Warcraft: The Beginning

Originaltitel
Warcraft
Land
Jahr
2016
Laufzeit
124 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Volker Robrahn / 25. Mai 2016

warcraft 1Die Welt der Orcs ist vom Verfall bedroht und daher macht sich eine Schar von Kriegern unter der Führung von Schwarzfaust (Clancy Brown) und Durotan (Toby Kebell) durch ein magisches Portal auf nach Azeroth, in die Welt der Menschen. Mit den Zauberkräften des Schamanen Gul'dan (Daniel Wu) soll diese Welt erobert und anschließend der Rest der Horde nachgeholt werden. König Llane (Dominic Cooper) spürt langsam, welche Bedrohung sich seinem Reich nähert, und mit Hilfe des Kriegers Anduin (Travis Fimmel) sowie der gefangenen Halb-Orc Garona (Paula Patton) erfährt er vom Plan des Gegners. Es gilt das Portal möglichst schnell zu zerstören, und so macht sich die Armee unter dem (vermeintlichen) Schutz des Wächters Medivh (Ben Foster) auf den Weg in die Schlacht.
 

warcraft 2Soviel Orc war noch nie! Zwar gehören die grobschlächtigen Riesen seit langem zum Standard-Inventar des Fantasy-Genres, doch weder bei Urvater Tolkien noch in den meisten anderen Ausprägungen kamen sie bisher über eine Nebenrolle als von den Helden mit Cleverness zu besiegende Hindernisse hinaus. Ganz anders in der Spiele-Welt von „Warcraft“, wo es von Beginn an hieß „Menschen gegen Orcs“. Mit diesen Anfängen des im letzten Jahrzehnt vor allem als Online-Spiel zu immenser Popularität gelangten Universums beschäftigt sich nun auch der erste Kinofilm, der deshalb also mehr das ursprüngliche „Warcraft“ verkörpert als die heute bekanntere „World of Warcraft“-Variante. Die Fangemeinde ist daher nicht nur groß, sondern naturgemäß skeptisch, wozu aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Adaptionen beliebter Games auch durchaus Anlass besteht. Doch man kann Entwarnung geben: Dieser „Warcraft“-Film dürfte nicht nur den Kennern der Vorlage gefallen, er ist auch ein echtes Fest für jeden Fantasy-Fan, denn einen derart reinrassigen Genrebeitrag gab es wohl seit „Herr der Ringe“- und „Hobbit“-Zeiten nicht mehr zu sehen.

warcraft 3Zwar kommt die Welt von Azeroth in ihrer Gesamtwirkung schon noch ein Stück künstlicher daher als die von Mittelerde, präsentiert sich aber dabei in sich äußerst stimmig. Rein optisch gibt es daher auch überhaupt nichts zu bemängeln, besonders bei Totalen und Kamerafahrten lässt sich auch dem Vielseher das eine oder andere „Hui!“ entlocken. Die bemerkenswerteste Leistung gelang aber bei der Umsetzung der Orcs, die nicht nur absolut klasse aussehen, sondern auch noch mit Persönlichkeit beeindrucken. Während es zu Anfangszeiten der Franchise kaum einen Spieler reizte die Seite der Orcs zu wählen, hat sich das mit der fortschreitenden Entwicklung der Spielewelt doch mittlerweile geändert und auch hier ist es gelungen, unter den aufwändigen Masken echte Charaktere zu entwickeln. Was dazu führt, dass das Geschehen auf Seiten der Orcs meist sogar etwas interessanter daherkommt als bei den menschlichen Gegenparts. Bei denen sind die verschiedenen Bartträger nicht nur mitunter etwas schwer auseinanderzuhalten, sondern – mit der löblichen Ausnahme des von inneren Dämonen geplagten „Wächters“ Medivh – auch weniger spannend gezeichnet.

warcraft 4Die Entscheidung, sich bei der Auswahl der Darsteller auf eher unbekannte junge Schauspieler sowie ein paar erfahrene Veteranen zu konzentrieren erweist sich als absolut richtig, denn ein Clancy Brown (hier in der Rolle des Orcs „Schwarzfaust“ besetzt) war seit seinem legendären Auftritt als Bösewicht im allerersten „Highlander“-Film nicht mehr so gut und auf der Gegenseite überzeugt vor allem Ben Foster in der Rolle des bereits erwähnten Wächters. Wobei „Gegenseite“ absolut neutral gemeint ist, denn eine einfache Unterscheidung in „gut“ oder „böse“ ist hier nicht so leicht möglich, und das allein ist schon erstaunlich genug für jeden, der bei der Verfilmung eines Fantasy-Spiels wohl doch eine etwas flachere Angelegenheit erwartet hatte. Zwar ist die Handlung an sich sicher nicht komplex zu nennen, aber ein paar einzelne Charaktere sind wirklich gut gelungen.

Womit man also auch bei der Wahl des Mannes hinter der Kamera alles richtig gemacht hat. Wer noch Zweifel hatte, dass ein Duncan Jones, der zwar mit seinen beiden bisherigen SciFi-Werken „Moon“ und „Source Code“ durch die Bank positive Kritiken einfahren konnte, der geeignete Mann fürs deutlich größere Blockbuster-Kino ist, der darf diese Bedenken jetzt ad acta legen. Der David Bowie-Sohn hat seinen Film absolut im Griff und schafft es dabei vor allem bei der Führung seiner Figuren auch noch den einen oder anderen auffälligen Akzent zu setzen, der „Warcraft“ dadurch aus dem Bereich der reinen Genre-Durchschnittsware heraushebt. Insgesamt wird hier mit der im Untertitel „The Beginning“ getauften Produktion ein sehr solider Grundstein gelegt, so dass man weiteren Ausflügen in die Welt von Azeroth nun mit einiger Vorfreude entgegensehen kann.

Bilder: Copyright

9
9/10

Die Kritik trifft es in meinen Augen sehr gut. Wer mit Warcraft vertraut ist wird noch mehr Gefallen daran finden, aber es ist keine zwingende Voraussetzung, um den Film zu mögen.
Es wäre sehr wünschenswert, wenn das Einspielergebnis stimmt, damit es weitere Filme gibt. Der Film ist eine erfrischende Abwechslung im Blockbustereinerlei.

Permalink

10
10/10

Für Fans 10/10, für andere 8/10.

Leider wurde der Film sehr gestrafft und man kann als "Unwissender"
teilweise schwer der Handlung folgen.
Aber der Unterhaltungswert ist unglaublich hoch, ich würde sogar behaupten, dass
der Film mit etwas mehr Substanz einem Herr der Ringe sehr nahe kommen könnte.
Vor allem macht er Lust auf mehr. Geschichten gibt es ja genug zu erzählen.
Jetzt liegt es wohl am Erfolg, ob wir weitere Filme sehen werden.
Ich selbst hoffe auf einen 30 Minuten längeren Directors Cut auf Bluray.

Aber nochmal, für Fans ein Fest. Ich sag nur "Määäähh". ;)

Permalink

6
6/10

Bin alter Gamer, habe Warcraft 2 & 3 (die Strategiespiele) sehr gerne gespielt, nie aber WoW.
Die Hintergrundstory von Warcraft 1 (oder davor) und damit auch des Films war mir vor dem Anschauen NICHT bekannt.

Irgendwie springt der Funke nicht ueber. Die Charaktere sind nicht griffig, sondern eher flach (Standard-Fantasy-Koenig, Standard-Kautziger-Held, Standard-Zauberer-Verraeter, Standard-rebellischer-Zauberlehrling). Der einzige, der wirklich sympatisch rueberkommt und irgndwie Substanz hat, wird leider nach 2/3 des Filmes der Story geopfert, naemlich Durotan. Dazu noch die Plastikruestungen und uebermaessig effektreiche Magie... Man wartet so ein bisschen, dass da ein ma ein selbstironischer Spruch ob des vielen Plastik oder der vielen grellen Zauberei kommt, aber es wird leider versucht, die ernste, pathetische Schiene weiterzufuehren, die aber irgendwie nicht wichtig, nicht gewaltig genug ist, als das es dann letztendlich glaubwuerdig wird.

Am Ende wirkt der Film mehr als ein Vehikel und ein Mittel zum Zweck, schell und effizient den Prolog zu erzaehlen und den Weg den folgenden Filmen zum Warcraft Universum zu bereiten. Dabei wirkt die eigene Geschichte des Films etwas hastig heruntererzaehlt und die Charaktere sind besonders auf menschlicherseite zu schwach.

Das Ende, falls man es so nennen kann, ist eigentlich gar nicht vorhanden. Die Macher wollten natuerlich allen aufs Ohr binden, dass da nicht nur eine Fortsetzung kommen wird. Dabei haben sie aber irgendwie uebertrieben und es versaeumt, wenigstens ein klitzkleines bisschen die Handlung abzuschliessen. Das Ende des Films kommt so ploetzlich und so ohne inhaltliche Caesur, dass man ueberrascht und verwirrt zugleich ist, dass man schon aus dem Kinosaal muss.

Kann man nur hoffen das mehr kommt und das es etwas atmosphaerischer und stimmiger wird! Die Story gibt es auf jeden Fall her, gerade die von Warcraft 3 (mit Frozen Throne) ist eine der besten in der PC-Spielgeschichte.

Daher waer wohl ne 6/10 oder hoechsten ne 7/10 wohl eher angebracht.

Gruss,
Rainer

Permalink

8
8/10

Bin äußerst zufrieden mit dem Film. Ich kenne nun wirklich nur die grundlegendsten Bausteine der Warcraft Welt (Orcs verlassen ihre alte sterbende Welt um eine neue Welt zu besiedeln und dabei die alten Bewohner - die Allianz - zu verdrängen, das wars). Den Anfang mochte ich nicht wirklich, war mir nicht episch genug, und manche der Schauspieler gefielen mir nicht so unglaublich gut, aber alles andere war stimmig. Ich mochte es, dass Orcs nicht als hirnlose Monster dargestellt wurden, Kampfmagier durften endlich mal aktiv mit visuellem Spektakel kämpfen und Charaktere wie Medhiv, Guldhan, Gorona und Durotar waren einfach beeindruckend. Und Schafe! Ein schönes Mittel zwischen Mittelerde (lass uns die Welt vor dem Bösen retten) und Game of Thrones (Anarchie, jeder kann sterben).
Ein paar Fragen hatte ich schon, da mich die komplexe Welt doch an wenigen Stellen etwas verwirrt hatte (das Fel zum Beispiel. Was ist das genau?)

Permalink

9
9/10

Ein Film der Begeistert. Ich war mit meiner Frau im Kino (sie hat mit WoW absolut nichts am Hut) und auch sie fand den Film sehr gut. Ich habe mit einem fetten grinsen im Gesicht die wunderbare Landschaften, die Städte und Orte bestaunt. Die Story ist die ersten 10 Minuten etwas verwirrend, gerade für nicht WoW-Kenner, schnelle Ortswechsel, einige Charaktere die man sich gar nicht erst merken muss. Doch als die Filmrolle Fahrt aufgenommen hat, man wusste wer wichtig für die Geschichte ist, hat dieser Film sehr gefesselt. Hatte schon lange kein Kinoerlebnis mehr wo ich am Ende sagte, "Was schon vorbei?" Hier ist dieses Gefühl vorhanden gewesen.

Eingefleischten Fans werden die Veränderung der Lore bemerkt haben, diese Schritte kann ich verstehen, man muss die Geschichte flott und in einem guten Zeitrahmen bekommen.

Ich, für meinen Teil, freue mich auf den nächsten Teil.

Permalink

8
8/10

@Swamp, der Film basiert aber nicht auf der WoW Lore und das sieht man auch, sondern auf der Wacraft Strategie Reihe, zwar gibt es auch hier einige Änderungen, aber der Film kommt Warcraft 1 doch sehr nahe.
Das die Leute immer denken WoW wäre das einzige Warcraft Spiel, obwohl es die sehr erfolgreiche RTS Reihe gab.
Der Film hat ein unbefreidigendes Ende, weil der Handlungstrang zu abrupt abreißt, wie ein Vorredner anmerkt fühlt es sich mehr wie ein Prolog an und ja Durutan stirbt deutlich zu früh, er war eine treibende Kraft für den eher dünnen Plot.
Immerhin war der Film schonmal an der Kinokasse erfolgreich, ich hoffe auf weitere Teile.

Permalink

8
8/10

Es ist eine große Überraschung, dass aus der weltbekannten Computerspielvorlage ein rundum gelungener und vor allem ernstzunehmender Beitrag im Fantasygenre entstanden ist. Und nicht nur eine dicke Franchise-Kuh auf Teufel komm raus gemolken wurde. Die Handlung ist zwar kaum der Rede Wert und entspricht der pixeligen Computerspielvorlage (Portal auf / Portal zu), aber die überraschenden Wendungen und die sensible Charakterzeichnung der Orks ist wirklich einmalig. Hervorzuheben ist auch die knallbunte Welt in der sich Ritter mit liebevoll verspielten Rüstungen und grobschlächtige Orks mit äußerst originellen Kriegstrophäen die Köpfe auf teils doch sehr brutale Art und Weise einschlagen. Ganz im Gegensatz zur dunkelgrauen Welt von Mittelerde. Dass Zwerge und Elfen nur am Rande auftreten ist sicherlich eine Wohltat für den Film, weil er damit nicht so überladen wirkt wie z.B. Peter Jacksons "Hobbit". Dennoch hoffe ich sehr, dass anderen Völkern in den Fortsetzungen mehr Platz eingeräumt wird. Die Effekte und Animationen sind hervorragend, wobei ganz besonders die Kampfzauber großen Eindruck schinden. Seit "Silent Hill" bin ich von einer Computerspielumsetzung nicht mehr so positiv überrascht worden. Klasse!

Permalink

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Aufgabe prüft, ob du menschlich bist um Bots zu verhindern.