Ride Along

Originaltitel
Ride Along
Land
Jahr
2014
Laufzeit
99 min
Regie
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Volker Robrahn / 22. April 2014

ride along 1Wie kommt dieser Typ eigentlich an so eine superscharfe Freundin? Ben Barbers (Kevin Hart) Klappe ist eindeutig zu groß und seine Leistungen in Video-Ballerspielen wesentlich beeindruckender als diejenigen im richtigen Leben. Doch trotzdem hat er bei Angela (Tika Sumpter) gute Karten, weniger jedoch bei deren bärbeißigem Bruder James (Ice Cube), der Ben für einen ausgemachten Loser hält und nicht bereit ist der Beziehung seinen Segen zu geben. Auch dass Ben schließlich doch an der Polizei-Akademie aufgenommen wird, nötigt ihm nicht viel mehr als ein Schulterzucken ab und er beschließt den Ungeliebten ein für alle Mal als würdigen und verantwortungsvollen Mann zu diskreditieren: Einen Tag soll Ben gemeinsam mit ihm auf Streife durch die Straßen von Atlanta verbringen und sich dabei beweisen. Was James uns seine Kollegen natürlich zu verhindern wissen werden. Doch ungeplant geraten die ungleichen Partner in einen großen Fall und aus Spaß wird tatsächlich Ernst.
 

ride along 2Nur ein wenig Ernst natürlich, denn wie auf den ersten Blick erkennbar ist, befinden wir uns hier in einem typischen Vertreter des „Buddy Cop“-Subgenres, dessen Grundprämisse stets zwei eigentlich völlig gegensätzliche Typen bilden, die sich aber wohl oder übel zusammenraufen müssen und dabei schließlich die Qualitäten des jeweils anderen entdecken. Von dieser Formel weicht „Ride Along“ keinen Deut ab und es ist schon ein wenig rätselhaft, warum dieser Film in den USA zu einem der Überraschungshits des Jahres avancierte. Es ist zwar schon einige Jahr her, dass die Karrieren von Eddie Murphy („Beverly Hills Cop“)  oder Chris Tucker („Rush Hour“) durch diese Art Komödie einen mächtigen Schub erhielten, doch das heißt ja nicht unbedingt, dass die Zeit dafür nun wieder reif wäre. Denn letztlich ist das Subgenre in sich selbst derart begrenzt, dass nicht nur die Entwicklung der Handlung komplett vorhersehbar ist, sondern auch alle naheliegenden Gags recht schnell aufgebraucht sind.

So ist denn auch „Ride Along“ nicht gerade ein Füllhorn neuer Ideen, doch taugt die Idee eine Art leichtfüßige Variante des grimmigen „Training Day“ zu erzählen prinzipiell schon für die hier veranschlagten knapp 100 Minuten. Bestimmte Episoden ergeben sich praktisch von selbst und werden auch pflichtgemäß abgehakt, wie etwa die blamablen ersten Versuche des Frischlings mit Waffen umzugehen oder sich ein wenig Respekt zu verschaffen, sowie die Situationen in denen alle anderen Beteiligten deutlich mehr wissen und den Ahnungslosen bewusst ins Verderben laufen lassen. Dieses Spielchen betreiben hier entsprechend James und seine Kollegen, aber auch den Gag, dass alles eben irgendwann kein Spiel mehr ist und lediglich unser Möchtegern-Held dies nicht mitbekommt, sieht man beileibe nicht zum ersten Mal.

ride along 3Was den Film rettet ist die Konstellation und Besetzung der beiden Hauptfiguren. Ice Cube bildet als übel gelaunter Brummbär den soliden und passenden Gegenpart zur aufgeplusterten Quasselstrippe Kevin Hart, der hier aber tatsächlich nicht annähernd so nervig agiert wie erst kürzlich als die Karikatur eines Box-Promoters in „Zwei vom alten Schlag“. In den USA ist Hart als Comedian mit seinen Shows eh bereits eine relativ große Nummer und in seinem Bereich offensichtlich so eine Art Nachfolger der Herren Murphy, Tucker oder Smith. Was natürlich auch bedeutet, dass die Übertragung seiner mehr oder weniger geistreichen Schimpfkanonaden ins Deutsche nicht ohne Verluste abgeht. Zumindest in der Originalfassung erweisen sich die beiden Antipoden aber als einigermaßen lustig und der Film schafft es recht kurzweilig zu unterhalten, so man denn nicht weiter auf die Story achtet.

Wenn dann schließlich der Bösewicht und Verräter genauso überraschungsfrei entlarvt und besiegt wird, ist es aber auch gut und genug. Kann man sich alle paar Jahre mal wieder anschauen, so ein ungleiches Pärchen auf dem actiongepflasterten Weg zur Läuterung. Was nicht bedeutet, dass wir uns nun gleich auf weitere Fortsetzungen freuen würden, doch die werden vermutlich trotzdem kommen.

Bilder: Copyright

3
3/10

Viel Geschwafel und wenig Witz ergeben einen fast gänzlich misslungenen Film, den man kaum als Komödie bezeichnen kann. Wenn man hier überhaupt von Humor sprechen kann, dann ist dieser in einer handvoll Szenen, wenn überhaupt, nur rudimentär vorhanden. Lachen musste ich persönlich während der gesamten Laufzeit nicht ein einziges Mal. Und Kevin Hart in einem Atemzug mit Murphy oder Smith zu erwähnen, ihn quasi als legitimen Nachfolger darzustellen, grenzt fast an einer Beleidungung. Kevin Hart ist - zumindest in diesem Film - ungefähr so witzig wie ein Bierdeckel. Null Ausstrahlung und gefühlte 1,50 m gross. Kann man genauso vergessen wie diesen witzlosen und uninspirierten Streifen, der eine Action-Komödie sein will, es aber absolut nicht ist.

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