From the World of John Wick; Ballerina

Originaltitel
Ballerina
Land
Jahr
2025
Laufzeit
125 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 4. Juni 2025

Es war völlig klar, dass es nach dem als finales Kapitel angekündigten vierten John Wick-Film nicht wirklich vorbei sein würde mit diesem außerordentlich erfolgreichen Universum. Und auch nicht mit dessen Hauptfigur, denn bereits im ersten Kino Spin-Off der Marke ist auch Keanu Reeves erneut in der Rolle zu sehen die seine Karriere so bemerkenswert wiederbelebt hat. Und das auch in mehr als nur einem kurzen Cameo-Auftritt, wobei man sich durchaus die Frage stellen kann wie um alles in der Welt der Herr Wick denn bitte zum Zeitpunkt an dem diese Geschichte spielt (nämlich zeitgleich zu „John Wick 3“) die Zeit gehabt haben soll noch eine Mission in den Alpen zu erfüllen, Man kann sich solche Art Logikfragen aber natürlich auch von vornherein schenken, befinden wir uns hier doch eh in einer Art Fantasy-Universum mit ganz eigenen Regeln, die eher wenig auf so etwas Biederes wie Realismus geben.

Das gilt auch für „Ballerina“ in dem wir in erster Linie den Lebensweg von Eve (Ana de Armas) folgen, deren Familie einst vom Clan des brutalen „Kanzlers“ (Gabriel Byrne) ausgelöscht wurde und die seit dem unter dem Schutz des uns wohlbekannten Winston (Ian McShane) und der Obhut der dem Zuschauer auch bereits vertrauten Direktorin (Anjelica Huston) einer ganz besonderen Ballettschule aufwächst und dabei zur Killerin ausgebildet wird. Die allerdings ihren ganz persönlichen Rachegelüsten nicht abschwören möchte, was immer wieder zu Konflikten mit dem Regelwerk der einzelnen Gruppierungen führt, das in dieser von den Normalbürgern unbemerkten Parallelwelt gilt. Eve lässt sich davon jedoch nicht abhalten und ist so dann bald sowohl Jägerin als auch Gejagte.

So weit so klassisch und bekannt. Weder die „Coming of Age“-Story von Eve, noch ihre Hintergrundstory oder der fiese Oberschurke haben hier an sich irgendetwas Originelles zu bieten. Aber der Film wirbt ja damit ein Werk „from the World of John Wick“ zu sein und genau das macht dann eben auch seinen Reiz aus. Weil er in Sachen Atmosphäre, Dynamik und Tempo der Hauptreihe in nichts nachsteht und es auch genauso schafft eine ganze Reihe von genauso coolen wie einfach wunderschönen Bildern zu erschaffen, die jedes für sich trotz oder gerade wegen ihrer offensichtlichen Künstlichkeit schon als Gemälde durchgehen können. Und mit der Wahl eines verschneiten Alpendorfs als Hintergrund für die Actionszenen im Schlussdrittel wird dann noch die bisher vielleicht sogar gelungenste Kulisse der gesamten Franchise überhaupt geboten.

In Sachen Härte und Coolness weiß auch Ana de Armas zu überzeugen, die sich diese Rolle ja vermutlich nicht zuletzt mit ihrer Kampfszene im bisher letzten James Bond-Film überhaupt erst verdient hat. Ihre Kämpfe sind dabei nicht so ausufernd lang geraten wie in den „John Wick“-Filmen, sie wehrt sich eher mit ein paar Tricks und improvisiert dabei mit den ihr jeweils zur Verfügung stehenden Mitteln – weil sie es in ihrer „Schule“ halt genauso gelernt hat. Auch wer hier diverse Stereotype erkennt muss letztlich einfach anerkennen, wie sehr es dem vom diesmal nur als Produzent agierenden Chad Stahelski geschaffenen Filmuniversum gelungen ist einen ganz eigenen, unverwechselbaren Stil und eine genauso einzigartige Bildsprache zu kreieren, die sogar (fast) ohne den ikonischen John Wick bestehen kann. Deshalb wird „Ballerina“ wohl auch noch längst nicht das letzte Wort dazu gewesen sein.

Bilder: Copyright

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