Notting Hill

Originaltitel
Notting Hill
Land
Jahr
1999
Laufzeit
123 min
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Frank-Michael Helmke / 31. Mai 2010

In einer der schönsten Szenen von „Notting Hill“ sitzt der große Filmstar Anna Scott (Julia Roberts) zusammen mit ihrer neuen Bekanntschaft William (Hugh Grant) bei einem Abendessen anläßlich des Geburtstags von William‘s Schwester. Die Anwesenden spielen um den letzten Brownie: Die tragischste Person soll ihn bekommen. So klagt jeder der Reihe nach das Leid seines Lebens, die alltäglichen Sorgen. Der Sieger scheint schon festgemacht, als der große Filmstar auf einmal fragt: „Und was ist mit mir?“
Diese Szene gibt vieles von dem wieder, was „Notting Hill“ zu einem tollen Film macht. Da ist als allererstes die Unbeschwertheit, mit der William und seine Freunde von ihren Schicksalen erzählen, in bester „Always look on the bright side of life“-Manier. Diese bewundernswerte Einstellung, daß sie trotz ihrer Situation immer noch alles so positiv nehmen, macht diese Charaktere direkt liebenswert. Und dann ist da noch der eigentliche Kern des Films: Ist das Leben eines Superstars wirklich so viel besser als das eines Jedermanns?

Aber von Anfang an. William Thacker führt eine nicht sonderlich erfolgreiche Fachbuchhandlung für Reiseführer im Londoner Stadtteil Notting Hill. Eines Tages stiefelt Anna Scott in seinen Laden, und er schafft es tatsächlich, die Beherrschung zu behalten und sie wie einen normalen Kunden zu behandeln. Das gefällt ihr. Kurz darauf rennen sie auf der Straße ineinander und er überschüttet sie versehentlich mit Orangensaft. Er bringt sie in seine Wohnung, damit sie sich sauber machen kann, und benimmt sich wieder so hervorragend, daß Anna gar nicht anders kann, als ihm einen Kuß zu geben. Aber dann geht sie. Und William hält dieses unglaubliche Erlebnis („surreal, aber schön“) schon für beendet, als er eine Einladung in ihr Hotel erhält ...

Hier entspinnt sich die erwartete Liebesgeschichte. Die kommt zwar nach simplen Strickmustern daher, ist aber dennoch sehr schön anzusehen, weil einfach alles stimmt: Julia Roberts und Hugh Grant spielen mehr oder weniger sich selbst (sowieso die einzige Rolle, die Grant gut spielen kann) und entwickeln dadurch eine erfrischende Natürlichkeit, die man den beiden gar nicht mehr zugetraut hätte. Hinzu kommt ein in diesem Stadium recht originelles Drehbuch (Autor Curtis schrieb bereits „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“), daß aus dem Interviewmarathon, in den William versehentlich hinein gerät, ein wahres Feuerwerk an Gags macht, und gekonnt mit Schein und Sein des Hollywoodstars arbeitet. Das amüsante Erblühen der Zuneigung wird jedoch schon bald gestört. Wie Anna/Julia in ihrer schonungslosen (und erstaunlich lebensechten) Selbstanalyse beim Abendessen bereits feststellt: Das Leben als Superstar ist viel schlimmer, als sich der Normalbürger das denken kann.

Manch einer mag ein wenig skeptisch sein, ob dieser Teil wirklich gelungen ist. Wahrlich, man hat schon große Filme über die dunklen Seiten des Erfolgs gesehen, und romantische Komödien sind im Verklären stets Weltklasse. Nicht so „Notting Hill“. Vom Publicity-tauglichen Freund über alte Nacktaufnahmen bis hin zu miesen Hetzkampagnen und lästernden Stammtischlern ist alles vertreten, ohne daß man den Eindruck bekommt, hier irgendein Klischee aufgedrückt zu bekommen. Natürlich bleibt Annas Affäre mit dem unbekannten Buchhändler auch nicht lange unentdeckt, und so stellt sich alsbald die alles entscheidende Frage: Man kann sich nicht aussuchen, wo die Liebe hinfällt, aber kann man wirklich mit den Konsequenzen leben? Es geht nicht nur darum, ob Anna es sich erlauben kann, einen Niemand zu lieben. Es geht auch darum, ob William es verkraftet, einen Superstar zu lieben.

Unterstützt werden die beiden Protagonisten von einem exellenten Ensemble an Nebendarstellern, wie sie schon bei „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ das Salz in der Suppe waren. William’s Freunde kommen allesamt so wundervoll lebensnah daher, daß man keine Sekunde denkt „Schon wieder so ein Briten-Klischee“, sondern schmunzelnd den Kopf schüttelt: „Ach, diese Engländer“. Allen voran steht William’s Mitbewohner Spike, der „masturbierendeWaliser“, den man wirklich erlebt haben muß, um es zu glauben.
Trotz der phantastischen Nebenrollen und des erstklassigen Drehbuchs wird „Notting Hill“ dennoch von seinen Hauptdarstellern getragen, ganz einfach weil beide ihre größten Erfolge wieder zum Leben erwecken: Hugh Grant in seiner Paraderolle als leicht verstockter Engländer wie zu besten „Vier Hochzeiten ...“-Zeiten, und Julia Roberts in ihrer unendlichen Niedlichkeit, wie man sie nur in „Pretty Woman“ erlebt hat. Sie ist so dermaßen perfekt für diese Rolle, eine andere Besetzung ist nicht einmal vorstellbar. Und wenn sie in einer der letzten Szenen dann auch noch Erinnerungen an Everybody’s Darling Audrey Hepburn wachruft, dann hat sie auch den letzten Zuschauer mit ihrem unvergleichlichen Lächeln in Verzückung versetzt.

All dies ergänzt sich zu einer wahrhaft herzerwärmenden Komödie in der richtigen Mixtur. Grandiose Gags, wunderschöne Liebesszenen, einfache und doch geniale Lebensweisheiten, und die richtige Menge Realität. Endlich mal wieder eine romantische Komödie, die die wahren Schwierigkeiten ihrer Charaktere nicht verleugnet.
Es gibt manchmal Situationen, in denen man sich nicht mehr selber fragen muß, ob ein Film gefällt. Zum Beispiel wenn man zwanzig Minuten einfach nicht mehr zu Lächeln aufhören kann, und nur noch ein Wort im Kopf auftaucht: Zauberhaft.


10
10/10

ist aber zum glück nicht soooooo schnulzig weil da eben auch ein paar lacher dabei sind. der mitbewohner is eh der beste^^

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10
10/10

der film ist einfach wunderschön!
meine lieblingsszene ist die wo sie in dem park sind,auf der bank sitzen und anna sagt:"es gibt menschen die sich ein leben lang treu sind"ich habe den film schon soooo oft gesehen und trotzdem muss ich jedes mal wieder heulen...
einfach mein absoluter lieblingsfilm!!!

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10
10/10

ihc finde diesen film so schön alle monente sind so toll und ihc könnt immer fast anfangen zu weinen.und der film hat auhc das rihcitg ende er ist so toll uund wer den film nohc nich gesehen hat muss es schnellstens tun!!!!!!!!!!!!

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10
10/10

gibts diesen film vielleicht bald im TV?
ich hab NUR gutes von dem gehört aber leider ihn verpasst als er gedreht wurde...

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10
10/10

"Ich bin doch nur ein Mädchen, dass vor einem Jungen steht und ihn bittet es zu lieben!!!!"

Wunderschöner Satz, wunderschönder Film, wunderschöner Soundtrack und wunderschöne Schauspieler!!!!

Toller Film!!!!

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10
10/10

Ein fantastischer Film der es verdient hat ihn anzuschauen.es gibt viel romantik aber er ist auch zum Teil lustig.Zum schluss musste ich heulen:(

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10
10/10

Was wäre der Mensch ohne Sprache? Worte können mehr Emotionen auslösen als Bilder (ein Sprichwort sagt doch: Ein Wort sagt mehr als tausend Bilder... oder so ähnlich ;-). Ich kennen keinen anderen Film, der so sehr von den Dialogen lebt und dennoch nichts vermissen lässt. Die Dialoge sind einfach phantastisch gut - inhaltlich, aber auch brilliant gespielt, bei Annas Liebeserklärung bekomme auch ich feuchte Augen. Von Schnulz kann man deshalb aber nicht sprechen, das Thema ist in jeder Minute die scheinbare Unmöglichkeit eines solch ungleichen Paares. Die Geschichte ist aber soweit authentisch, dass sie beinahe wahr sein könnte. Der Film ist heiter inszeniert (hervorragender Humor), bleibt aber dennoch tiefsinnig und wirkt teilweise ergeifend (mein Lieblingsgenre). Und das funktioniert nur, weil auf überzoge Dramatisierung verzichtet wird, was bei Hollywoodfilmen ja häufiger anders ist und dann eben derb unrealistisch und deshalb abstoßend reißerisch wirkt. Das ist der Grund, weshalb bei Notting Hill das Ende glaubhafter ist.

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10
10/10

Einfach nur schön!!! Und witzig!!!;-)

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ich finde den film echt supi, aber was steht nochmal auf der bank in diesem kleinen park??? helft mir!

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10
10/10

ich find den film auch einfach nur zum verlieben !
hab in london sogar schonmal versucht die tür zu finden... naja leider vergebens:(
aber ich empfehle den film allen weiter ;)
MfG johanna <3<3<3<3<3

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10
10/10

«ich bin doch auch nur ein mädchen, dass vor einem jungen steht und ihn bittet, es zu lieben.»

just a perfect movie. nothin' else to say. :)

x33

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9
9/10

"For June who loved this garden from Joseph who always sat beside her."
So romantisch!

Weiß jemand wo man die Bank sehen kann. Oder andere Schauplätze in London?

DANKE

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10
10/10

Ich wohnte von 1959-1964 als Sprachstudentin im Academy House Ecke Ladbroke Grove/Kensington Park Gardens gegenüber Landsdowne Crescent. Genau wie Julia Roberts und Hugh Grant hatte ich auf der anderen Straßenseite in dem Park hinter dem Studentenheim gesessen mit meinem Freund Puncho und romantische Gefühle durchlebt. Den Film habe ich schon deshalb zigmal gesehen, weil er mich an die schönsten Jahre meiner Jugend in London erinnert, ganz davon ab, daß er neben Pretty Woman der schönste Liebesfilm unserer Zeit ist. Leider hat Hugh Grant seinen tollen Haare seither auf Streichholzlänge der derzeitigen Mode angepaßt, was ihn nicht schöner macht. Und die meisten Rollen, die er seither gespielt hat, haben nicht die Qualität und Ausstrahlung, die er in diesem herrlichen Liebesfilm gezeigt hat. Schade. Aber der Film bleibt mir unvergeßlich.

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10
10/10

dieser film ist einfach klasse !!!!! man sollte ihn sich nur nicht anschauen wenn man grade liebeskummer hat ;-)

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7
7/10

der film ist echt soooo süß! und witzig! ansehen!

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10
10/10

der film ist perfekt, und einer meiner lieblingsfilme

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10
10/10

Hey Leute, schön, eure Kommentare zu lesen.
Seit Jahren, vor allem seit meiner Trennung ist dieser Film DER Film für mich. Und manchmal - wie heute - schaue ich ihn mir an und trotz aller Traurigkeit vermittelt mir der Film Lebensgefühl, Spontaenität, Witz und gaaaaanz viel Lust auf Leben und Erleben.

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