Alien vs. Predator

Originaltitel
Alien vs. Predator
Land
Jahr
2004
Laufzeit
104 min
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Simon Staake / 30. Mai 2010

 

Der Millionär Charles Weyland (Lance Henriksen) plant eine Expedition in die Antarktis, nachdem er dort unter dem Eis einen Jahrtausende alten Aztekentempel aufgespürt hat. Zum Team gehören u.a. die nur widerwillig mitkommende Expertin für die Antarktis, Alexa Woods (Sanaa Lathan), der Archäologe Sebastian Wells (Raoul Bova) und der Wissenschaftler Graham Miller (Ewan Bremner alias Spud aus "Trainspotting". Dass es den noch gibt…). Leider sind sie nicht die einzigen, die in dem unterirdischen Tempel herumstöbern. Fünf muskulösere Herren mit Dreadlockfrisur und tödlichen Waffen schleichen auch umher, auf der Suche nach der perfekten Beute für eine herausfordernde Jagd. Dabei handelt es sich natürlich um gewisse außerirdische Lebensformen mit Säure in den Adern und Zusatzgebiss im Maul. Zwischen den Fronten wird es für die Menschen da natürlich schnell ungemütlich….

Welch einen Unterschied doch der Mittelname ausmachen kann. Während Paul Thomas (alias P.T.) Anderson eines der interessantesten Talente im amerikanischen Film ist, dessen bisherige Filmographie (u.a. "Magnolia", "Punch Drunk Love") in ihrer Gesamtheit überzeugen kann, hat der Brite Paul W.S. Anderson eigentlich nur Schrott gedreht, der aber an der Kinokasse trotzdem zumeist recht erfolgreich war. Neben so richtigen Megagurken vom Kaliber "Mortal Kombat" und "Soldier" sind auch W.S. Andersons beste Filme ("Event Horizon", "Resident Evil") allerhöchstens mittelgut. Nachdem der britische Paule schon mit der Vorproduktion von "Resident Evil: Apocalypse" begonnen hatte, ließ er diesen Film dann links liegen, um mit dem vorliegenden Projekt einen seit einem guten Jahrzehnt kursierenden Running-Gag aus Hollywoods Vorproduktions-Hölle in die Realität umzusetzen und damit den Traum zweier Fanlager zu erfüllen. Da zumindest die Hälfte der sechs Filme beider Franchises als absolute Klassiker gelten können (über den Status der ersten beiden "Alien"-Filme brauchen wir hier keine Worte verlieren, und der erste "Predator" ist der wahrscheinlich beste der Testosteron durchfluteten Actionfilme aus den 1980er Jahren von Arnie und Co.). Wie also wird das Crossover angesichts dieser Bürde abschneiden?

Gleich vorweg: "Alien vs. Predator" leidet deutlich unter den grundsätzlichen Beschränkungen eines solchen Monster-Matches: Ihr Kampf ist das Haupt- und eigentlich einzige Argument für den Film, abendfüllende Unterhaltung wird es dadurch aber nicht. Ein anderthalbstündiger Kampf wäre nicht nur aus Budgetgründen unmöglich, sondern auch, weil sich das dann doch kein Mensch angucken will. Also gilt auch hier: Das Schlussdrittel ist dem epischen Gekloppe Außerirdischer gegen Außerirdischer vorbehalten. Das Problem dabei: Die anderen 2/3 des Films müssen ja auch mit irgendwas gefüllt werden. Und so gibt es ellenlange Exposition, etliche lahme "Huch, wer grabscht da ins Bild"-Momente und viel dünnes Geschwafel, bevor es mit dem Hauptgrund für den Film losgeht.
Gravierend dabei Andersons offensichtliches Desinteresse an menschlichen Charakteren. Die sind allesamt dünn wie Papier, schaffen keinerlei emotionale Bindung zum Publikum und von daher ist es einem schnurzpiepe, wer da gerade gemeuchelt wird. Vor allem wenn man bedenkt, mit wie wenig kleinen Kunstgriffen John McTiernan in "Predator" und James Cameron in "Aliens" ihre jeweilige Soldatenmeute als sympathische Truppe darstellten, mit der der Zuschauer auch etwas anfangen konnte, ist das äußerst schädlich. Damals waren die Tode der Marines noch Ereignisse, an denen man emotional teilnehmen konnte. Hier nimmt man die "Zehn kleine Negerlein"-artige Routine der Anfangsstunde völlig ungerührt und desinteressiert und damit leider auch etwas gelangweilt zur Kenntnis. Da hat jemand den Werbeslogan "Wer auch immer gewinnt - wir verlieren" zu wörtlich genommen. Es ist zu offensichtlich, dass Anderson nur für die Monster Sympathie hegt, nicht aber für die Menschen. Und so bleiben die vorgeblichen Identifikationsfiguren - selbst Sanaa Lathans starke schwarze Frauenfigur - blass und nebensächlich.

Letztlich geht es eben nur um das titelgebende Match der Meuchelgiganten. Und das kann dann in der Tat weitestgehend überzeugen. Ist der erste Auftritt der Predators oberhalb des Schachts noch reichlich unspektakulär, so sind die Gefechte Alien gegen Predator durchaus ansprechend in Szene gesetzt. Streiten kann man sich jetzt über den Ausgang der ersten paar Kämpfe, denn da wirken die Predators doch so ein bisschen einfältig (Nimm an gefährlichen Orten nicht deinen Helm ab, wenn Du nicht musst!) und auch ein bisschen wie, äh, Weicheier. Aber handwerklich gut gemacht ist das alles. Die Effekte sind eine wohltuend stimmige Mischung aus CGI und "alter" Tricktechnik, und "Alien vs. Predator" mag zwar klingen wie ein Videospiel, sieht aber Gott sei dank - heutzutage auch schon eine Seltenheit - nicht so aus.
Die Geschichte, die man sich rund um die rivalisierenden Weltallbewohner ausgedacht hat, ist ebenso erstaunlich stimmig. Die Kontinuität der beiden Filmreihen wird, abgesehen von kleinen Abweichungen im Detail (etwa die Brutzeit des Chestbursters, der hier eine Geburt in Rekordzeit zurücklegen), beibehalten. Es lässt sich gar logisch erklären, warum die eigentlich eher den Tropen zugetanen Predators sich hier das Jagen in Schnee und Eis antun. Und mit der Rolle von Lance Henriksen als Gründer der in den "Alien"-Filmen omnipräsenten Weyland-Yutani-Corporation versucht man gar einen gewagten Verknüpfungspunkt. Storytechnisch wird also den Originalen durchaus respektvoll begegnet. Zumal Anderson - anders als in seinem wirklich beschämend dümmlichen Drehbuch zu "Resident Evil: Apocalypse" - seine Figuren halbwegs intelligente Dinge sagen lässt (Leiterin Alexa sagt als wichtigste Grundregel "Keiner geht allein durch die Gegend" und die Leutchen werden hier auch durch, äh, äußere Einflüsse getrennt), Zeit für kleine Anspielungen hat ("Akte X"-Fans dürfte der Name des Eisbrechers bekannt vorkommen) und nach ¾ des Films mit einer zentralen Storywendung aufwartet, die wirklich überraschend und auch gelungen daherkommt.

Dementsprechend kann man also erfreut festhalten, dass nichts an "Alien vs. Predator" so richtig doof oder ärgerlich ist. Leider ist an dem Film auf der anderen Seite auch nichts wirklich außergewöhnlich, spektakulär oder erinnerungswürdig. Und so ist "Alien vs. Predator" reine Gebrauchsware (und führt damit die Paul W.S. Anderson-Tradition nahtlos fort), die Fans beider Monster erfreut, aber innerhalb von kürzester Zeit vergessen sein dürfte. Zumindest bis das wohl unvermeidliche Sequel auftaucht.


4
4/10

Ok ihr Experten, ihr wollt Alien-Kenner sein?
Ab vor die Glotze und dann alle Teile nocheinmal ansehen!!!!
Die Hand-nicht-weg-ätz-Szene ist wahrscheinlich das Einzige, was im Film korrekt ist! Und nun die Preis-Frage: Warum wird die Hand von dieser Alten nicht zerätzt???
Ich zitiere Alien 2 etwa in der Mitte des Films. Bishop:"Die Molekularsäure oxidiert nach dem Tod der Kreatur, sie neutralisiert sich vollkommen!", und das trifft wohl auf alle Alien-Exemplare zu.
Dass der Helm und die Wange angeätzt wurden, liegt denke ich, an der
Rest-Wärme oder so.
Ansonsten sehr mittelmäßig der Streifen. Da es sich jedoch nicht um eine genaue Fortsetzung bzw. Vorgeschichte der Alien-Saga handelt, ist der Zeitunterschied und die schwache Story noch zu verzeihen.
In diesem Sinne:"Räuchert sie aus!!"

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Als Fan der Alien- und Predator-Filme habe ich mich natürlich auf diesen Streifen gefreut und leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Noch nicht mal ansatzweise. Grottenschleche Schauspieler, schlechte Story und Dialoge, die einen vermuten lässt, dass hier zwei geniale Film-Moster "vergewaltigt" wurden, nur um ordentlich Kasse zu machen.
Mein negativer Höhpunkt: Als der Predator eine Waffe aus dem Schwanz des toten Alien bastelt und sie gemeinsam auf Alienjagd gehen. Da wäre ich am liebsten aus dem Kino gerannt.
Viel schlimmer finde ich, das uns im Herbst 2007 eine Fortsetzung erwartet. Na dann gute Nacht!

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1
1/10

Der Film ist scheiße! Da schaue ich mir lieber Rosamunde-Pilcher-Filme an, denn dort ist mehr Action und Spannung als bei Alien vs. Predator.

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