Seven Days to Live

Jahr
2000
Laufzeit
92 min
Release Date
Bewertung
3
3/10
von Collin Delbrouck / 30. Dezember 2010

 

Der Kinowelt Filmverleih ist an der Börse notiert. Wer ab und an mal Zeitung liest, weiß vielleicht, woher Tom Cruise und ein paar andere ihr Geld bekommen. Langsam scheinen die Deutschen das Geschäft mit dem Film zu lernen, und so verwundert es kaum, daß sich neben den schon existenten großen auch kleine Firmen herausbilden, die sich die eine oder andere Mark versprechen, was ja auch nicht verkehrt ist. Die Indigo- und Becker & Häberle-Filmproduktionsfirmen sind solche kleinen, die immerhin schon erste Erfolge aufweisen können (ganz davon zu schweigen, daß Thomas Häberle Kinowelt mitbegründete und aufbaute). Von ersterer stammt "Südsee, eigene Insel", letzere produzierte den letztjährigen Überraschungshit "Bang Boom Bang - Ein todsicheres Ding". Dessen Regisseur Peter Thorwarth bereitet gerade die Langfassung seines für den Studentenoscar nominierten Kurzfilms "Was nicht paßt, wird passend gemacht" vor. Hört sich doch alles sehr vielversprechend an. Leider muß man aber folgendes sagen: Wenn Häberle und Christian Becker noch mehr Filme mit der Qualität von "7 Days to live" produzieren, geht es mit ihnen auch ganz schnell wieder bergab.

Haus am MoorVor 23 Jahren: Polizist Carl Farell (Nick Brimble) entdeckt nachts in dem alten Haus beim Moor die Leiche von Miss Kosinski, die augenscheinlich schon vor einer Woche ertrunken ist. Ihr Mann Frank sitzt in der Ecke, vom Wahnsinn gezeichnet. Als Carl in anfaßt, fängt er an zu schreien. Heute: Schriftsteller Martin Shaw (Sean "Event Horizon" Pertwee) und seine Frau Ellen (Amanda "Pulp Fiction" Plummer) wollen versuchen, in der Einsamkeit über den Verlust
ihres Sohnes Tommy hinwegzukommen, der an einem Bienenstich im Rachen erstickt ist. Gleichzeitig will Martin seine Schreibschwäche überwinden, denn seine letzten beiden Bücher waren Flops. Dafür suchen sie sich natürlich genau obiges Haus aus. Doch noch nicht ganz eingezogen, geschehen schon merkwürdige Dinge, die Ellen ihren Tod prophezeien: auf einem Straßenschild steht, daß sie nur noch sechs Tage zu leben hat, am nächsten Morgen spricht der Radiomann von fünf Tagen. Ellen ist verzweifelt, und nicht nur, daß ihr Mann ihr nicht glaubt, er benimmt sich in letzter Zeit auch so komisch...

"7 Days to live" sieht aus, wie die Filme um Geisterjäger John Sinclair aussehen sollten, und auch das Drehbuch bewegt sich nicht über Groschenheftniveau. Zwar sieht man dem Film an, daß er mit Sorgfalt hergestellt wurde, doch leider bleiben kaum Bilder im Gedächtnis des Zuschauers hängen, noch kommt so etwas wie eine unheimliche Stimmung auf. Manche Einstellungen sind sogar lustig, was bestimmt nicht im Sinne des Erfinders war, und auch die "Shining"-Reminiszenzen wirken nicht kultig, sondern abgekupfert.

Junge im NebelWeiteres Manko: Das Drehbuch bemüht sich zu sehr, die psychologische Entwicklung der Hauptfiguren vorzuführen (die zudem äußerst klischeehaft bzw. banal daherkommt), anstatt einen ordentlichen Grusler zu fabrizieren, zumal sowieso ziemlich schnell klar ist, worauf alles hinausläuft. Die Auflösung ist dann auch nicht wirklich überraschend. Zu althergebracht sind die Ideen, die im Film stecken; es ist nicht gelungen, aus den vorhandenen Zutaten etwas Schmackhaftes zu machen. Das schon angesprochene "Shining" steckt drin, etwas "Poltergeist", das Marsten-Haus aus "Brennen muß Salem", und das sind nur die Sachen, die einem auf den ersten Blick auffallen.

Also: "7 Days to live" ist handwerklich sauber, aber storymäßig äußerst schmutzig, und es scheint ein Dreck zu sein, den man so schnell nicht wieder abbekommt. Was Häberle & Becker angeht, um mit dem Film zu sprechen: man kann vor der Vergangenheit nicht davonlaufen, man muß sie überwinden, um gestärkt in die Zukunft gehen zu können. Und die verspricht so interessant klingende Projekte wie den Kinofilm "Killing is my business", "Honey" oder den für RTL zu drehenden "I was a Teenage Heino Fan". Hört sich zumindest schon mal gut an; was letztendlich dabei herauskommt, bleibt abzuwarten.

 

Bilder: Copyright

2
2/10

Ohman, ich weiß gar nicht so recht was ich zu dem Film sagen soll. das einzige was nett war, war das Haus. Die Schauspieler, vor allem Amanda Plummer fand ich grauenvoll.
Die Idee ist ja eigentlich super, aber wirklich mies umgesetzt.

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