
Im Herbst ist es wieder so weit: In Deutschland
werden Tausende von Abiturienten auf die ersehnte Hochschulzulassung
warten und täglich die Briefkästen kontrollieren. Doch
was geschieht, wenn die erhoffte Zusage aus und so der Briefkasten
leer bleibt?
Genau an dieser Stelle setzt "S.H.I.T - Die Highschool GmbH"
ein. Bartleby Gaines (Justin Long) wartet auch auf die Aufnahmeschreiben
der Universitäten, an denen er sich beworben hat. Doch keine
nimmt ihn an. Bartleby fehlt der Mut, diese persönliche Niederlage
seinen Eltern einzugestehen und er verschweigt ihnen die Absagen.
Ohne großartig
zu überlegen gründet er mit einer handvoll weiterer gescheiterter
Existenzen eine fiktive Universität. Ein vielversprechender,
selbst gebastelter Internetauftritt der Uni führt dazu, dass
sich einige hundert Schüler, die ebenfalls nicht an den amerikanischen
Hochschulen angenommen worden sind, bei Bartlebys virtueller Neugründung
um die Aufnahme bewerben. Die erwarten allerdings eine echte Uni.
Die wahren Probleme fangen aber erst an, wenn die Eltern in den
Semesterferien ihre Kinder besuchen möchten.
Eigentlich ist der Erstlingsfilm
von Regisseur Steve Pink relativ schnell abgehakt. Eine weitere
und durchaus überflüssige Teenager-Komödie, die mit
dem genreüblichen vulgären Slapstickhumor die altbekannten
Gags à la "American Pie" wieder neu aufkocht. Die
ganzen Stereotypen-Charaktere, die sich während der 90 Minuten
Spielzeit die Klinke in die Hand geben, nicht zu vergessen. Dies
alles trifft auch auf "S.H.I.T" zu. So weit, so egal.
Wäre da nicht die Grundidee
des Films. Die fast schon utopische Vision einer weitestgehend mit
Waldorf-Elementen aufgebauten Universität klingt im ersten
Moment sehr
verführerisch, fast schon innovativ. Doch der Film will anscheinend
keine Studie einer alternativen Studentenbewegung sein und sonnt
sich fast die ganze Zeit in ausgelutschtem Klamauk. Wenn die Studenten
ihren eigenen Stundenplan zusammenstellen dürfen und dann schon
mal Holzschnitzerei neben modernem Kochen steht, kann man nur vage
erahnen, wie eine anarchische Version dieser redundanten Komödie
hätte aussehen können.
Dies ist einer der sehr seltenen Momente, in denen der pfiffige Geist der Grundidee zur Geltung kommt. Aber eine interessante und gute Idee macht noch lange keinen interessanten und guten Film, wenn man sie nicht gedeihen lässt. So versinkt "S.H.I.T" in der Belanglosigkeit und ist trotz seines abwechslungsreichen Ansatzes nicht mehr als eine weitere, zum schnellen Vergessen verdammte Teenager-Komödie. Eine unterm Strich verpasste Chance und eine nicht zu empfehlende obendrauf.
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