Elliott Richards (Brendan Fraser), seines Zeichens sowohl gutmütiger Computerexperte als auch grenzdebiler Obernerd, hat mal wieder einen seiner üblichen Verliererabende: Seine Kollegen haben wie immer nur Hohn und Spott für ihn übrig, vor allem als er von seiner Angebeteten Alison (Frances O’ Connor) eine herbe Abfuhr bekommt. In seiner Verzweiflung wünscht sich Elliott Hilfe von oben (oder eher von unten?) und schon steht ihm der Teufel persönlich gegenüber, schmackhaft verpackt in der Hülle einer atemberaubenden Schönheit (Elizabeth Hurley). Da Elliott sich nicht das ca. 3000 Seiten dicke kleingedruckte Vertragswerk durchlesen will, wird ihm der angebotene Deal einfach gemacht: Seine Seele gegen sieben freie Wünsche. Also wünscht sich Elliott nahezu um Kopf um Kragen, hat er doch fast vergessen, dass er es mit dem Teufel zu tun hat und schließlich sollte es doch mit demselbigen zugehen, wenn alles so klappt, wie von ihm geplant. Egal, ob er sich Reichtum, Macht, Sportlichkeit, Intelligenz oder Sensibilität wünscht: Ein ganz gewaltiger Haken (beizeiten auch eine „kleine Schrumpfnudel“) ist immer dabei. Und so richtig entscheidend näher kommt Elliott seiner Traumfrau auch nicht. So langsam gehen ihm denn die Wünsche aus...
Ein Film wie dieser stellt jeden sich halbwegs im Begriff seiner geistigen und körperlichen Kräfte befindenden Betrachter vor unlösbare Fragen. Nein, nicht „Woher komme ich?“ oder „Wohin gehe ich?“, sondern eher: Wer schaut sich so etwas an? Und findet es lustig? Zurückgebliebene Drittklässler? Dressierte Primaten? Fragen über Fragen. Wie wäre es mit dieser: Wie kann so eine Grütze entstehen?
Erklärungsansatz 1: Das – nennen wir es mal so wohlwollend wie beschämend – Drehbuch des Films wurde von den Autoren in ziemlich genau zwölf Minuten geschrieben, zwischen Fünfminutenfick auf der Besetzungscouch und Kokainschupfen aufm Schreibtisch und beruhte etwa auf folgendem Dialog zwischen Regisseur und Drehbuchschreibern:
„Ey, lasst uns ma was witzisches machen, mit diesem lustigen Vogel, der immer so doof guckt, ihr wisst schon. Ich weiß auch schon was wir machen. So ne Art Neuauflage von Mephisto.“
„O.k., aber wir brauchen da jede Menge Sexappeal, weil Sex sells!“
„Kein Problem, wir nehmen einfach nen heißen weiblichen Teufel, der immer in sexy Kostümen rumrennt (Gedanke: soll symbolisch in rot oder schwarz gekleidet sein, und wenn’s geht auch Sticker mit Schriftzügen wie „Bad“ auf den Klamotten haben, zur leichteren Identifizierung als Teufel). Da nehmen wir diese hübsche britische Schnalle, Ihr wisst schon, die Ex-Freundin von diesem schnöseligen Nuttenaufreißer vonner Insel“
„Und die Geschichte? Was machen wir da?“
„Kein Problem. Einfach ne lustige Nummernrevue. Diesen Fraserburschen mal als tumben Sportler mit Minischwanz, mal als Supersoftie, mal als verkleideten Präsident. Das Publikum wird sich krümmen vor Lachen.“
Krümmen ist richtig. Vor Lachen? Vor Schmerzen vielleicht, vor Entsetzen wahrscheinlich, aber vor Lachen? Selten gab es einen Film, der sich bemühte, in irgendeiner Art und Weise witzig zu sein und so miserabel versagte. Am traurigsten der Niedergang der oben schon angesprochenen Herren: Larry Gelbart war mal an „M*A*S*H“ beteiligt, Ramis und Tolan schrieben zusammen den um Lichtjahre besseren „Reine Nervensache“, und Ramis ist verantwortlich für den modernen Klassiker „Und täglich grüsst das Murmeltier“. Was also mag diese Herren dazu veranlasst haben, einen derartigen Stinker von Film zu fabrizieren?
Erklärungsansatz 2: Sie dachten tatsächlich, das hier Gezeigte wäre witzig. Dazu erübrigt sich dann jeder Kommentar.
„Teuflisch“ ist in jeder Hinsicht ein Desaster, ein absoluter Totalausfall. Die Story ausgelutscht, die Slapstick lächerlich, der Witz nichtexistent. Für den einzigen wirklich herzhaften Lacher in diesem miesen Trauerspiel sorgen dann die – nennen wir sie mal so wohlwollend wie beschämend – Spezialeffekte: In den zwanzig Sekunden, in denen es dann gen Hölle geht, präsentiert man uns einen Teufel, der in Punkto Animation und realistischer Darstellung Pacman Konkurrenz macht. Dem Originalpacman, wohlgemerkt. Eine Bankrotterklärung wie der gesamte Mist drum herum.
„Teuflisch“ ist dieser Film in der Tat. Teuflisch mies und höllisch schlecht. Selbst Beelzebub dürften sich vor Entsetzen die Hörner kräuseln bei diesem grottigen Unsinn. Würde Dummheit Musik machen, hätten wir hier ein virtuoses Konzert. Tut sie aber nicht, und daher bleibt hier nur ein dummer dummer dummer Film, den man sich wirklich wirklich wirklich nicht anschauen sollte. Ins Fegefeuer für Zelluloidprodukte damit.
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