Der Millionär Charles Weyland (Lance Henriksen) plant eine Expedition in die Antarktis, nachdem er dort unter dem Eis einen Jahrtausende alten Aztekentempel aufgespürt hat. Zum Team gehören u.a. die nur widerwillig mitkommende Expertin für die Antarktis, Alexa Woods (Sanaa Lathan), der Archäologe Sebastian Wells (Raoul Bova) und der Wissenschaftler Graham Miller (Ewan Bremner alias Spud aus "Trainspotting". Dass es den noch gibt…). Leider sind sie nicht die einzigen, die in dem unterirdischen Tempel herumstöbern. Fünf muskulösere Herren mit Dreadlockfrisur und tödlichen Waffen schleichen auch umher, auf der Suche nach der perfekten Beute für eine herausfordernde Jagd. Dabei handelt es sich natürlich um gewisse außerirdische Lebensformen mit Säure in den Adern und Zusatzgebiss im Maul. Zwischen den Fronten wird es für die Menschen da natürlich schnell ungemütlich…. Welch einen Unterschied doch der Mittelname ausmachen kann. Während Paul Thomas (alias P.T.) Anderson eines der interessantesten Talente im amerikanischen Film ist, dessen bisherige Filmographie (u.a. "Magnolia", "Punch Drunk Love") in ihrer Gesamtheit überzeugen kann, hat der Brite Paul W.S. Anderson eigentlich nur Schrott gedreht, der aber an der Kinokasse trotzdem zumeist recht erfolgreich war. Neben so richtigen Megagurken vom Kaliber "Mortal Kombat" und "Soldier" sind auch W.S. Andersons beste Filme ("Event Horizon", "Resident Evil") allerhöchstens mittelgut. Nachdem der britische Paule schon mit der Vorproduktion von "Resident Evil: Apocalypse" begonnen hatte, ließ er diesen Film dann links liegen, um mit dem vorliegenden Projekt einen seit einem guten Jahrzehnt kursierenden Running-Gag aus Hollywoods Vorproduktions-Hölle in die Realität umzusetzen und damit den Traum zweier Fanlager zu erfüllen. Da zumindest die Hälfte der sechs Filme beider Franchises als absolute Klassiker gelten können (über den Status der ersten beiden "Alien"-Filme brauchen wir hier keine Worte verlieren, und der erste "Predator" ist der wahrscheinlich beste der Testosteron durchfluteten Actionfilme aus den 1980er Jahren von Arnie und Co.). Wie also wird das Crossover angesichts dieser Bürde abschneiden? Gleich vorweg: "Alien vs. Predator" leidet deutlich unter den grundsätzlichen Beschränkungen eines solchen Monster-Matches: Ihr Kampf ist das Haupt- und eigentlich einzige Argument für den Film, abendfüllende Unterhaltung wird es dadurch aber nicht. Ein anderthalbstündiger Kampf wäre nicht nur aus Budgetgründen unmöglich, sondern auch, weil sich das dann doch kein Mensch angucken will. Also gilt auch hier: Das Schlussdrittel ist dem epischen Gekloppe Außerirdischer gegen Außerirdischer vorbehalten. Das Problem dabei: Die anderen 2/3 des Films müssen ja auch mit irgendwas gefüllt werden. Und so gibt es ellenlange Exposition, etliche lahme "Huch, wer grabscht da ins Bild"-Momente und viel dünnes Geschwafel, bevor es mit dem Hauptgrund für den Film losgeht. Letztlich geht es eben nur um das titelgebende Match der Meuchelgiganten. Und das kann dann in der Tat weitestgehend überzeugen. Ist der erste Auftritt der Predators oberhalb des Schachts noch reichlich unspektakulär, so sind die Gefechte Alien gegen Predator durchaus ansprechend in Szene gesetzt. Streiten kann man sich jetzt über den Ausgang der ersten paar Kämpfe, denn da wirken die Predators doch so ein bisschen einfältig (Nimm an gefährlichen Orten nicht deinen Helm ab, wenn Du nicht musst!) und auch ein bisschen wie, äh, Weicheier. Aber handwerklich gut gemacht ist das alles. Die Effekte sind eine wohltuend stimmige Mischung aus CGI und "alter" Tricktechnik, und "Alien vs. Predator" mag zwar klingen wie ein Videospiel, sieht aber Gott sei dank - heutzutage auch schon eine Seltenheit - nicht so aus. Dementsprechend kann man also erfreut festhalten, dass nichts an "Alien vs. Predator" so richtig doof oder ärgerlich ist. Leider ist an dem Film auf der anderen Seite auch nichts wirklich außergewöhnlich, spektakulär oder erinnerungswürdig. Und so ist "Alien vs. Predator" reine Gebrauchsware (und führt damit die Paul W.S. Anderson-Tradition nahtlos fort), die Fans beider Monster erfreut, aber innerhalb von kürzester Zeit vergessen sein dürfte. Zumindest bis das wohl unvermeidliche Sequel auftaucht. |
Neuen Kommentar hinzufügen