So richtig mag sich einem nicht erschließen, warum irgendjemand der Meinung war, es sei nun wohl Zeit für eine Reanimation der einst glorreichen Marke „Tom & Jerry“. Die Cartoons und TV-Serien mit den beiden in inniger Hassliebe verbundenen Figuren liegen bereits Jahrzehnte zurück, gleiches gilt für den ersten Kinofilm von 1992. Aber gut, einen Mischfilm, in dem die Tiere animiert werden und sich inmitten realer Menschen bewegen, den gab es von diesen beiden Helden halt noch nicht. Nun liegt er vor und es ist bemerkenswert, wie lahm und uninspiriert dieses Werk von 2021 etwa im Vergleich zu einem „Roger Rabbit“ aus dem Jahr 1988 daherkommt. Bemerkenswert und ziemlich enttäuschend.
Auf der Suche nach der Schuldfrage zeigt der Finger dabei aber nicht in Richtung der menschlichen Darsteller, denn das einstige „Hit Girl“ Chloe Crace Moretz gibt sich doch sehr engagiert, und ein Michael Pena ist eh prädestiniert für die Rolle der komischen Nebenfigur. Wenn das Drehbuch dieser aber keine Chance gibt auch wirklich mal lustig wirken zu können, dann kann man da als Schauspieler wenig machen. Denn das ist das große Defizit dieser „Tom & Jerry“-Variante: Der arg konstruierte, mit diversen, meist höchst unglaubwürdigen Twists unnötig in die Länge gezogene Zweikampf zwischen der sympathischen, aber auf nicht ganz ehrliche Art an ihren Job im Luxushotel gekommene Kayla und ihrem pedantisch-misstrauischen Vorgesetzten Terence ist leider völlig unlustig geraten. Und er nimmt zudem regelmäßig den Witz und das Tempo wieder aus der Geschichte, die von dem wesentlich amüsanteren Pärchen aus Katze und Maus zuvor aufgebaut wurden.
Deren Integration in die reale Umgebung ist allerdings sehr gut gelungen, wie ihre visuelle Darstellung sowieso an die besseren Zeiten der einst ruhmreichen MGM-Marke erinnert. Die ja einst ein Abo auf den Oscar für den besten animierten Kurzfilm hatte, bevor sie dann ein deutlich traurigeres Dasein in den Zeiten der „limited Animation“ und den kostengünstig produzierten Hannah-Barbera-Produktionen fürs Fernsehen fristen musste. Doch, aussehen tut das alles wunderbar hier und die eine oder andere Anspielung auf alte Zeiten (wie z.B. die Rückkehr von Kater Tom an den Konzertflügel wie einst in „The Cat Concerto“, dem wohl besten Tom & Jerry -Cartoon überhaupt) vermag dem Alt-Fan ebenfalls ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Doch das sind halt immer nur einzelne Momente innerhalb eines überwiegend öde und einfallslos inszenierten Werkes und für eine bessere Bewertung ist das dann doch eindeutig zu wenig.
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