Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

Originaltitel
The League of Extraordinary Gentlemen
Land
Jahr
2003
Laufzeit
110 min
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 23. August 2010

Die Idee ist genial: Man nehme einige der bekanntesten Figuren der phantastischen Literatur des späten 19. Jahrhunderts. Dann führt man diese zu einem "Team" zusammen und lässt sie gemeinsam phantastische Abenteuer erleben. Die Rechte an diesen Charakteren sind aufgrund ihres Alters mittlerweile nicht mehr geschützt, also kann man damit auch machen was man gerne möchte. Diesen Geistesblitz hatte allerdings mal wieder keiner der Ideenentwickler aus Hollywood sondern der verschrobene britische Comicautor Alan Moore. Der revolutioniert ansonsten fast im Jahresabstand sein Genre neu, und dessen Vorliebe für Themen der englischen Geschichte inspirierte schon bei "From Hell" die Filmemacher auf der anderen Seite des Atlantiks. Doch während von Moores komplexer Jack the Ripper-Saga bei der Transformation auf die Leinwand nur noch winzigste Fragmente übrig blieben, bleibt der "Liga" dieses Schicksal größtenteils erspart. Was man aufgrund der zuerst ins Auge fallenden offensichtlichen Änderungen gar nicht gedacht hätte.

Denn präsentiert wird uns hier eine Truppe echter "Superhelden" in einer Zeit, in der es dieses Wort nur eben noch gar nicht gab. Mit Fähigkeiten, die sie in der Vorlage auch noch gar nicht hatten: Die fliegende Vampirin Mina Harker (aus dem ursprünglichen "Dracula"-Roman), der unsichtbare Rodney Skinner, der schüchterne Dr. Jekyll, der sich aber in den superstarken Mr. Hyde verwandeln kann, der mit einer phantastischen technischen Ausrüstung agierende Captain Nemo (Held von Jules Vernes' "20.000 Meilen unter den Meeren") und der unsterbliche Dorian Gray (eine Romanfigur Oscar Wildes, bekannt durch den Besitz eines Selbstporträts, das anstelle von Grays Körper alle Zeichen von Alterung, Verletzung und Verwahrlosung zeigt). Über diesen thront als väterliche Figur der legendäre Abenteurer Allan Quatermain und der erhält dann noch den amerikanischen Agenten Tom Sawyer (der in den Geschichten von Mark Twain natürlich nie Agent war) als Ersatzsohn zugeteilt. Diese Sieben werden vom britischen Geheimdienst zusammengetrommelt um das gefährliche "Fantom" zu fassen, einen Schurken der den gesamten Weltfrieden bedroht. So ist jedenfalls zunächst einmal die Ausgangslage, doch schnell stellt sich heraus, dass das Unternehmen eigentlich einem ganz anderen Zweck dient und dass die gefährlichsten Feinde der Liga womöglich in ihren eigenen Reihen lauern.

Nein, ganz so simpel wie es anfangs scheint ist das erste gemeinsame Abenteuer der klassischen Helden gar nicht mal konstruiert. Das eher farblose und uninteressante "Fantom" ist glücklicherweise nur ein Ablenkungsmanöver für die Intentionen des wahren Bösewichts. Dessen Plan erweist sich als durchaus logisch und clever und verleiht auch gleichzeitig den beiden erst für die Verfilmung hinzugefügten Figuren Dorian Gray und Tom Sawyer ihre Daseinberechtigung. Wobei insbesondere der "Vater-Sohn-Konflikt" zwischen Quatermain und Sawyer dem Film eine wohltuende emotionale Note verleiht. Und wo wir gerade bei den erfreulichen Dingen sind: Setdesign, Ausstattung und Kostüme überzeugen und ergo ist auch die Atmosphäre stimmig. Die Spezialeffekte sind zwar nicht gerade atemberaubend, aber allemal okay. Über den computeranimierten Mr. Hyde darf man allerdings streiten. Der bewegt sich ungefähr auf "Hulk"-Niveau, aber da er ja auch die ursprüngliche Inspirationsquelle für den "grünen Giganten" darstellte, passt das dann auch wieder. Und der Freund der Comicvorlage freut sich dann noch über ein paar eingestreute Sätze mit Wiedererkennungswert in Richtung James Bond, Edgar Allan Poe oder Sherlock Holmes.

Und warum prügeln dann nahezu alle Kritiker in den USA seit Monaten auf diesen Film ein als sei er das Schlimmste was Hollywood seit ungefähr "Speed 2" inszeniert hat? Antwort: Weil sie keinen Spaß verstehen und sich über kleine Logikfehler aufregen. Ja, ein superschnelles Auto, über das sich noch nicht mal jemand wundert, in dieser Epoche ist Unsinn. Und sicher ist es richtig, dass dieser Wagen dann durch Straßen brettert, die es ja in der Lagunenstadt Venedig gar nicht gibt. Abgesehen davon, dass Nemos riesige Nautilus sowieso gar nicht erst durch die Kanäle von Venedig hätte navigieren können. Aber wer sich darüber allen Ernstes aufregt sollte sich einen Film mit Unsichtbaren, Vampiren und Monstern vielleicht lieber gar nicht erst ansehen. Und dann auch gefälligst nicht die "poetischen Baumflieger" in "Tiger and Dragon" loben. Das musste mal gesagt werden, denn - wie weiter oben schon erwähnt - die eigentliche Storyline des Films macht durchaus Sinn und ist der gemeinen Standardware artverwandter Streifen sogar leicht überlegen. Das gilt übrigens auch für das Finale, in dem man es hier wagt einen kleinen Antiklimax zu setzen der alle, die den Oberbösewicht gerne mit einem spektakulären Knalleffekt verabschiedet sehen, ebenfalls leicht verstören dürfte.

Daher bleibt als ernsthafter Kritikpunkt eigentlich nur, dass die "Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" bei aller Coolness und aller Action zum Trotz doch insgesamt etwas "blutleer" wirkt - wobei man die Schuld dafür aber nicht dem Durst der Misses Harker geben darf sondern eher dem manchmal nicht allzu inspirierten Spiel der Darstellerriege. Insbesondere die Starpower, die der Film sich durch den Namen "Sean Connery" erkauft hat, wird durch den manchmal etwas gequälten Gesichtsausdruck des großen alten Mimen ausgewogen, der sich durchaus anmerken lässt, dass er das Ganze hier wohl doch eher etwas albern findet. Und warum Mister Connery für eine eventuelle Fortsetzung gar nicht erst zur Verfügung stehen würde, erklärt sich dann auch aus der laufenden Handlung. Wobei diese Fortsetzung wohl auch eher unwahrscheinlich ist, denn einen allzu großen Eindruck hat die "Liga" ja an den amerikanischen Kinokassen nicht hinterlassen (die Meinung der Kritiker ist für so eine Entscheidung ja dann eher von sekundärer Bedeutung). Das ist schade, denn der Film macht schließlich Spaß und nach einer fast naturgemäß etwas behäbigeren Einführungsgeschichte hätte man ja in Teil zwei dann auch mal richtig durchstarten können. Denn die Idee, die ist ja sowieso genial.

Bilder: Copyright

10
10/10

Ich fand den Film echt total cool! Besonders die Vampirlady.
Lissi

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8
8/10

Ich fand den Film sehr unterhaltsam,natürlich darf man ihn keine Sekunde ernst nehmen,er ist aber genau richtig um 2 Stunden Spaß zu haben,klar ist er total unlogisch aber es ist halt eine Comicverfilmung,bei Spiderman bzw.Superman regen sich die Leute ja auch nicht auf das es unlogisch sei!!!

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9
9/10

ich finde den film einfach klasse! Mit spaß, Spannung und Action ist ein Abend mit diesem Film einfach super!

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9
9/10

Also ich kann die meisten negativen Meinungen hier nicht wirklich nachvolziehen.

Mir hat der Film super gefallen - zwar hat er seine Mengel, aber er hatte Action, war lustig und hat einen auch für die Dauer des Films in diese Welt geholt.

Daher würde ich mich sogar über eine Fortsetzung - die sie mir fast schulden - sehr glücklich.

Ich weiß nicht, was manche Leute hier erwarten oder erwartet haben,
aber meine Erwartungen hat der Film weitestgehend erfüllt.
Ich hatte an dem Film meinen Spaß und ich würde ihn mir noch ein paar Male ansehen...
Allerdings würden dann die Hoffnungen auf einen 2. Teil potetiell gesteigert werden...

Wie dem auch sei

Film: Super!
Fortsetzung: erwünscht

Gruß

Lordy

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7
7/10

dort sind viele unlogische sachen drin aba keine schlechte idee^^ aba geschmäke sind verschieden ^^

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7
7/10

Ich finde den Film gut! Auf eine Fortsetzung bin ich schon gespannt.

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8
8/10

hab ichs überlesen oder fehlt in der Kritik der Bezug zur Comicvorlage?
Nettes Popcorn-Kino und die FX waren jetz auch nicht gerade die schlechtesten.
Was die Logik angeht... naja... wer bei nem Comic bzw. dessen Verfilmung auf hieb- und stichfeste Logik pocht (zumal noch fantastische Kreaturen unter den Hauptpersonen sind), der sollte, wie auch schon die obige Kritik verlauten lässt, vllt. mal über die eigene Logik nachdenken.

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10
10/10

Naja ich hab ihn ned so schlecht gefunden aber ich find es gehört ein 2ter teil her weil der schluss find ich bissl orsch wo er begraben war und dann er ihn aber wieder belebt das is ned so toll weil ich eben find der muss weiter gehen der film!!!

alex

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1
1/10

Ja, dieser Film ist so ziemlich mit das schlechteste, was Hollywood in den letzten Jahren in diesem Genre produziert hat. Einzig "Van Helsing" dürfte in Sachen Inkohärenz, Langeweile und hirnlosem Krawall noch schlimmer gewesen sein.

All dies könnte man noch halbwegs wegstecken, wenn die Vorlage ähnlich stumpfsinnig, hanebüchen und unausgegoren gewesen wäre. Ist sie aber nicht. Ganz im Gegenteil: Die Vorlage hätte ausreichend Stoff geboten, um einen WESENTLICH besseren Film zu schaffen, der ähnliche Schauqualitäten geboten hätte, ohne dabei einfach nur erbärmlich mies zu sein.

Nennen wir es beim Namen: "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" ist ein erbärmlich mieser Film. Selbst als alleinstehendes (Mach-)Werk taugt das Skript nicht einmal dazu, einen kurzweiligen Actionfilm zusammenzuhalten - und das, obwohl man in diesem Genre nicht gerade hohe Ansprüche stellt. Storylöcher, Ungereimtheiten und ein Plot, der so hanebüchen ist, dass es schmerzt verwandeln "Die Liga" in ein Spektakel von halbgaren Spezialeffekten aus dem PC, die man auch alle schonmal besser gesehen hat.

Einzig die Figur des Dorian Grey (deutlich orientiert an seinem Schöpfer, dem archetypischen Dandy Oscar Wilde) vermag dem Ganzen in der ersten Hälfte noch einen gewissen Flair zu verleihen, aber spätestens mit der Ankunft in Venedig geht es endgültig bergab.

All dies wäre schon schlimm genug, wenn - ja wenn da nicht auch noch die brilliante Comicvorlage wäre, die wahrlich etwas besseres verdient hätte als diesen Schund. Alan Moores Comic ist subtil, vielschichtig, witzig, subversiv und ganz und gar politisch unkorrekt. Dieser Film ist nichts von alledem. Wo im Comic die (geschiedene!) Mina Murray als Anführerin der "Liga" fungiert, mussten hier wieder traditionelle Verhältnisse hergestellt werden, und Mina verkommt zu einem bloßen Lustobjekt für ihre männlichen Gefährten. War Allan Quatermain im Comic zunächst ein opiumsüchtiges Wrack, so ist er hier ein traditioneller Held ohne viele Ecken und Kanten. Nemo - im Buch eine eher zwiespältige Gestalt - ist hier der klassische unterwürfige Inder, der dem weißen Sahib Quatermain zur Seite steht. Der Unsichtbare hat seine soziopathischen Tendenzen eingebüßt, und darf bestenfalls noch nach der Schlüsselreizattrappe Mina grapschen, anstatt im Mädcheninternat über ahnungslose Schülerinnen herzufallen. Und selbst Hyde, jenes monströse Destillat des menschlichen Bösen, ja selbst Hyde ist hier nur ein tumber Schläger, der recht brav zu Werke geht und die bösen Jungs verdrischt.

Kurzum: all das, was die Vorlage ausmachte, wurde hier systematisch ausradiert und durch wesentlich konventionellere Elemente ersetzt. Eine kastrierte Liga der ganz und gar nicht außergewöhnlichen Gentlemen.

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10
10/10

Der film ist echt genial und witzig!!!
Das mit wenig find ich nicht so schlimm es is eben unlogisch!!!
Die Charakter sind auch toll (und süß)!!!
Alles in allem echt genial!!!!

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10
10/10

Super Story
Super Darsteller
Super spannend
Top-Film!!!!!

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9
9/10

also ich weiß echt nicht, was so viele hier rummotzen.
ich hab den film auf dvd gesehn und fand ihn einfach klasse.
nur bei einer sache muss ich zustimmen: dass bei den kampfszenen mir der kamera viel zu schnell rumgesprungen wird.
ich hoffe sehr, dass es i-wann eine fortsetzung gibt, auch wenn ich es nicht glaube.

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10
10/10

weiß echt nich warum so viele leute den film in den dreck ziehen
also für mich is der film einfach nur unglaublich geil
hab ihn bestimmt schon 5 mal gesehn und er gfällt mir imma noch
wenns einen 2. teil geben sollte ich würd ihn mir sofort reinziehn

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9
9/10

der film war echt gut. ka wieso ihn fast jeder "langweilig" und "unlogisch" finden. das wo das schiff durch venedig fährt ist zwar unmöglich, aber das gehört doch zu filmen dazu-.- es gibt ja auch keine vampire und werwölfe.

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10
10/10

Ich kann ja nachvollziehen...jeder hat seinen eigenen Filmgeschmack.
Aber muss man ihn denn deshalb so in den Dreck schmeißen.
Ich hasse Herr der Ringe und Harry Potter aber deswegen mach ich sie nicht runter, sonder halte meine Klappe dazu.

Die Handlung ist super...die Darsteller gaben (augenscheinlich) auch ihr bestes.
Ich meine...hab erstmal den Mut ein klasse Comic zu verfilmen und ihn so weit zu aktualisieren, dass man ihn auf unsere Zeit bezeihen kann.

Sicher, wer genau hinsieht findet dass mit Schiff in Venedig und Paris albern, aber darum sollte es doch nicht gehen.
Ein Film soll doch dass verwirklichen, was es in der Realität niemals geben würde. Und ich finde, dass ist super gelungen.

Und ich glaube keiner der Kritiker hat sich wirklich gedanken gemacht wie viel Arbeit in die Entwicklung der Nautilus hineingesteckt wurde, denn die ist wirklich atemberaubend klasse...
so, dass ist meine Meinung zum Film
lg Julia

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7
7/10

Die herbste Enttäuschung des Jahres!!!
So eine gute Idee und so ein fähiges Personal (ja, auch Regisseur Stephen Norrington bewies zumindest mit Death Machine, dass er mit gutem Ideenklau garstige, kleine Meisterstücke fabrizieren kann, wohingegen Blade ja eher nur noch als Routinewerk angesehen werden kann, doch was hat man draus gemacht?
Ein hohles Brimborium, das letzten Endes seiner eigenen Grundidee nicht so recht vertrauen wollte und nicht nur die Charaktere unnötig überzeichnete und verfremdete, sondern auch noch eine grenzdebile "Story" geradezu lachhaft aufblies, sodass die sinnlosen Übertreibungen einen auch nicht mehr weiter verwundern oder verärgern können.
Ein infantiler und langweiliger Schwachsinn der völlig zu Recht floppte und niemanden ernsthaft gelungen unterhalten dürfte, der älter ist als 12.

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3
3/10

Völlig vermurkst! Hier stimmt einfach nichts, wenn man von den Kulissen mal absieht. Wie man einen Haufen interessanter Charaktere richtig in Szene zeigt "The Avengers".

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