Die Häupter meiner Lieben

Jahr
1999
Laufzeit
88 min
Release Date
Bewertung
2
2/10
von Rainer Leurs / 1. Januar 2010

Was für ein ärgerlicher Film!
Ärgerlich kommt von "arg"- arg langweilig, arg platt, arg blutrünstig, arg peinlich. Ärgerlich. 
Regisseur Hans-Günther Bücking hat sich hier an den Stoff von Männerschlächterin Ingrid Noll ("Die Apothekerin") herangemacht, sich Heike Makatsch für die Hauptrolle geangelt und diesen Film hier abgedreht, "Die Häupter meiner Lieben", der sich von Anfang an als wahnsinnig schwerwiegende Literaturverfilmung geriert und einem Stoff hinterherhumpelt, den man gar nicht so detailliert wiedergeben kann: 
Grob gesagt geht es um Maja und Cora, zwei von den Kerlen übel enttäuschte Mädels, die über die Jahre immer mehr auf den Trichter kommen, daß es ohne Männer einfach besser ist. Ab und zu einer zum Einschlafen, mehr aber auch nicht - und dabei gehen die beiden über Berge von Leichen. Hier wird mal einer erschossen, da einer vergiftet oder mit der Weinflasche zu Tode geprügelt.
Daß mich keiner falsch versteht - ich bin kein chauvinistisch gesonnener Emanzipationshasser.
Aber "Die Häupter meiner Lieben" ist ein so kläglicher Versuch, daß auch das humoristisch überzeichnete Männerbild stark an den Synapsen zerrt. An erster Stelle ist das Drehbuch ein fürchterlicher Fehlschlag. Der filmische Blick auf Ingrid Nolls Roman beleuchtet - Komödie, Biographie, Krimi, Thriller, Drama, umrühren - durch den Tunnelblick immer nur schemenhaft Charaktere und Story. Alles passiert en passant, am Rande, den roten Faden zu finden ist schwer - man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, denn für Nebenhandlungen ist kein Platz mehr in diesem Konzentrat. Platz ist auch nicht für einige "missing links", die dem Zuschauer das Verständnis der verfilmten Handlungs-Sakkaden erleichtern würden. Kein Zeit, kein Zeit.
Christiane Paul, wohl eine der besten deutschen Darstellerinnen, kann den Karren noch ein bißchen aus dem Dreck ziehen, aber sie steht allein auf weiter Flur. Der ganze Rest der Besetzung ist ein Totalausfall. Bei Heike Makatsch fragt man sich ständig, ob sie den Text vom Teleprompter abliest. Ihr Charisma vertuscht da nur wenig. Diese schauspielerische Regressionsreihe setzt sich fort bis zur Rolle ihres Vaters: Hier hätte man auch einen sprechenden Kartoffelsack vor die Kamera setzen können.

"Die Häupter meiner Lieben" hätte so viel sein können: Rabenschwarze Komödie à la "Very Bad Things", emanzipiertes Roadmovie, eine Liebeserklärung an Italien und das (dortige) dolce vita. Doch die Häupter von Hans-Günther Bückings Lieben sind nicht viel mehr als ein halbes Musikvideo, das als bleibenden Eindruck nur zwei Dinge hinterläßt: Zum einen, daß Heike Makatsch richtig gut aussieht, wenn man sie günstig ausleuchtet, und zum anderen die bohrende Frage, warum sich Christiane Paul für so einen Ramsch verheizen läßt. 
Mein Tip: Besser nicht reingehen und stattdessen "Die Apothekerin" ausleihen.


10
10/10

Sorry aber nach diesem Film bin ich chauvinistischer Emazenhasser. Ich weiß nicht was Ingrid Noll erlebt hat, aber das Abschlachten von Männern als witzig oder angebracht zu inszenieren ist schlichtweg krank.
Kranker Scheißfilm.

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Zur Erläuterung der letzten Bewertung:
10 Punkte auf der Total Scheiße Skala!

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9
9/10

ich mag christiane paul und heike makatsch, den film hab ich glaub schon 5-6 mal gesehen, ich mag die frauen wie sie rebellieren und einfach cool sind. die dialaoge find ich spritzig. habe das buch nicht gelesen. vielleicht würde ich dann anders denken. ...und die Toskana ist geil!
co-hi

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