Den Namen Gerard Butler verbindet man seit einiger Zeit schon automatisch mit harten Action-Reißern, und angesichts der Schlagzahl aber auch der Qualität einiger seiner letzten Werke scheint der Weg in die Cage/Willis/Seagal-Ecke mit den direkt fürs Heimkino gemachten Produktionen für diesen Mimen recht klar vorgezeichnet. Dass „Plane“ aber flächendeckend ins Kino kommt ist eine absolut richtige Entscheidung, denn der von seiner ganzen Anmutung her eigentlich als typisch trashiges B-Picture daherkommende Film weiß in seiner Intensität und Umsetzung wirklich positiv zu überraschen.
Dabei ist auch hier im Grunde alles generisch und übertrieben, von der Story über einen Flugzeugabsturz mit anschließender Geiselnahme durch Terroristen bis hin zu Figuren wie einem sich zufällig unter den Fluggästen befinden Strafgefangenen, der praktischerweise als eine Art Ein-Mann-Armee aushelfen kann. Aber es lässt sich trotzdem nicht leugnen, dass Regie und Drehbuch hier einfach verdammt viel richtig machen. Denn selten litt man bei einem sich anbahnenden Absturz so sehr mit dem unter unglaublichem Druck stehenden Piloten, wurde die Anspannung, unter Todesgefahr irgendwie „funktionieren“ zu müssen, so gut rübergebracht. Zudem entwickelt Butler hier zusammen mit seinem Kollegen Yospa An als Co-Pilot innerhalb weniger Minuten eine so starke Chemie, dass einem die Charaktere dieses Actionfilms tatsächlich mal nicht egal sind, sondern am Herzen liegen - eine Tiefe, die im Genre sonst doch eher unüblich ist. Handwerklich ist das alles auch mehr als solide gemacht, die überwiegend ohne viel CGI-Einsatz gedrehten Kämpfe wissen zu überzeugen und fühlen sich gerade im 1:1-Fight äußerst real an.
Man muss sich fast schon wundern, wie hier innerhalb des an sich limitierten Genres einfach mal wirklich alles richtig gemacht wird: Die Exposition ist genauso lange wie nötig um eine Bindung zu den wichtigsten Figuren aufzubauen, beim Drehbuch wurden alle eventuellen Längen eliminiert, so dass sich im Endprodukt kein Gramm fett zu viel findet. Schließlich vermeidet man – bis auf ein paar dann doch etwas überzeichnete typische Nervensägen unter den Fluggästen - auch so gut wie alle möglichen Peinlichkeiten und Momente unfreiwilliger Komik. Wenn Herr Butler sich also weiterhin derart ins Zeug wirft und bei der Wahl seiner Projekte ein so gutes Gespür zeigt wie im Fall „Plane“ - dann könnte es für ihn vielleicht doch noch ein wenig weitergehen in der etwas gehobenen Liga.
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