Moonfall

Originaltitel
Moonfall
Land
Jahr
2022
Laufzeit
130 min
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 9. Februar 2022

Man kann sich schon ein wenig wundern, wie es Roland Emmerich auch nach seinen zuletzt nicht mehr allzu erfolgreichen Versuchen („Independence Day 2“, „Midway“) anscheinend doch recht mühelos gelingt, immer wieder ein ansehnliches Budget für einen weiteren Katastrophen-Film zusammenzubekommen. Was sich die Produzenten genau dabei erwarten ist die eine Frage, fürs Publikum besteht die Hoffnung wohl in erster Linie darin, vom "Master of Desaster" endlich mal wieder aufregendes Actionkino ohne große Durchhänger serviert zu bekommen und die wird mit „Moonfall“ zumindest ein Stück befriedigender erfüllt als zuletzt.

Auch deshalb, weil es Emmerich nicht bei der in den Vorschauen zu sehenden Bedrohung belässt. Ein nach Explosionen auf seiner Oberfläche sich der Erde nähernder Mond, der dort dann Katastrophen wie Tsunamis und Vulkaneruptionen auslöst, genügt anderen Genrebeiträgen ja eigentlich schon, um damit die Laufzeit zu füllen, doch der Roland packt hier noch ordentlich was dazu: Verschwörungen und Vertuschungen innerhalb der NASA und sogar die Hinterlassenschaften von Aliens, die dann mal eben die gesamte bisher geltende Geschichte der Menschheit auf den Kopf stellen. Das, was uns das - nennen wir es mal freundlich formuliert - „mutige“ Drehbuch da auftischt, dürfte jedenfalls den tiefreligiösen Teil des potentiellen Publikums eher verstören oder von vornherein abschrecken.

Aber auch damit haben wir es noch nicht ganz, einen weiteren Teil nimmt dann auch noch das angeknackste Seelen- und Familienleben der Hauptfiguren rund um den bei seinem Arbeitgeber in Ungnade gefallenen NASA-Astronauten Harper (Patrick Wilson) und dessen Ex-Kollegin Fowler (Halle Berry) sowie den sie begleitenden, hilfreichen Nerd K.C. (John Bradley) ein. Dass es mindestens einen drohenden Weltuntergang benötigt, damit Vater und Sohn wieder zueinander finden, kennen wir ja schon aus „2012“, aber hey, das macht ein Steven Spielberg in seinem „Krieg der Welten“ ja auch nicht anders.

So richtig aufregend sind die Katastrophenbilder diesmal aber eigentlich nicht, denn man beschränkt sich größtenteils auf etwas generische, großformatige Panoramaaufnahmen, die ihre Computerherkunft auch nicht verschleiern können. Daher ist das letzte Drittel, das sich schließlich mit der Landung unserer Helden auf dem Mond beschäftigt, auch das packendste, denn dort passieren tatsächlich so viele völlig abgedrehte Dinge, dass man zumindest nicht behaupten kann man hätte das alles eh schon kommen sehen.

Und diese Menge an stets neuen Entwicklungen und Hindernissen ist es dann auch, die „Moonfall“ zu einem höchst unterhaltsamen, kurzweiligen Spaß macht. Dass diese Einfälle meist irgendwo zwischen verrückt und total bescheuert variieren, versteht sich wohl von selbst, aber das weiß man bei so einem Emmerich-Spektakel ja nun wirklich vorher.

Bilder: Copyright

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