
Land
Jahr
2001
Laufzeit
93 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
Manche überflüssige Filme sind, trotz all ihrer Mittelmäßigkeit, interessante Lektionen darüber, wie die geldgeile Filmwelt wirklich funktioniert. Ein solches Beispiel ist "Birthday Girl". Dieser Streifen ist eigentlich fast drei Jahre alt und lag eine ganze Weile in den Regalen von Miramax rum, die sich wohl ziemlich klar darüber waren, dass
![]() Die Hauptrolle in "Birthday Girl" spielt der bemitleidenswerte Ben Chaplin, der bereits Anfang 2001 durch die mit einem ähnlichen Schicksal behaftete Gurke "Lost Souls" wandelte. Hier spielt er den englischen Biedermann John Buckingham (keine Sonderpunkte für kreative Namensgebung), der in einem stinklangweiligen Londoner Vorort ein stinklangweiliges Leben als Bankangestellter zweiter Klasse fristet. Um ein wenig Licht in sein tristes ![]() Selbstverständlich bleibt dieser neue Alltag voll sexueller Erfüllung aber nicht lange erhalten: An Nadias Geburtstag tauchen plötzlich zwei angebliche Cousins aus Russland auf (Cassel und Kassovitz, für zwei Franzosen sehr russisch), von denen zwar zumindest einer Englisch spricht, die aber mit ihren vielen Wodkaflaschen schwer wieder loszuwerden sind. Wir wollen die obligatorische Plot-Wendung einmal verschweigen, aber natürlich ist nicht alles so, wie es zunächst scheint, und John findet sich alsbald in der Rolle des flüchtigen Bankräubers wieder. Sollte es dieser Inhaltsangabe versehentlich gelungen sein, den Film interessant erscheinen zu lassen, so muss hier direkt ein Klarstellung folgen: Nein, interessant ist "Birthday Girl" nicht. Auch nicht komisch, oder überraschend, oder was man sich auch immer von einem Kinobesuch verspricht. Auch wenn es etwas schwer fällt, den Finger genau auf das Problem zu legen - bei diesem Streifen hapert's an allen Ecken und Enden, er ist schlichtweg lahm. ![]() Das Phänomen der Mailorder-Bräute mag vielleicht zunächst wie ein vielversprechendes Thema für eine Komödie aussehen, bei näherem Betrachten kommt man mit dem vorhandenen Gagpotential aber nicht mal über eine halbe Stunde. So erscheint die Handlung von "Birthday Girl" auch unbeholfen aufgebaut, mal unnötig überhastet, mal mühsam gestreckt, und hätte bei vernünftigem Pacing wohl auch nur einen halben Film ergeben. Dementsprechend vorhersehbar sind alle entscheidenden Wendungen, so dass auch hier keine Erholung von den seltsam unkomischen Komödien-Versuchen zu finden ist. Angesichts dessen, dass "Birthday Girl" eigentlich ein englischer Film ist und man aus diesem Lande die beste Komödien-Kost des Kontinents gewohnt ist, gleich eine doppelte Enttäuschung. Wer übrigens bei den Stichwörtern "Nicole Kidman" und "Porno nachspielen" hellhörig geworden ist, kann sich ebenfalls getrost den Gang ins Kino sparen. Kreuzbieder kommt die Inszenierung der anfänglichen Bettspiele daher, und das Intimste, was man von Frau Kidman in diesem Film zu sehen bekommt, ist ein bisschen Kotze am Straßenrand. Wie unkomisch "Birthday Girl" tatsächlich ist, lässt sich auch an der Tatsache ablesen, dass der amerikanische Verleih diese Komödie im Trailer als Thriller vermarkten wollte. Ein weiteres Indiz warum dieser Film getrost im Regal hätte liegen bleiben können. |
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