Männerhort

Jahr
2014
Laufzeit
97 min
Genre
Release Date
Bewertung
3
3/10
von Volker Robrahn / 29. September 2014

hort 1Was sind das bloß für Zeiten, in denen die Hauptaufgabe der Männer darin besteht, ihren Partnerinnen als Lustobjekt zur Verfügung zu stehen oder sie sonst höchstens noch dazu taugen deren unzählige Pakete von Online bestellten Schuhen zurückzuschicken. Sich dagegen aufzulehnen kommt aber nicht in Frage, jedenfalls nicht für die drei Pantoffelhelden Erroll (Elyas M`Barek), Lars (Christoph-Maria Herbst) und Helmut (Detlev Buck). Deren einziger Trost ist daher der Heizungskeller ihrer Neubausiedlung, den sich die drei kurzerhand zum „Männerhort“ umgebaut haben, in dem sie ungestört Pizza essen und Fußball schauen können – kurz: Ein Ort, wo sie noch echte Männer sein können. Doch  das Paradies ist bedroht, als der frischgebackene „Facility-Manager“ Aykut (Serkan Cetinkaya) das Treiben der Drei entdeckt und ihnen ein Ultimatum zum Auszug stellt.
 

hort 2Titel, Plakat oder Trailer sollten allemal genügen, damit jeder potentiell Interessierte von vornherein weiß was ihn bei diesem Film erwartet. Und wer danach dann tatsächlich noch interessiert ist, der wird sich auch bei dieser x-ten deutschen Beziehungskomödie nach dem immer gleichen Schema auch von schlechten Kritiken kaum abhalten lassen, einen „spaßigen“ Abend zu verbringen. Halten wir also der Ordnung halber fest: Dieser „Männerhort“ bietet nichts Anderes als eine weitere Gelegenheit, noch einmal sämtliche Klischees im Verhältnis von Männern und Frauen derart geballt hervorzukramen, dass ein Mario Barth sich vor lauter Begeisterung vermutlich gar nicht mehr einkriegt - auch wenn für die Regie des Films mit der TV-erfahrenen Franziska Meyer Price eine Frau verantwortlich zeichnet. Denn natürlich wollen die Weibchen nichts als Shoppen und Schuhe ausprobieren oder träumen vom Eheglück mit Baby. Den Kerlen geht das zwar ganz furchtbar auf den Keks, doch das geben sie natürlich nur im internen Kreis zu. Wobei selbst das Treiben im Männerhort doch ziemlich armselig daherkommt, denn im Grunde besteht das dann auch nur aus Fußballgucken und auf dem Sofa rumsitzen – viel mehr an „Freiheit“ und Revolution fällt unseren Jammergestalten leider nicht ein.

hort 3Man darf aber trotz der von vornherein niedrigen Erwartungshaltung auch ein wenig enttäuscht sein, versprach doch zumindest die Besetzung in diesem Fall ein wenig mehr an Qualität. Dafür bürgen eigentlich Namen wie Christoph-Maria Herbst oder Detlev Buck, die aber hier angesichts des schwachen Drehbuchs auch nichts mehr rausreißen können. Vor allem die Figur von Herbst ist dabei als derart unsympathischer und rücksichtsloser Kotzbrocken angelegt, dass es beim besten Willen nicht möglich ist mit diesem Egomanen Mitgefühl zu empfinden oder zu akzeptieren, dass der überhaupt irgendwelche Freunde besitzt. Was wohl eine Variante von Herbsts populärer „Stromberg“-Figur werden sollte, läuft in dieser hemmungslos überzeichneten Form völlig aus dem Ruder.

Somit ist es an Elyas M’Barek, die Sympathien des Publikums einzusammeln, was angesichts so müder Kalauer wie „Ich heiße Erroll, weil ich nach der Geburt vom Wickeltisch gefallen bin und dann alle riefen 'Er rollt!'" aber auch gar nicht so einfach ist. Viel besser kommt da dann schon sein Spruch „Ich bin kein Türke, ich hab sogar ne Döner-Allergie“. Oder auch nicht.

Der originellste Einfall, den der Film zu bieten hat, ist es die Geschichte statt in den üblichen hippen Großstadtvierteln in einer noch nicht ganz fertig gebauten Neubausiedlung zu verorten, in der sämtliche Hauptfiguren praktisch nebeneinander wohnen und sich in dieser Verkörperung eines jeden Spießertraums somit auch ständig über den Weg laufen. Was aber auch keine Rechtfertigung für die absurden Verwicklungen darstellt, die sich schließlich aus dem konstruierten Beziehungsgeflecht entwickeln und für große Wendungen und Dramatik sorgen (sollen). Es steht zu vermuten, dass das Rezept an der Kinokasse trotzdem wieder aufgehen wird, denn es ist halt ein hierzulande Bewährtes, man spricht mit den drei Hauptdarstellern unterschiedliche Zielgruppen an und hat zudem mit Elyas M`Barek den aktuell vielleicht größten Publikumsmagneten an Bord. Das macht jedoch diesen schwachen Film nicht besser.

Bilder: Copyright

2
2/10

Lustlos gespielt, billige Zoten anstatt Humor, schlechtes Drehbuch, zuviel Musikeinspielungen (ähnlich "Kokowäh", der mir aber deutlich besser gefallen hat) - ein sehr mäßiger Film.

Nicht mal für M´Barek-Fans zu empfehlen - diese sollten sich lieber nochmal "Fack ju Göhte" ansehen.

Permalink

6
6/10

Kann die vielen negativen Rezensionen nicht nachvollziehen. Der Film unterhält gut, ist stellenweise vielleicht etwas zotig, macht aber dank der tollen Darsteller(allen voran Detlev Buck als homosexueller Ex-Pilot) Spaß. Insgesamt betrachtet sicherlich kein zweiter "Fack ju Göthe", sondern eine kurzweilige Comedy mit spielfreudigen Hauptdarstellern.

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