Momentan nimmt sie Fahrt auf, die WM-Welle. Unzählige Produkte werden mit Fußballslogans beworben, vom Baumarkt über den Minivan und den Rasierschaum bis hin zum Bausparvertrag ist alles vertreten. Und wenn sich alle Bereiche der Öffentlichkeit für die WM positionieren, dann darf auch das Kino nicht fehlen. Gut 50 Tage vor dem Eröffnungsspiel startet nun "FC Venus" (das deutsche Remake eines finnischen Films aus dem letzten Jahr) in unseren Kinos - also rechtzeitig um sich die Zeit bis zum Spiel Deutschland - Costa Rica zu vertreiben. Paul (Christian Ulmen) wird von seinen ehemaligen Kameraden des FC Imma 95 zurück in die Provinz gerufen, um den verletzten Stürmer der Truppe zu ersetzen. Seine Freundin Anna (Nora Tschirner) darf den wahren Hintergrund ihres Umzugs allerdings nicht erfahren, hasst sie doch Fußball über alles. Als Anna dann aber doch Wind von der Sache bekommt, erzwingt sie eine Entscheidung: Sie wettet mit Paul, dass sie mit den anderen Spielerfrauen und -freundinnen den FC Imma schlagen kann. Der Einsatz: Verlieren die Spielerinnen des FC Venus, dürfen die Männer ihrer Fußballleidenschaft weiter frönen; gewinnen die Frauen, müssen die Männer den Fußball für immer abschreiben. Im
ansonsten eintönig bis infantilen Feld der deutschen Kinokomödien
präsentiert sich "FC Venus" als überraschendes
Ausnahmetalent. Ironisch und mit einem Augenzwinkern werden hier
die Vorurteile gegenüber fußballspielenden Männern
und Frauen aufs Korn genommen: Männer, die ihre Hochzeit auf
dem Fußballfeld mit Stollen und Trikot begehen, und Frauen,
denen man erklären muss, was "Abseits" überhaupt
bedeutet. Diese Stereotypen werden hier charmant, aber mit Biss
aufgegriffen. "FC Venus" kann locker mit britischen Komödien der letzten Jahre mithalten und schlägt vergleichbare Filme wie "Männer wie wir" um Längen. Oder um es wie im Stadion zu sagen: "Männer wie wir"? - Null! |
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