Super Ex, die

Originaltitel
My Super Ex-Girlfriend
Land
Jahr
2006
Laufzeit
96 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
3
3/10
von Patrick Wellinski / 16. März 2011

 

Filmkritiker sein hat nicht nur Vorteile. Sicher, man sieht im Laufe eines Jahres eine immense Menge an Kinofilmen, aber am Ende kann man glücklich sein, wenn wenigstens eine Handvoll davon langfristig in Erinnerung bleibt. Dabei geht man ja immer mit den besten Absichten ins Kino, möchte sich unterhalten lassen und jedem Film eine Chance geben. Der Alltag besteht aber leider viel zu oft aus Streifen wie "Die Super Ex", bei denen man 96 Minuten im dunklen Kinosaal damit verbringt sich zu überlegen, wie man diese Zeit sinnvoller hätte nutzen können, oder mitzuzählen, wie oft man während der Vorstellung gähnen muss.

Gähnfaktor 1: Der Inhalt. Es ist schon bemerkenswert, auf welch zum Teil kuriose Ideen die Drehbuchautoren kommen, um den Stoff für eine Komödie zu entwickeln. Manchmal geht das gut und der Stoff überzeugt, manchmal aber, und das ist wesentlich öfter, ist der Inhalt von Mainstream-Komödien platt, kurz um, ein Griff ins Klo. Das ist leider auch bei Ivan Reitmans ("Ghostbusters") "Die Super Ex" nicht anders:
Matt Saunders (Luke Wilson) hat kein Glück mit Frauen. Aber wie das so im Kinokosmos ist, trifft er eines Tages in der U-Bahn auf Jenny (Uma Thurman), ein nettes und hübsches Mädchen. Boy meets Girl, die alte Leier. Doch Jenny ist in ihrem zweiten Leben die Superheldin G-Girl, die Retterin von New York. Matt merkt schon bald, dass ihn eine Beziehung mit einer Superheldin überfordert, macht Schluss und rennt in die Arme seiner Arbeitskollegin Hannah (Anna Faris). Das war ein Fehler, denn G-Girl fühlt sich betrogen und rächt sich bitterlich - mit all ihren Superkräften.
Alles wird natürlich umrahmt mit einer ganzen Kanonade an schlechten Gags und miserablem Slapstick. Wenn dann irgendwann erklärt wird, wie Jenny zu G-Girl wurde, klappt einem sprichwörtlich die Kinnlade runter. Irgendwann kommt noch ein Bösewicht (ebenfalls ein Ex Lover) daher und rundet die bis dato schon langweilige Handlung noch möglichst konventionell ab. Es gab vielleicht noch nie eine enttäuschendere Interpretation des Superhelden-Mythos im Kino wie hier.

Gähnfaktor 2: Die Trickeffekte. Man kann es kaum beschreiben, was in einem vorgeht, wenn man die ersten Szenen von "Die Super Ex" sieht. Uma Thurman fliegt als G-Girl durch New York. Es ist fürchterlich. Nun kann man getrost sagen, dass man als arrivierter Kinogänger schon ganz viele Superhelden hat schlecht animiert fliegen sehen, aber eine so theatralisch miese Umsetzung wie hier gab es selten. Wenn G-Girl fliegt, zieht sie eine Art Wasserstrahl (!?) als Superheldenschweif hinter sich her. Das ist einfach nur unwirklich und nahezu lächerlich.
Die schlechte Tricktechnik gipfelt in einem dilettantisch per CGI erschaffenen Hai, den G-Girl in den 50. Stock eines Wohnhauses schleudert. Das Erstaunliche dabei ist, dass man sich in Zeiten von Peter Jacksons "King Kong" oder dem ganzen Animationstheater von Pixar kaum noch technische Spielereien von so mieser Qualität vorstellen kann.

Gähnfaktor 3: Die Darsteller. Die Schauspieler steuern ihren ganz besonderen Teil zu diesem Trauerspiel bei. Luke Wilson spielt statisch mit einer Haltung, die fast sagen möchte: "Mir ist eh alles egal." Er wirkt als würde er die Parodie von sich selbst spielen. Als hätte ihm jemand seine eigene Maske aufgesetzt. Anna Faris bietet auch weder Neues noch Überraschendes und behält ihren naiven Stil aus der "Scary Movie"-Reihe einfach bei.
Bleibt eigentlich nur "Kill Bill"-Star Uma Thurman. Sie sieht gut aus, auch in diesem Film. Sie ist auch, was ihre schauspielerische Leistung angeht, allen anderen um Meilen voraus. Aber Thurman ist maßlos unterfordert und man darf sich durchaus fragen, wieso sie diese Rolle angenommen hat. Vielleicht erübrigt sich auch diese Frage, wenn man es als leicht verdientes Geld abtut (was es offensichtlich auch war). Man darf auch als Thurman-Fan diesen Film meiden und sich stattdessen lieber einen früheren Streifen auf DVD ansehen.

"Die Super Ex" ist nichts weiter als quälendes Hollywood-Unterhaltungs-Fast-Food. Selbst wenn man mit viel gutem Willen hierin eine ironische Abhandlung des im Kino so geläufigen Superhelden-Mythos sehen möchte, verfehlt der Film trotzdem sein Hauptziel - denn wenn er eines ganz sicher nicht ist, dann witzig.


@dorian

Ein typischer Frauenfilm? Soso.. Sicher kann ich nicht für alle Frauen sprechen, aber ich persönlich kann mich nicht daran erinnern, je einen Film gesehen zu haben, bei dem ich mir soooo gewünscht hab, dass einfach mal der Strom ausfällt.
Ich dachte mir ja "Ein Film mit Uma Thurman.. die Frau hat was drauf, der wird sicher ein Brüller" (trotz des Titels, der mich kurzzeitig hat zweifeln lassen). Hätte ich blos auf meinen Zweifel gehört. Die Super Ex ist ein Film, den man sich echt getrost sparen kann. Und grade die, die Filme mit Uma Thurman bisher toll fanden, sollten ihm erst recht aus dem Weg gehen, um sich dieses Bild nicht zerstören zu lassen.
Gähnende Langeweile ohne Witz. Sehr schade drum.

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4
4/10

denke die wahrheit liegt hier (aber leider nur fast) in der mitte. allerdings kann ich schon nachvollziehen, daß der autor sich ärgerte dafür ins kino gegangen zu sein. der film ist einfach altmodisch und selbstverständlich auch langweilig gemacht.
andererseits ist die idee mit der eifersüchtigen superheldin schon ganz witzig. in der ov gewinnt der film auch noch ein bis zwei prozent. vor allem bei uma thurman. sie wird zwar auch nicht jünger, aber sie sieht noch mehr als korrekt aus ;-) auch die andere schauspielerin ist hübsch anzusehen.
und ich hab auch schon schlechtere komödien gesehen, beispielsweise "1000 erste dates" mit adam sandler und drew berrymore. so schlecht ist dieser film nicht.
aber insgesamt natürlich flach, belanglos und mehr was für kinder. (bis auf ein, zwei szenen he he). kann man sehen, verpassen tut man aber wirklich nichts.
++

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7
7/10

... ich war positiv überrascht !!!, auch wenn der Film relativ flach ist.

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dieser film ist völlig überflüssig und lässt sich vielleicht mit 3 promille ertragen, oder wenn man eine 12jährige ist.

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10
10/10

Ich finds super.. Uma rettet den ganzen Film, den man halt einfach nich so ernst nehmen sollte.. "So Scheiße das es schon wieder cool ist - das ist wahrer Stil" ;)

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Unglaublich...das ist der schlechteste Film mit bekannten Schauspielern, den ich jemals gesehen hab.
Unfassbar!

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