Originaltitel
Rushmore
Land
Jahr
1998
Laufzeit
93 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
Drei Jahre, nachdem "Rushmore" gedreht wurde, kommt er also auch endlich in die deutschen Kinos, und man fragt sich, warum es eigentlich so lange gedauert hat. Am Film dürfte es nicht gelegen haben, denn der ist vollkommen in Ordnung. Die Handlung bewegt sich zwar nicht gerade außerhalb gängiger Strukturen, doch bietet das Drehbuch genügend Einfälle, um den Film zu keiner Sekunde langweilig werden zu lassen. Obwohl man weiß, wie das Ende aussehen wird. Es ist eine dieser sogenannten Coming-Of-Age-Geschichten, und auch, wenn die Inhaltsbeschreibung vielleicht vermuten ließ, es komme zu einem bizarren Schlagabtausch zwischen Jason und Bill, bei dem letzterer wieder glänzen kann als gemeines Arschloch (siehe "Die Geister, die ich rief" oder "Kingpin"), so ist es doch in erster Linie das Leben des Max Fischer, das hier im Vordergrund steht, und weniger die Rivalität. Diese scheint zwar immer durch, aber es kommt zu keinem Bombardement von Gemeinheiten (nur die eine oder andere).
Bill Murrays Leistung ist wie immer eine Klasse für sich, und in "Rushmore" zeigt er eindrucksvoll, dass er nicht nur über ein außergewöhnliches komödiantisches Talent verfügt, sondern auch in dramatischen Szenen absolut Herr des Geschehens ist. Für seine Leistung in diesem Film wurde er für den Golden Globe nominiert, und dass er ihn nicht bekommen hat, ist eine Schande. In "Drei Engel für Charlie" durfte er wieder Quatsch machen."Rushmore", Andersons zweiter Film (1995 führte er Regie bei "Durchgeknallt"), ist eine lustige Komödie, die neben den Darstellern durch einige visuelle Kniffe aus der Masse heraussticht. Dass der Film wie ein Theaterstück in mehrere Akte unterteilt ist, korrespondiert mit dem Drehbuch, indem ja nicht nur Max Theater spielt und Regie führt, sondern auch die finale Auflösung auf der Bühne geschieht, wie schon bei Shakespeares "Hamlet". Es ist eine Komödie mit einem sympathischen lakonischen Humor, die nicht zu Unrecht von vielen amerikanischen Kritikern mit Lob überschüttet wurde, und definitiv das Anschauen lohnt. Übrigens, an alle Verleiher: Wenn ich wieder drei Jahre auf einen Bill Murray-Film warten muss, werd´ ich sauer. |
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