Soloalbum

Originaltitel
Soloalbum
Jahr
2003
Laufzeit
90 min
Genre
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Frank-Michael Helmke / 5. Februar 2011
"Soloalbum" war 1998 das Romandebüt von Benjamin von Stuckrad-Barre, avancierte in kürzester Zeit zu einem der herausragenden Werke der neuen deutschen Popliteratur, machte seinen Autor zum Star, und ist nicht wirklich leicht zu verfilmen - zumindest nicht werkgetreu. Der namenlos bleibende Ich-Erzähler im Roman ist ein selbstverliebter, zynischer Egomane, in seinem verkoksten Alltag als hipper Musikredakteur mit ironischer Distanz über allem und jedem schwebend (eine wahre Ikone der 90er Jahre also), der sich nur für eines wirklich begeistern kann: die Platten von Oasis, denn die sind wirklich mal hundegenial. Dementsprechend kommt er gar nicht mit dem emotionalen Schock klar, als seine Freundin mit ihm Schluss macht. Was folgt, sind 200 Seiten verleugnendes Selbstmitleid, die zwar ein kongeniales Charakterporträt darstellen, aber nicht gerade einen runden Handlungsbogen entwerfen. Eine gewisse Herausforderung also für die Produzenten einer Kinoadaption, welche die Macher von "Soloalbum" - dem Film - konsequent umgehen: Abgesehen vom Beruf des Protagonisten, den Namen seiner Freunde und dem zentralen Liebeskummer-Motiv hat der Film mit dem Roman absolut nichts zu tun. Wer etwas anderes erwartet hat, kann schon mal getrost zu Hause bleiben.

Stattdessen präsentiert sich "Soloalbum" als eine Art Zweitverfilmung von "High Fidelity": Der pseudo-souveräne Ben wird von seiner Freundin Katharina (MTV-Moderatorin Nora Tschirner, die hier einen bemerkenswerten Mangel an jeglichem Schauspieltalent beweist) per SMS abserviert, als er sie an ihrem Geburtstag alleine im Restaurant sitzen lässt und stattdessen auf einer Party mit einer blonden Schnalle rummacht (Kurzauftritt von Sandy Mölling, die Blondine von den "No Angels"). Statt die zurück gewonnene Freiheit zu genießen, stellt Ben allerdings alsbald fest, dass er über Katharina nicht hinweg kommt - sollte er sich tatsächlich richtig verliebt haben? Während er nun die üblichen Phasen der Beziehungsverarbeitung durchläuft, immer mit tatkräftiger Unterstützung seiner Freunde Christian und Alf, erweist sich die Zurückeroberung Katharinas als einzig wirkliches Ziel in seinem frisch zerrütteten Leben.
Der Plot erinnert bereits stark an "High Fidelity", die enorme Plattensammlung im Eingangsbereich von Bens Wohnung (einem Menschen, der sicher tausende von CD's, aber ganz sicher kein Vinyl besitzen würde) ist ebenfalls nur als "Anspielung" auf die Hornby-Adaption zu verstehen. Geradezu eine Frechheit schließlich eine Szene, die fast Wort für Wort bei "High Fidelity" abgeschrieben wurde. Spätestens dann wird allerdings auch klar, dass es keinem Beteiligten daran gelegen war, die leise, orientierungslose Verzweiflung der tatsächlichen Romanvorlage in den Film zu retten, und man lieber alles so hübsch glatt bügelte, dass sich daraus eine flotte, letztlich aber reichlich belanglose Beziehungskomödie stricken ließ.
Den richtigen Regisseur hat man sich dafür auf jeden Fall geholt: Gregor Schnitzler debütierte vor zwei Jahren mit der nostalgischen Sponti-Komödie "Was tun, wenn's brennt" und formatierte die eigentlich als ernsthafte Vergangenheitsbewältigung geplante Rückbesinnung auf die frühen 80er bereits zu leicht verdaulicher Unterhaltung mit Comedy-Touch um. Dort wie hier ist das Ergebnis schwungvoll inszeniert, beizeiten durchaus komisch und problemlos konsumierbar - vermittelt aber auch das überdeutliche Gefühl, dass zugunsten von mehr massentauglichem Entertainment auf den Tiefgang verzichtet wurde. Da mag man schon mal leise von einer Amerikanisierung des deutschen Mainstream-Films sprechen, kann nach einem kurzen Räuspern dann aber auch gleich lauter werden, wenn man erfährt, dass das nächste Projekt von Autor Jens-Frederik Otto eine "Shakespeare in Love"-Variante mit dem einfallsreichen Titel "Goethe im Stress" sein soll. Besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht, das scheint ja auch schon das Motto bei diesem Film gewesen zu sein.

Letztlich kann man es der Crew von "Soloalbum" wohl nicht wirklich zum Vorwurf machen, dass sie lieber oberflächliche Filme drehen, die man nach dem Anschauen getrost wieder vergessen kann, nachdem man 90 Minuten ordentlich unterhalten wurde. Was sie tun, machen sie schließlich gut. Gerade die Sidekicks Christian und Alf sind in all ihrer Formelhaftigkeit eine wahre Bereicherung und verleihen dem Film immer wieder neuen Schwung, wenn der leicht überforderte Hauptdarsteller Matthias Schweighöfer ("Herz im Kopf") diesen zu verlieren droht.
Unterm Strich bleibt jedoch nicht mehr als eine akzeptable Beziehungskomödie, die genau genommen eine Verschwendung der Filmrechte von "Soloalbum" darstellt, und die wahrscheinlich auch Stuckrad-Barres Ich-Erzähler nicht wirklich gut finden würde. Schon allein, weil nur ein einziger Song von Oasis darin vorkommt. Und dann auch noch aus deren belangloser Spätphase. Obwohl, gerade das passt zu diesem Film.

Bilder: Copyright

Ja also ich müsste das Buch schon seit zwei Wochen lesen da ich eine Klausur darüber verfassen soll. Leider ereilte mich noch nicht der Wunsch es mir denn zu kaufen und nach diesen Kommentaren wird er das wohl auch nie! Übrigens finde ich die Sprache die hier an manchen Stellen gebraucht wird schrecklich!!! Kinder wir sind alle herr der deutschen Sprache also sollten wir diese auch korrekt gebrauchen.

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10/10

Anfangs dachte ich wieder mal ein "deutscher" Film, doch man kann ihn wirklich als gelungen betrachten, ein lob!

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10
10/10

weiß vielleicht jemand wie das lied am schluß vom film heißt??:)

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1
1/10

DAS BUCH IST REINER BULLSHIT; DA ES SO VERSAUT UND IN EINER SO KINDLICHEN SPRACHE GESCHRIEBEN IST.

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10
10/10

Ich würde gerne mal diese ganzen absolut sinn und inhaltsfreien Kommentare und Bewertungen hier gelöscht wissen!
Dieser Film ist grandios, die Dialoge sind genial, Nora ist atemberaubend, und so weiter!
Die Musik ist super ausgewählt, absolut passend.
Das Buch kenne ich bisher nicht, werde es aber denke ich noch lesen.

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10
10/10

Ein sehr guter Film, mit dem man sich schön den Liebeskummer "weg gucken" kann, denn obwohl der Film ein ernstes Thema hat und viele ergreifende Momente, gibt es vile kleine Gags, die wieder für gute Stimmung sorgen.
Das Buch habe ich leider noch nicht gelesen, werde das aber bald tun!

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10/10

einer der schönsten filme der neuzeit, was nicht zuletzt an dem gewaltigen talent von matthias schweighöfer liegt. ich würde sogar GZSZ anschauen, spielte er mit. ansonsten hat mich das buch schon 2 mal aus dem gröbsten rausgeholt! an dieser stelle einen dank an benjamin v. stuckrad-barre! nur zu empfehlen, bei akutem liebeskummer...!

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10/10

aLso der fiLm is absolut gaiiL ... ich liebe diesen fiLm ;D
und wer sagt das matthias schweighöfer oder nora tschirner kein talent haben der soll sich mal keinohrhasen oder demnächst der rote baron anschaun... keinohrhasen ist überhaupt ein genialer film ich hab ihn innerhalb von 2 wochen 9 mal gesehen so gut ist er... und was ich vom roten baronbis jetz gsehn hab is der acuh geniaL ;) an alle die diesem film (soloalbum) nich mind. 9 punkte gebn habn... ihr seids echd deppat :) der film is genial und einfach ur lustig ;)und er erzählt wie es einem eben so geht wenn man liebeskummer hat ^^.... naja nicht alle machen so perverse spielchen wie ben ^^ aber naja trtzdem genial
lg clara <3

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10/10

ja ich finde den film auch sehr lustig und schön und halt typisch für mädchen gemacht die nahe am wasser gebaut sind... =)
sorry wenn ich das jetzt so dahin sage bzw. schreibe aber meint ihr nich ihr übertreibt??? matthias schweighöfer is echt verdammt geil das ist richtig aber MATTI 4 EVER???? MATTI????? das wohl richtig schlimm.... eig. auch so richtig schön peinlich... ich weis gerade nicht wer das geschrieben hat aber diese person sollte sich in solchen spitznamen eher ein bissel zurück nehmen weil es wie gesagt total übertrieben ist....
naja egal der film ist sehr gut und die besetzung ist auch spitze... =)
liebe grüße <33

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Einer der schlimmsten, dämlichsten Filme die ich jemals gesehen habe.
Absolut unlustig, Unterschichtenfernsehen kommt ins Kino.

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wenn man das buch gelesen hat, weiß man das der film auf oberflächlich gebildetes publikum zielt & keine Intelligenz fordert

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