Detective Jerry Black (Jack Nicholson) steht kurz vor seiner Pensionierung. Auf einer Feier zu seinen Ehren erfährt er, dass in einem Waldstück die Leiche der kleinen Jenny Larson gefunden wurde. Als alter Hase übernimmt Black die schwere Aufgabe, den Eltern die traurige Nachricht zu überbringen. Geschockt lässt ihn die Mutter (Patricia Clarkson) des Mädchens bei seinem Seelenheil schwören, den Mörder zu finden; der Mord wird Blacks letzter Fall.
Ein Verdächtiger wird schnell gefunden: der Indianer Toby Jay Wadenah (Benicio del Toro) wurde am Tatort gesehen und ist wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen bereits vorbestraft. Der geistig verwirrte Mann gesteht den Mord und erschießt sich kurz darauf. Für die Polizei scheint der Fall nun abgeschlossen, nur Black glaubt, Wadenah habe in seiner Verwirrung sein erstes Verbrechen erneut gestanden.
Black
kann und will sein Versprechen nicht vergessen, er recherchiert
trotz seiner Pensionierung weiter und versucht, dem Mörder auf die
Spur zu kommen. Und als Angler weiß er, dass er einen Köder auslegen
muss...
Wer jetzt viel Blut, Geballere und Verfolgungsjagden erwartet, wird
mit diesem Film nicht bedient. Statt dessen kann man "Das Versprechen"
getrost als eine Literaturverfilmung bezeichnen. Doch wer jetzt
stöhnt, verpasst einiges. Denn diesen Film zeichnen nicht nur grandiose
Schauspieler aus, sondern vor allem eine genial einfache Geschichte
vom ebenso genialen Friedrich Dürrenmatt.
Verfilmt wurde diese Geschichte schon einmal vor fast 45 Jahren: zu "Es geschah am helllichten Tag" lieferte Dürrenmatt das Drehbuch und entwickelte anschließend daraus den Roman "Das Versprechen". Gert Fröbe spielte damals den Kindermörder, der von Heinz Rühmann als Kommissar überführt wird.
Die Neuverfilmung von Sean Penn konzentriert sich allerdings auf die weitaus spannendere und deutlich andere Handlung des Romans. Das Grundgerüst der Story bleibt erhalten, sie wird nur von der Schweiz der 50er ins Nevada der heutigen Zeit verlegt und somit zwangsläufig angepasst. Hinzu kam hier leider auch ein wenig kaum zu vermeidender amerikanischer Kitsch wie auf-ein-Kreuz-schwören-müssen, Veteranenumzüge und typisches Cop-Gehabe.
Trotzdem ist "Das Versprechen" sehr sehenswert, allein schon wegen
der großartigen schauspielerischen Leistungen und der vielen Stars.
Jack Nicholson in der Hauptrolle muss man ja kaum noch erwähnen.
Auch der mit Preisen überhäufte Benicio del Toro und bisher eher
laue Mickey Rourke in winzigen Nebenrollen sind brillant.
Alles in allem eine zeitlose Story, brillant umgesetzt und gespielt
und mit Sicherheit Kandidat für einige Preise.
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