Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond

Originaltitel
Red Riding Hood
Land
Jahr
2011
Laufzeit
100 min
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 27. April 2011

In dem kleinen Dorf in einer nicht näher bekannten Zeit hat man sich eigentlich mit den Umständen arrangiert: Um von dem durch die Wälder streifenden Werwolf verschont zu bleiben, opfert man ihm regelmäßig ein Tier. Doch eines Nachts tötet dieser trotzdem die Schwester der schönen Valerie (Amanda Seyfried), so dass sich kurz darauf die Bewohner aufmachen die Bestie zur Strecke zu bringen. Die Jagd scheint erfolgreich, doch als kurz darauf der berühmte Werwolf-Jäger Pater Solomon (Gary Oldman) im Dorf eintrifft, hat dieser für die ihm präsentierte Trophäe nur Spott übrig. Ein ganz normaler Wolfskopf sei das, denn schließlich würde sich ein Werwolf nach dem Tod wieder in seine menschliche Gestalt zurückverwandeln. Ergo: Der echte Werwolf befinde sich noch immer mitten unter den Bewohnern und jeder von Ihnen könne es sein. Eine Zeit der Angst und des Misstrauens beginnt, besonders für die nicht nur von gleich zwei jungen Männern umworbene Valerie. Denn auch das Untier zeigt ein ganz besonderes Interesse an der jungen Frau und sät damit weitere Zwietracht unter den Einwohnern. Als sich Valerie schließlich in ihrem rotem Umhang auf den Weg zur Großmutter macht, weiß sie schon lange nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen kann.

Catherine Hardwicke kann nur Teenies. Während die Filmmacherin zu Beginn ihrer Karriere aber mit "Dreizehn" oder "Dogtown Boys" noch mit durchaus ernsthaften und realistischen Dramen über junge Menschen aufwarten konnte, hat sie sich nun seit dem ersten, von ihr inszenierten "Twilight"-Film aber anscheinend ganz der übernatürlichen Fantasy-Romanze verschrieben. Das Rezept sieht dabei offensichtlich folgendermaßen aus: Man nehme eine hübsche, aber etwas unsichere weibliche Protagonistin, die sich zwischen zwei attraktiven Männern entscheiden muss, welche sowohl Geborgenheit als auch Gefahr versprechen, da sie mehr oder weniger mit tödlichen Fabelwesen zu tun haben. Ob sie daher Beschützer oder doch eher Bedrohung sind, ist dann die Frage und stellt eine Konstellation dar, die offenbar vor allem für das junge weibliche Publikum schlicht unwiderstehlich scheint.
Denn auch wenn es Trailer und Inhaltsbeschreibung von "Red Riding Hood" nicht sofort erkennen lassen, so ist doch tatsächlich auch diese sehr freie Version des bekannten "Rotkäppchen"-Märchens letztlich nur eine weitere Variante der bereits aus der "Twilight"-Saga bekannten Ausgangssituation. Daher verwundert es auch wenig, dass der arme Holzfäller Peter (Shiloh Fernandez) dem sanften Vampir Edward nicht nur äußerlich ähnelt und sich mit dem wohlhabenden und eigentlich auch irgendwie ganz netten Henry (Max Irons) als lästigen Nebenbuhler herumschlagen muss. Ratlos dazwischen steht dann die "Mamma Mia"-Entdeckung Amanda Seyfried, passend ausgestattet mit bleichem Teint, großen Augen und einer selbst in den gefahrvollsten Situationen nicht zu übersehenden Schönheit. Und damit auch noch der Letzte mitbekommt, in welchem Terrain wir uns hier bewegen, hat Frau Hardwicke dann der Einfachheit halber auch gleich Billy Burke mit rübergeholt, der in den "Twilight"-Filmen den Vater der Hauptfigur Bella spielt und hier nun also den, richtig geraten, Vater der Hauptfigur Valerie.

Wenn das alles bis hierhin ein wenig spöttisch klingt, rührt das natürlich daher, dass man bei "Red Riding Hood" so überdeutlich die Absicht und Masche erkennt, mit der hier recht schamlos auf einen Trend aufgesprungen wird, und es soll schließlich keiner glauben, dass wir das nicht merken würden. Aber von dieser mittelschweren Dreistigkeit abgesehen gibt es ansonsten nur sehr wenig, was man an diesem Werk ernsthaft kritisieren kann. Genau genommen ist es nämlich, im Vergleich zu den (hiermit nun auch zum letzten Mal erwähnten) "Twilight"-Filmen sogar die bessere Wahl.
Denn erst einmal sieht der Film wesentlich besser aus und weiß mit seinem detaillierten Märchenwald-Setting, den herrlichen Farben und Schneeflocken sowie einigen wirklich wunderschönen Panorama-Einstellungen schon mal ganz unabhängig von der eigentlichen Geschichte außerordentlich zu gefallen. Doch selbst die gibt sich keine große Blöße, sondern versteht es im Gegenteil sehr geschickt, das Rätsel um die wahre Identität des Werwolfs lange offenzuhalten. Immer wieder werden kleine Hinweise gestreut, natürlich auch um den Zuschauer bewusst etwas in die Irre zu führen, vor allem aber um ein munteres Mitraten zu ermöglichen - bis 15 Minuten vor Filmende darf hier gerne jeder noch seinen Tippschein abgeben.
Eine weitere Trumpfkarte sind sicherlich auch die feinen Nebendarsteller, vor allem bei den weiblichen Figuren von Valeries Mutter und Großmutter. Erstere gibt die immer gute (und irgendwie auch überhaupt nicht älter werdende) Virginia Madsen ("Sideways"), letzteres ist eine schöne Gastrolle für die Veteranin Julie Christie ("Doktor Schiwago"). Ach ja, und dann haben wir da ja auch noch den guten Pater Solomon, der zunächst noch wie die wissende Stimme der Vernunft auftritt, sich aber im Verlauf immer mehr in einen fanatischen und willkürlich agierenden Hassprediger verwandelt (hey, er wird schließlich von Gary Oldman gespielt).

Fazit: Diese wilde, nur noch in Ansätzen als Adaption der "Rotkäppchen"-Vorlage zu identifizierende Fantasy-Schmonzette funktioniert alles in allem bemerkenswert gut, sieht fantastisch aus und macht durchgehend Laune. Und auch in kommerzieller Hinsicht könnte die wohl kalkulierte Rechnung aufgehen, nimmt   man die geradezu euphorischen Reaktionen der bei der Pressevorführung anwesenden Jugendlichen zum Maßstab. Catherine Hardwicke dürfte demnach also bald mit weiteren Aufträgen versorgt werden. Schließlich warten wir nun auch noch auf die romantischen Teenager-Varianten von "Frankenstein" und der "Mumie". Oder etwa nicht?

Bilder: Copyright

Ich hätte gern ein Crossover von Twilight und Titanic, so Nosferatu-mäßig. Und zwar bitteschön in 3D. Man stelle sich das vor: das gigantische Heck der Titanic treibt wie ein Korken im Wasser... umkreist von dem in eine Fledermaus verwandelten Vampir, der in seinen Armen seine Geliebte über das Meer des Todes trägt... dazu Vollmond...

Der Werwolf könnte den tragischen Part übernehmen und versinken; langsam verschwinden seine Hände im Wasser... seine Geliebte in den Armen des Vampirs weint und schreit, "JACK, ICH WERDE DICH NIE VERGESSEN!", vergießt bittere Tränen über einem kalten Ozean...

Zwischendrin ein paar Gore-Elemente; der Werwolf zerlegt den Kapitän auf der Brücke, Blut spritzt an die Fenster etc.; der Vampir beißt Moby Dick, welcher dann als Vampir-Wal die Titanic rammt und wegen seiner weißen Farbe mit einem Eisberg verwechselt wird... Mensch, da könnte man SO VIEL draus machen. HALLO HOLLYWOOD, kann mich denn niemand hören?!?

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8
8/10

Hat nix mit Twilight zu tun.

Catherine Hardwicke versteht sich auf Bildkomposition und Atmosphäre und wäre sie nicht für Twilight verantwortlich würde man Red Riding Hood auch weitaus gnädiger und offener gegenüber treten, als es das gros der Kritiken tut.

Die arme Miss Hardwicke könnte in Ihrer weiteren Karriere durchaus auch Meisterwerke schaffen aber sie wird es sehr schwer haben Twilight abzuschütteln.

Die Story von Red Riding Hood selbst hat nur noch recht oberflächlich mit der Grimmschen Erzählung zu tun, aber das stört nicht, sondern tut dem Erzählfluss und der Story eher gut.
Die Darstellerleistungen sind durchweg solide und Spannung wird auch gut aufgebaut, der Gruselfaktor ist dem Thema angemessen, also es ist kein Red Riding Hood goes Saw zu erwarten:)

Falls noch jemand Snow White von 1997 mit Sigourney Weaver kennt, also ich persönlich stehe auf derlei Adaptionen von Märchen und freue mich somit über diesen gelungenen Film.

Steht man also grundsätzlich auf diese art Film muss man versuchen die ganzen "Kritiker" zu überhören die den Film mit einer Verve niedermachen werden als ob sie gerade in ein Kilo Zitronen gebissen hätten und es einfach mal mit Red Riding Hood versuchen.

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WISHMASTER
entferne dich nicht all zu weit von deinem Telefon.
In wenigen Tagen werden dich meine Manager wegen den Filmrechten kontaktieren!

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2
2/10

Also was die Rezensentin an diesem Mist finden kann, ist mir unbegreiflich.
Wir waren gestern drin, meine Freundin bestand darauf, und wir BEIDE konnten nicht fassen, was wir da sahen. Eine hahnebüchene Geschichte, die von einer Reihe bekannter Schauspieler wie Liam Neeson, Micheal Shanks usw. emotionslos, mit schwachen schauspielerischen Leistungen, in fürchterlichen Dialogen vorgetragen wird.

Die ganze Zeit war ich nur am Kopfschütteln.

Die Love-Story kommt emotionslos, unglaubwürdig un hölzern rüber, die Wendungen sind zu teil wirklich haaresträubend unpassend, und es werden wirklich gute Schauspieler mit schlechtem Script und lahmen Dialogen verheizt.

Die Anspielungen auf Rotkäppchen lassen einen dann völlig die Hände vorm Gesicht zusammenschlagen.

Dieser Film hat bis auf die ab und zu guten Landschaftsaufnahmen nicht zu bieten. Sinnlos, hirnlos, spannungslos.

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2
2/10

Korrektur: Natürlich nicht Liam Neeson sondern Gary Oldman!
Glatt die Namen verwechselt.

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der film soll ja besser sein als die twilight-reihe....was so schwer ja nicht sein kann....

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1
1/10

Unheimlich, schauderhaft - ich meine die Umsetzung des Märchens. Verbannt die Regisseurin in die Karpaten!

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2
2/10

Ein wenig korrigiert:

Also was der Rezensent an diesem Mist finden kann, ist mir unbegreiflich.
Wir waren gestern drin, meine Freundin bestand darauf, und wir BEIDE konnten nicht fassen, was wir da sahen. Eine hahnebüchene Geschichte, die von einer Reihe bekannter Schauspieler wie Gary Oldman, Michael Shanks usw. emotionslos, mit schwachen schauspielerischen Leistungen, in fürchterlichen Dialogen vorgetragen wird.

Die ganze Zeit war ich nur am kopfschütteln.

Die Love-Story kommt emotionslos, unglaubwürdig und hölzern rüber, die Wendungen sind zum teil wirklich haaresträubend unpassend/unlogisch, und es werden wirklich gute Schauspieler mit schlechtem Script und lahmen Dialogen verheizt.

Die (völlig unnötige und nicht sinntragende) Anspielungen auf Rotkäppchen lassen einen dann völlig die Hände vorm Gesicht zusammenschlagen.

Dieser Film hat bis auf die ab und zu guten Landschaftsaufnahmen nicht zu bieten. Sinnlos, hirnlos, spannungslos.

Avoid it!

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3
3/10

Ich kann mich der Kritik meines Vorredners nur anschließen. Ein spannungsarmer und emotionsloser Mist wird uns da präsentiert. Schöne Menschen und Aufnahmen schöner Landschaften machen noch lange keinen guten Film. Erinnert mich irgendwie an die nicht minder schnarchige Twilight-Saga. Daumen runter, Rotkäpchen Go Home :( !

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3
3/10

Sorry, aber die Frage wer der Werwolf sein könnte hat sich durch das laienhaft grimmige Schauspiel seiner menschlichen Gestalt schon in den ersten 15 Minuten erübrigt. Das blitzsaubere Dorfsetting mitsamt dem dazugehörigen Umland sieht unverkennbar nach Studio aus. Die von der Bestie gerissenen Opfer schockieren mit ihren zerfetzten Hemdchen nicht mal 6 Jährige. Und die öde Liebelei inklusive der an den Haaren herbeigezogenen Dramaturgie mag vielleicht 11-jährige Teenagerinnen begeistern. Einzig und allein ist es Amanda Seyfrieds faszinierender Schönheit zu verdanken, dass ich mir diese Seifenoper aus der Märchenstrasse bis zum Ende angesehen habe.

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Nachdem ich diese völlig belanglose Twilight-Shice gucken MUSSTE (Teil 2, glaub ich...), erfahre ich hier grad zum ersten Mal, dass das auch noch von einer Frau kommt?? Das entsetzt mich doppelt... Einer Frau hätte ich deutlich mehr zugetraut als 'ne noch seichtere Version einer "Bravo-Foto-Lovestory" über 90 Minuten. Und hier gleich der nächste Mist in "anders bunt"...

Wieso nur fällt der Murmeltiertag dieser guten Frau ausgerechnet mitten in ihre Pubertät??
...und warum muss man damit an die Öffentlichkeit?? Deren Namen muss ich mir jetzt wohl merken.

Naja, Kinder und Teenies abcashen ist immer noch am Einfachsten: Die einzige Zielgruppe, die beidhändig das Geld ANDERER dafür ausgeben kann...

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