Wie kann man denn bloß zwei Typen als Vorbilder für verhaltensauffälligen Nachwuchs engagieren, die ihrerseits selbst völlig verantwortungslos agieren und offensichtlich noch immer nicht erwachsen geworden sind? Indem man einfach folgende Situation konstruiert: Nachdem die beiden Kumpel Danny (Paul Rudd) und Wheeler (Seann William Scott) infolge einer wenig erfolgreichen Verkaufsveranstaltung für ihren Energydrink diverse öffentliche Flächen und Automobile zerlegt haben, werden die zwei groben Gesellen vor die Wahl gestellt, entweder für einen Monat in den Knast zu wandern oder aber in dieser Zeit Sozialstunden abzuleisten. Dort wird Ihnen dann jeweils ein sozial auffälliges Kind zugeteilt. Im Falle Wheeler handelt es sich um den wild und obszön um sich pöbelnden Ronnie, während für Danny der zwar deutlich ruhigere aber dafür komplett in seiner Fantasy-Rollenspielwelt gefangene Augie (Christopher Mintz-Plasse) abfällt. Wer hier das leichtere Los gezogen hat ist schwer zu sagen und schon bald stehen die Beiden kurz davor, sich vielleicht doch lieber für das Leben hinter Gittern zu entscheiden. Eine neue Judd Apatow-Produktion steht ins Haus und wir wissen ja mittlerweile, was uns da erwartet. Zumindest die Grundzutaten sind schließlich immer gleich und bestehen aus ein paar mehr oder weniger prollig oder schrullig agierenden Kerlen auf einem mal mehr, mal weniger komischen Selbstfindungstrip. Wem das so noch nicht viel sagt, der schlage bitte einfach nach unter "Superbad", "Beim ersten Mal" oder auch "Ananas Express". Nachdem die Trefferquote dieser meist sehr erfrischenden Komödien zuletzt nicht mehr ganz bei einhundert Prozent lag, sind die "Vorbilder" aber trotz der recht simpel gestrickten und sich innerhalb altbekannter Genreregeln absolut vorhersehbar entwickelnden Handlung wieder ein ordentlicher Genuss, was in erster Linie an der gelungenen Charakterzeichnung der Hauptfiguren liegt. Die weise Entscheidung, sich über die eigenen Haupt- und Nebencharaktere eben nicht nur lustig zu machen, sondern sie dem Zuschauer auch allesamt ans Herz wachsen zu lassen, ist der eine Trumpf im Blatt der "Vorbilder". Ein anderer ist aber natürlich genauso wichtig und letztendlich immer noch die Basis einer gelungenen Komödie. Doch auch im Bereich der Witze, Sprüche und Gags sichert sich der Film einen Platz im vorderen Bereich, denn er ist über weite Strecken einfach brüllend komisch, wozu auch Jane Lynch als überkandidelte Leiterin des Erziehungsprogramms einen erwähnenswerten Anteil beisteuert. Das es dabei gern auch mal etwas derber zugeht, dürfte für den regelmäßigen Konsumenten von Komödien aus dem Hause Apatow keine Überraschung sein. Auch sonst ist die Grundhandlung wie bereits erwähnt nicht gerade bahnbrechend, aber diese "Role Models" bereiten ausreichend Vergnügen, um darüber recht großzügig hinwegsehen zu können. |
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