Ice Age: Kollision voraus!

Originaltitel
Ice Age: Collision Course!
Land
Jahr
2016
Laufzeit
95 min
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Volker Robrahn / 28. Juni 2016

ice 5 1 Wir hatten es irgendwie schon immer geahnt: Das ständig um seine geliebte Nuss kämpfende Rattenhörnchen Scrat ist nicht nur für so manche Gletscherverschiebung, sondern letztendlich sogar für die Konstellation unseres gesamten Sonnensystems verantwortlich. Denn nachdem der Nager versehentlich ein UFO aus dem Eis befreit, düst er damit auch gleich hinaus ins All und bringt dabei so Einiges durcheinander. Und stört damit auch empfindlich das harmonische Leben der mittlerweile zu einer Art Großfamilie angewachsenen Gemeinschaft um unsere alten Bekannten Nanny, Diego und Sid. Dort feiert man Hochzeitstage und durchlebt mal mehr (die Mammut-Jungtiere Peaches & Julien), mal weniger (Faultier Sid & seine Angebetete) glückliche Beziehungen. Doch nachdem ein durch die Aktivitäten von Scrat ausgelöster Meteoritenschauer noch glimpflich überstanden wird, droht bald eine weitaus größere Gefahr: Ein gewaltiger Asteroid ist auf dem Weg mit der Erde zu kollidieren und alles Leben auszulöschen.
 

ice 5 2Klingt dramatisch, ist es aber immer nur für ein paar Minuten, bevor es natürlich schon wieder munter weitergeht mit den Sprüchen, Albereien und gelegentlichem Singsang im eigentlich doch ganz lebenswerten Ice Age. Im Grunde könnte an dieser Stelle auch einfach der Text unserer Rezension des letzten Teils einkopiert werden, denn alles was es zu „Voll verschoben“ zu sagen gab, trifft auch auf Teil Fünf der "Ice Age"-Reihe zu. Erneut sind die ersten Minuten auch schon die stärksten und wieder gehören sie Scrat und seiner Nuss, die er natürlich auch diesmal wieder nicht verspeisen wird. Im Bestreben sich weiter zu steigern, was die Dimensionen der Geschichte angeht, sind wir nun also im Weltall angelangt und wie dabei zu erwarten feuert man auch sofort ein wahres Feuerwerk abgedrehter Einfälle ab.

ice 5 3Das macht dann schon Spaß, wirkt aber bereits zu diesem Zeitpunkt auch ein wenig bemüht, denn das Motto „Wir denken uns jetzt jede Menge verrückte Dinge aus“ ist praktisch ständig spürbar. Kein Wunder, wissen die Macher der „Blue Sky Studios“ doch mittlerweile selbst, dass ihre Flaggschiff-Reihe mittlerweile hauptsächlich von der Situationskomik des Nagers Scrat lebt und dass sie vor allem mit dieser Figur das Publikum anlocken (wobei bei uns in Deutschland auch der von Otto Waalkes gesprochene Sid seinen Teil beiträgt). Schon der Trailer wird von Scrat dominiert und auch die weitere Handlung wird noch häufiger als bisher von dessen dialoglosen Szenen unterbrochen, was sich nicht immer harmonisch gestaltet.

ice 5 4Das Geschehen um Mammut, Faultier und Säbelzahntiger entwickelt sich dagegen schon nach kurzer Zeit zu einer mitunter anstrengenden Angelegenheit, die Gags fallen mittelprächtig aus und sind (aus Sicht des erwachsenen Zuschauers) eigentlich nur dann so richtig goutierbar, wenn man sich um aktuelle Anspielungen bemüht, wobei Ideen wie das Einbinden sozialer Netzwerke („Auf deinem Profilbild sahst Du ganz anders aus“) mitunter ein wenig arg gezwungen daherkommen. Ansonsten wird weiterhin das Bild der Familie hochgehalten und die wahre Freundschaft abgefeiert, aber im Prinzip tut sich hier in der Konstellation der Hauptcharaktere schon seit dem Ende von Teil Eins nicht mehr viel. Abgesehen davon, dass halt ständig neues Personal dazu stößt, was es nicht nur etwas unübersichtlich macht, sondern auch kaum Raum lässt hier jede Figur zu ihrem Recht kommen zu lassen. Und bemerkenswert viel Leinwandzeit erhält dann mit dem hauptsächlich aus Teil Drei bekannten Buck ausgerechnet eine der nervigeren Kreationen.

ice 5 5Selbstverständlich ist das alles rein handwerklich und technisch auch diesmal wieder auf „State of the Art“-Niveau, man kann wirklich nicht behaupten, dass einem visuell und mit der 3D-Brille vor den Augen nicht Einiges geboten wird. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Luft einfach raus ist aus dieser Reihe, und es hätte ihrem Ansehen sicher nicht geschadet, hätte man wie die Kollegen von „Madagaskar“ schon nach dem dritten Film einen Schlussstrich gezogen. Doch die weltweiten Einspielergebnisse und immer wieder sechs bis sieben Millionen Besucher allein in Deutschland sind einfach ein zu starkes Argument die Kuh weiter zu melken. Oder waren es zumindest, denn nach diesem fünften Teil soll nun wohl endgültig Schluss sein, zumindest mit „Ice Age“ als Kino-Franchise. Es wird wohl Zeit.

Bilder: Copyright

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