nun endgültig auch nicht mehr zur Verfügung? Alles kein Problem, man könnte ja dann noch ... die Jugend des Goldesels erzählen, eben wie er zu dem wurde was er ist (oder isst?). Das könnte der Hopkins eh nicht machen, also gerät man da schon mal nicht in Erklärungsnöte. Und etwaige Zweifel, ob man dem Charakter damit letztendlich nicht all das nimmt, was ihn so interessant machte, nämlich seine Ungreifbarkeit, die eigentlich unerklärliche Dualität einer genauso intelligenten und kultivierten wie abartigen und perversen Persönlichkeit?
Doch nicht bei Thomas Harris, in der Rolle des willigen Erfüllungsgehilfen, der ganz offensichtlich darauf pfeift, auch den letzten Rest schriftstellerischen Anspruchs und Glaubwürdigkeit zu verspielen. Der schreibt das benötigte Drehbuch diesmal gleich selbst, natürlich nicht ohne den neuen "Roman zum Film" gleich hinterher zu schieben. Eine Dreistigkeit, die man ja fast schon wieder bewundern könnte.

Aber auch nur fast, denn das was uns nun präsentiert wird, ist leider an Einfallslosigkeit nicht zu überbieten und derart uninspiriert umgesetzt, dass man sich nur an den Kopf fassen kann. Womit wir nun an dem Punkt angelangt wären, an dem auch mal ein paar Worte über den Film "Hannibal Rising" selbst verloren werden. Aber mehr als diese paar sind auch nicht nötig, denn die hier gezeigte Entwicklung des Hannibal L. entstammt anscheinend dem Werk "Psychologie für Grundschüler".
Kurz gesagt läuft es auf Folgendes hinaus: Im zweiten Weltkrieg hat der junge Hannibal Übles zu erleiden. Die Eltern Lecter werden bei einem Bombenangriff der Nazis getötet, seine geliebte kleine Schwester später von einer Horde hungernder Söldner aus Not verspeist. Unterkunft findet der junge Mann dann nach dem Krieg bei seiner einzigen noch lebenden Verwandten, der eleganten Lady Murasaki, bei der er eine exzellente Ausbildung genießt und sich im Umgang mit asiatischen Waffen vertraut macht.
Da kann man dann eigentlich auch gar nicht anders, als erstens zum gnadenlosen Rächer werden, der sich jeden der damals Beteiligten brutalstmöglich vorknöpft (im Schnitt so fünfzehn Minuten Spielzeit pro Opfer), dies mit zweitens der angeeigneten höflichen Ausdrucksweise tun und schließlich drittens aufgrund des erlittenen Traumas selbst zum Kannibalen werden. Genau so haben wir uns das gedacht, diese Genesis des kannibalischen Mörders birgt nun nicht mehr den Hauch von Rätselhaftigkeit, sie erscheint vielmehr absolut gradlinig, folgerichtig und unvermeidlich. So einfach ist das also mit den Serienkillern, da kann man die umständlichen Profiler eigentlich auch alle entlassen.

Wie "unvermeidlich" also diese Entwicklung ist, versucht uns der Film zusätzlich noch durch auffällig inszenierte Bilder zu verklickern, die immer wieder Bezug auf bekannte Motive des späteren Lecter nehmen. Krönung dieses billigen Tricks ist die berühmte Maske, die nicht nur plakativ das Filmposter schmückt, sondern vom jungen Hannibal irgendwann in der Sammlung seiner Tante entdeckt und prompt unter großem musikalischen Getöse aufgesetzt wird. Was dann wohl zeigen soll, woher sein "Markenzeichen" stammt. Schade nur, dass er sich diese Maske zig Jahre später gar nicht selbst aufsetzte, sondern sie ihm als Sicherheitsmaßnahme von den Ordnungskräften verpasst wurde. Nicht die einzige Szene mit gewollt hohem Wiedererkennungswert, aber ohne jeglichen Sinn.
Es ist überhaupt erstaunlich, wie es der nicht gerade subtil und unauffällig vorgehende Hannibal geschafft haben soll, trotz der Schneise der Verwüstung, welche er hinter sich herzieht, jahrzehntelang unentdeckt zu bleiben. Aber genug der deprimierenden Logikfragen. Kommen wir lieber zum deprimierenden Rest. Denn da ist ja auch noch der arme Gaspard Ulliel in der Hauptrolle, über dessen Bemühungen es nicht viel mehr zu sagen gibt, als dass er von vornherein keinerlei Chance hat. Nicht gegen das überlebensgroße Vorbild und nicht gegen das katastrophale Drehbuch. Gong Lis Lady Murasaki ist zwar auch nicht eben gerade das, was man eine besonders glaubwürdige Figur nennt, bringt aber zumindest etwas Exotik und schauspielerische Klasse ins Geschehen.
Ansonsten werden zumindest alle die Zuschauer gut bedient, die sich an ein paar hübsch choreographierten Metzeleien erfreuen können, bei denen auch ordentlich Blut spritzt. Nach gut zwei Stunden hat der talentierte Mr. Lecter dann seinen Feldzug beendet, aber wir wissen ja, dass es damit noch nicht getan ist. Und es steht zu befürchten, dass wir uns in ein paar Jahren wieder treffen, zu "Hannibal Developing", seinen bisher noch unverfilmten Gesellenjahren von Mitte Dreißig bis Anfang Vierzig.


8
8/10

So schlecht wie die obigen kritiken fand ich den Film nicht, nur an einigen Stellen zu brutal und vorhersehbar. Die Kindheitserlebnisse Hannibals und das dadurch hervorgerufene Trauma wurden meiner Meinung nach sehr gut und glaubhaft umgesetzt und waren zusammen mit den Erlebnissen und Erfahrungen bei seiner japanischen Tante, die hervorragend von Gong Li verkörpert wurde, die Highlights des Films, die mich teilweise auch emotional berührt haben. Auch der Darsteller des jungen Hannibal strahlt meiner Meinung nach ein gewisses Charisma aus und wirkt dadurch trotz seines aggressiven Wesens stellenweise geradezu sympathisch, besonders wenn er sich mit grosser Liebe an seine kleine Schwester erinnert.
Der Film ist sicher nicht so herausragend wie das Schweigen der Lämmer, aber schlecht ist er meiner Meinung nach. Ich fühlte mich durch den Film gut unterhalten.

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9
9/10

Also, ich muss meiner Vorrednerin zustimmen, ich fand den Film auch ziemlich gut. Ich hatte durch die mäßigen bis schlechten Kritiken nicht allzu viel erwartet, wurde aber am Ende angenehm überrascht.
Es stimmt, die Handlung ist eher mittelmäßig und nicht zu spannend, aber der ganze Film wird durch den hervorragenden Hauptdarsteller Gaspard Ulliel enorm gehoben, er macht seine Sache sehr gut und brauch sich keinesfalls hinter dem großen Anthony Hopkins zu verstecken.
Sehr treffend meiner Meinung die Beschreibung in "Stern.de": "Gaspard Ulliel ist mit transsylvanischer Blässe, vollen Lippen und echter Narbe auf der Wange, ein hübsches Stück Frischfleisch. Der morbide Dandy weiß, was gut ist und speist vorzugsweise die Bäckchen der Bösen, roh und gekocht. (...) Allerdings würde der große Hannibal sein junges Alter Ego glatt zum Frühstück verspeisen."

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5
5/10

Wenn man diesen Film ohne jegliche Vorbelastung und Gedanken an Schweigen der Lämmer und Anthony Perkins anschauen vermag.Dann ist dieser präzise ausgearbeitete Rachefeldzug von Terry Webber garnicht mal so übel.
Gaspard Ulliel ist für mich ziemlich überzeugend in seiner "bösen" Darbietung und nicht umsonst mehrere Jahre hintereinander in Frankreich für den besten Nachwuchsstar nominiert gewesen.

Der üble Nachgeschmack den dieser Film hinterlässt ist einfach nur,dass Er auf der Hannibal-Schiene reiten möchte.Als eigenständiger Film hätte es ein bis zwei Augen mehr gegeben!

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5
5/10

@ Lee Cooper

Ich glaube Perkins war der Kollege mit dem Messer unter der Dusche und der Mutter im Keller!

Ich verbessere meinen fatalen Fehler bevor ich hier gehäutet und gefressen werde :-)

Ich meinte natürlich Anthony Banderas *grins debil*

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2
2/10

Jetzt habe ich ihn gesehen: Die reinste Tortur, bloß nicht reingehen, der ist öde bis zum Abwinken !

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10
10/10

Ich fand den Film große klasse. Gaspard Ulliel hat seine Rolle hervorragend und sehr überzeugend gespielt. Ich war sehr fasziniert von seinem schauspielerischen Talent. Auch die Geschichte des Films fand ich äußerst spannend. Wer diesen Film nicht sieht hat was verpasst.

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10
10/10

Schweigen der Lämmer... total lahm, Hannibal Rising... GENIAL!!!

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2
2/10

Nur noch ärgerlich:

-ständig dämliche Rückblenden, als wäre ich so doof und hätte vergessen, was vor 5 min auf der Leinwand zu sehen war
- Immer gleiches "Ich presse alle Infos aus dir raus und bring dich doch um" Prinzip
- kein Spannungsbogen
- alle Beteiligten müssen ständig betonen wie böse Hannibal ist, selber bringt er das aber nicht rüber
- SChlechte Schauspieler, der nur 2-3 verschiedene Gesichter schneiden kann, nebenbei: böse gucken und schwul gucken is ein unterschied
- im ganzen Film war nichts subtiles oder doppeldeutiges, kein plotwechsel oder spannender moment = LANGEWEILE
- Hannibal Rising? die Figur entwickelt sich doch gar nicht, sonder bleibt nach 40 min einfach gleich

Fazit: taurig traurig traurig und einfach ärgerlich

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LAAAANGWEILIG! Schweigen der Lämmer war großartig und nun....der Tiefpunkt. Gääähhhn.

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6
6/10

das grosse negative ist das halt nix mehr sicher ist vor hollywood. zu alles und jedem gibt es prequels, sequels, jugend geschichten, und so weiter.

darüber zu diskutieren bringt eh nix.

und der film ist ok. durchaus spannend und der darsteller gibt sich grosse mühe. er muss halt mit hopkins verglichen werden.

er schlägt sich tapfer. ein guter unterhaltsamer film

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7
7/10

Ich fand den Film gut!!! Natürlich kann man einen A.Hopkins nicht eretzten, aber ein optischer Hingucker ist Gong Li.

Die Story war nun wirklich auch nicht so schlecht wie oben beschrieben, gerade in Hinblick auf gewisse Tabu Themen aus dem WWII.

Mir hat er zumindest besser gefallen als Teil 2 ;O)

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9
9/10

Ich fand den Film recht gut und die Schauspieler sogar sehr gut gewählt. Als eigenständiger Film ohne irgendeine Anlehnung an Hannibal Lecter, wäre der Film sicher noch besser gewesen, da die Figur Hannibal Lecter durch die vorigen Filme eigentlich schon genug präsent ist und man sich eigentlich auch nie wirklich gefragt hat ... wie er so geworden ist etc.. Teilweise ist der Film etwas langatmig aber sonst sehr schön und düster! Ich würde ihn mir auch nochmal anschauen.

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1
1/10

aaaaaaahhhhh...katastrophe!!! der begriff "eindimensionale figuren" bekommt hier eine ganz neue bedeutung. kein klischee wird ausgelassen: der boese russe, der bestialiche nazi, die heisse verwitwete japanische tante, die natuerlich wie alle asiaten saemtliche kampfkuenste perfekt beherrscht, das kindheitstrauma mit der ermordeten schwester...selten war ein film so bedrueckend, und das nicht wegen der metzelszenen, sondern wegen seiner unterirdisch schlechten handlung. ueberfluessig ist gar kein ausdruck.

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5
5/10

nicht der große knaller, aber auch nicht gut, nicht mal schlecht sondern na ja

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Der Kritik stimme ich voll und ganz zu !
minus 5 AUGEN

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7
7/10

ich fand den Film eigentlich auch ganz gut, aber wie schon mehrere geschrieben haben nur ohne jegliche Vorbelastung und Gedanken an Schweigen der Lämmer.

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1
1/10

Der Film war derart mies, der hat eigentlich keine Bewertung verdient!! Ich kann meine Abneigung schier nicht in Worte fassen, eine unglaubliche Sauerei, so einen Dreck als die Fortsetzung von Red Dragon zu proklamieren.

Der Film hat nichts mit das Schweigen der Lämmer zu tun - nichts! Der Film bietet lediglilch einen herkulischen unantastbaren Möchtegernpoeten der beiläufig MG-Feuer ausweicht.

*KOTZ*!!!!!

AN ALLE HANNIBALFANS - NICHT ANSEHEN!!!!!!!!!!!!!!!!!

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1
1/10

wär er wieder mit hopkins ....
is er nich
also sollte jemand der Hanibal mag ihn sich ersparen

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10
10/10

Die Redaktion hat irgendwie keine Ahnung, ich finde den film sehr sehr gut umgesetzt, gespielt auch, vorallem weil er einen schweren psychologischen hintergrund hat, man kann sich jedenfalls mti der zeit gut in hannibal reinversetzen, ich würd auch noch nen weiteren teil ansehen^^

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6
6/10

Pluspunkt: Gute Schauspieler...interessante Handlung. (Hannibals emotionale Entwicklunk)
Minuspunkte: Die Szene mit Mischa!!! Auch wenn es ausschlaggebend für Hannibals Entwiclung ist. Die Szene hätte man anders darstellen können! Dafür sechs Punkte Abzug, dass muss nicht sein

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10
10/10

kritik ist völlig daneben. natürlich kann ein hopkins sich nicht selber in kinder und jugendjahren spielen. wir haben ihn als klasse zum thema biografieentwicklung gesehn, und er hat allen gefallen. gefesselt bis zur letzten minute. wer den film langweilig findet, braucht wahrscheinlich jede minute eine szene wo einer aufgeschlitzt oä wird.
rückblenden fand ich sehr treffend. deswegen 10punkte

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