Der Mondmann

Originaltitel
Man on the Moon
Land
Jahr
1999
Laufzeit
118 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
7
7/10
von René Loch / 22. Juni 2010

Es sei "kein Komiker“, vielmehr „ein Sänger und Tänzer“: Andy Kaufman (Jim Carrey), Starcomedian und Skandalritter der Siebziger und beginnenden Achtziger in einer Person. Exzentrisch, skurril, aber innovativ wie selten zuvor ein Künstler seines Genres. Er erklärte die Provokation zu seinem Instrument, ohne aber seinem Publikum diesen Stil zu definieren. Sexistische Verbalinjurien, Beflegelungen des Publikums in der Darstellung seines ungehobelten Alter Egos ‚Tony Clifton‘ sowie gezielt eingebaute Bildstörungen in seiner Fernsehshow, um die Zuseher glauben zu machen, ihr Fernsehgerät wäre defekt – 
all das gehörte zu ‚seiner Show‘, all das war für ihn ‚der Brüller‘. Es gab kein „Ich meinte es nicht so“, und auch kein „Hey, das war doch nur Show“. – für ihn war es Entertainment pur, wie er es wollte, ohne Rücksicht darauf, ob es den Leuten nun gefiel oder nicht.

Das soll nicht heißen, daß Andy Kaufman nicht erfolgreich gewesen wäre – als Mitglied der legendären Sitcom ‚Taxi‘ (übrigens wirken bis auf Tony Danza alle Protagonisten dieser Serie aus den Siebzigern auch in ‚Der Mondmann‘ mit) wurde er zweimal in der Kategorie ‚Best Supporting Actor in a Comedy or Musical Series‘ für den Golden Globe nominiert (`79 und `81). Auch brachten ihm seine Rolle als Latka in ‚Taxi‘ sowie seine diversen Fernsehauftritte und –shows, produziert immer in Zusammenarbeit mit seinem langjährigen künstlerischen Begleiter Bob Zmunda (unauffällig und deshalb wenig überzeugend dargestellt von Paul Giamatti), eine Menge Geld ein.

Endgültig zum ‚Bad Boy‘ der amerikanischen Unterhaltung avancierte Kaufman jedoch durch seine Performance des ‚Mixed Catchens‘, wobei er vor sein Publikum trat und sämtliche anwesenden Frauen mit sexistischen Wortmeldungen dazu aufstachelte sich im Ring mit ihm zu messen. So entwickelte sich Kaufman allmählich zur meistgehaßten,  aber gleichzeitig auch zur schillerndsten Figur des US-Comedy-Entertainments seiner Zeit.
„Wen willst Du unterhalten? Das Publikum oder Dich selbst?“ fragt ihn sein Manager George Shapiro (liebenswert wie eh und je: Danny Devito) im Film – und die Antwort bleibt aus – es bleibt dem Zuseher überlassen, sich diese Frage selbst zu beantworten.

Der als Biopic konzipierte Film wird diesem Anspruch nur phasenweise gerecht. Zu hastig wird der Plot abgespult, zu selten wird auf die Person Andy Kaufman eingegangen. Streckenweise hat man das Gefühl, der Ungerechtigkeit eines nur mäßigen Filmes über einen großartigen Künstler beiwohnen zu müssen. Eine ausbalancierte Charakteristik durch gleichmäßige Darstellung von beruflichem und persönlichem Werdegang Andy Kaufmans gibt es nur in Ansätzen. Zu sehr legen Script (die „Golden Globe“-prämierten Scott Alexander und Larry Karaszewski ) und Regie (der zweifache Oscarpreisträger Milos Forman, bekannt durch ‚One flew over the cockoo`s nest‘, ‚Amadeus‘ oder ‚The people vs. Larry Flint‘) ihr Augenmerk auf die verschiedenen Facetten Andys Talents. 

Vor allem von Milos Forman hätte man sich in Puncto Strukturierung des Erzählstranges durchaus mehr erwarten können, zumal man ab und an dem Eindruck erliegt, eine simple und langatmig anmutende Aufzählung von Ereignissen vorgesetzt zu bekommen. Und zu unscheinbar agiert auch Courtney Love als Andys Freundin Lynne, um Kaufmans persönlicher Entwicklung Gewicht in diesem Film zu verleihen.

Die positive Erscheinung dieses Streifens ist aber unwidersprochen Jim Carrey, der abermals (nach ‚The Truman Show‘) beweist, daß er mehr zu bieten hat als (‚dumme oder dümmere‘) Blödeleien auf Schenkelklopfer-Niveau. Vielleicht liegt Carreys Leistung teilweise auch darin begründet, daß er aus dem Korsett der unverrückbaren Vorgaben Andy Kaufmans nur schwer auszubrechen vermag. Nichtsdestotrotz muß man Carrey zugestehen, sich auch in Sequenzen, in denen schauspielerisches Talent gefragt ist, durchaus beachtlich und gefühlvoll aus der Affäre zu ziehen.

Alles in allem verdient dieser Film eine "6,5-Augen–Jim–Carrey-das-wird-noch-mal-was‘ Bewertung, bei der die B-Note vor allem unter der überraschend mäßigen Regieleistung sowie unter mangelndem Charisma einiger unmittelbarer Nebendarsteller zu leiden hat.


10
10/10

Der schönste Film den es gibt, für immer.

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10
10/10

Keine Frage...ein Meiserwerk. Der Film lebt eigtl. nur von der Tatsache das Andy ein Genie war und Jim Crrey ein Genie ist. Geiler Film...ich ahb ihn minds. schon 20 ma gesehen...hammer

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10
10/10

Ich wusste nicht das es Andy Kaufman gab, aber es ist gut so, denn ich betrachte die Welt aus Kinderaugen und Andy spielt in der traurigen Welt, eine Welt aus Spiel und Illusion und konnte mich zum Lachen und Weinen bringen. Verletzbar und sensibel und immer auf der Suche, einfach heimatlos, aber etwas schenken wollend, lachend im Elend.

Jim Carrey ist der größte Junge, der lebt was er spielt, so das ich es glauben kann.

Ich bin glücklich, das es den Film gibt!

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2
2/10

Bin ich wirklich eine der wenigen die den Film überhaupt nicht berrauschend, toll und gut findet?
Ja, Jim carrey spielt gut, aber viel zu aufgesetzt, einfach zu viel. Es scheint als wäre er etwas psychotisch und im direkten Vergleich zu Andy einfach unpassend.
Außerdem gibt es manch Quellen, die behaupten, dass vieles im Film so nicht stattgefunden hat, bspw. die herzergreifende Beerdigung;Lauwler/Kaufman feud; ect..
Am meisten stört mich, dass man sehr wenig aus seinem Leben nahm, dafür kann der Film nichts, denn der hat nur begrenzte Spielzeit, aber es war einfach zu wenig, viel zu unpersönlich(!!!!), so herzlos (Ich habe Andy als einen sehr warmen, herzlichen Menschen in Erinnerung).
Der Film steht ihm sehr nach und wird ihm mehr als ungerecht.
2 Bewertungspunkte, wegen Jim carrey, dass er sich der Herausforderung annahm und einigermaßen gut abgeschnitten hat (hab gelesen, er "war" am Set des Drehs entweder Andy oder Clifton und kein deut Carrey, wundervoll*)
Wer was schönes sehen will, sollte nicht diesen Film schauen und lieber zu youtube und Andy persönlich sehen, anschauen, bestaunen und aus tiefstem Herzen lachen und über die kleine Welt nachdenken in der wir leben und uns alle zu ernst nehmen.

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