Faster

Originaltitel
Faster
Land
Jahr
2010
Laufzeit
97 min
Genre
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 27. April 2011

Nach zehn Jahren im Gefängnis ist der Mann namens Driver (Dwayne Johnson) weder in der Stimmung sich gute Ratschläge für seine Resozialisierung anzuhören, noch hat er überhaupt vor in ein "normales" Leben zurückzukehren. Ausgestattet mit nichts als einem Auto, einer Waffe und einer Liste der Namen, die für seine Leidenszeit und den Tod seines Bruders verantwortlich sind, schreitet der wortkarge Hüne zur Tat und schon nach wenigen Minuten in Freiheit hat er bereits sein erstes Ziel ausgemacht und terminiert. Dass er von da an natürlich die Polizei in Form eines ungleichen Ermittlerpaares (Billy Bob Thornton und Carla Gugino) sowie einen vom noch unbekannten Mann im Hintergrund engagierten Auftragskiller (Oliver Jackson-Cohen) im Nacken hat, nimmt er beiläufig zur Kenntnis. Und wie es scheint, haben weder Gesetzeshüter noch Profikiller eine Chance gegen diesen Orkan der Rache - von den nichts ahnenden Menschen auf seiner Liste ganz zu schweigen.

Coole Sache das. So kurz wie der Filmtitel und so spartanisch wie die Namensgebung der drei Hauptcharaktere, die schlicht "Driver", "Cop" und "Killer" benannt sind, so einfach und klar ist "Faster" tatsächlich auch durchstrukturiert. Was schon deshalb eine ziemliche Überraschung ist, weil der gute Dwayne Johnson sich ja schon endgültig in Richtung brave Familienunterhaltung zu verabschieden schien. Als "Daddy ohne Plan" oder "Zahnfee auf Bewährung" versprühte der einst knallharte "Rock" zuletzt nicht mehr allzu viel Testosteron und befand sich eindeutig in einer kommerziell zwar halbwegs erfolgreichen, ansonsten aber recht faden kreativen Sackgasse.
Doch jetzt holt er plötzlich wieder den Hammer raus und erscheint uns als komplett humorloser und brutaler Racheengel, der zudem über die gesamte Handlung kaum mal mehr als einen kurzen Halbsatz spricht. Trotzdem versprüht der Schauspieler Dwayne Johnson hier aber mehr Charisma als in den letzten fünf Jahren zusammengerechnet und zeigt eine Präsenz, die wirklich Freude macht. Denn emotionslos ist der "Driver" (der diesen Namen trägt, weil er bei einem schief gelaufenen Banküberfall den Fluchtwagen fuhr) ja keinesfalls. Im Gegenteil, er ist vom Hass geradezu zerfressen und kann seine in Jahren aufgestauten Aggressionen nicht im Geringsten kontrollieren (und versucht das auch gar nicht erst).
Ihm gegenüber gestellt werden ein solider Billy Bob Thornton als heruntergekommener Cop kurz vor der Pensionierung und der sehr britische Oliver Jackson-Cohen in seiner bisher größten Kinorolle als extrem stylisher Auftragskiller. Der entbehrt zwar nicht einer gewissen Originalität, ist aber in seiner betonten Lässigkeit als stinkreicher und nur für den persönlichen Kick in Aktion tretender Snob etwas zu überzogen angelegt. Weitere bekannte Namen gibt es in den Nebenrollen, wie etwa die beiden "Lost"-Stars Maggie Grace und "Mr. Eko" Adewale Akinnuoye-Agbaye oder gar Veteran Tom Berenger als Gefängnisdirektor.
Wie das dann immer so ist und anscheinend sein muss, weicht auch "Faster" aber irgendwann vom selbst gewählten Minimalismus etwas ab. Die Hintergründe der Kandidaten auf der Todesliste werden komplexer und dann gilt es ja schließlich auch noch den ominösen Bandenchef zu enttarnen. Ersteres ist für die Handlung nicht weiter schädlich, bezieht sie doch durchaus einige Spannung aus der Frage, ob der harte Mann auf Mission auch in begründeten Zweifelsfällen sein Vorhaben weiter gnadenlos durchziehen wird. Der finale Twist mit der Enttarnung des Mannes im Hintergrund kann aber nicht so recht überzeugen und verdient sich daher leider den Stempel "ziemlich unglaubwürdig".

"Cool" - um mal beim eingangs gewählten Adjektiv zu bleiben - sind aber auch diese Szenen und sowieso: Die Umgebung ist staubig, die Sprüche trocken, die Auto- und Baller-Action nett anzuschauen. Und damit entpuppt sich "Faster" nicht nur hinsichtlich solcher Kategorien als der bessere "Drive Angry", auch dessen Titel hätte hier eigentlich viel besser gepasst.
So richtig wollte das amerikanische Publikum allerdings auch Dwayne Johnson nicht in diese Richtung folgen und ließ das unterhaltsame B-Picture größtenteils links liegen. Da bleibt nur zu hoffen, dass der Auslands- und DVD-Einsatz etwas erfolgreicher verläuft, denn sonst dreht "The Rock" in Zukunft wohl wirklich nur noch Disney-Filme.

Bilder: Copyright

1
1/10

7 von 10? ernsthaft? also mir tat der Film weh. Also ich hatte wirklich Schmerzen am Körper. Mir war schlecht und ich hatte Kopfweh. Die Sprüche waren so platt und ,,trocken'' wie in ca. 50000 anderen Actionstreifen. The Rock fährt gefühlt 50mal mit quietschenden Reifen los, was schon beim ersten mal nervt.. Die Story, die Story, die Story.. Das ist jetzt grad zuviel für mich, mir wird schon wieder schlecht!

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7
7/10

@Luke ... wenn es dir bei "Faster" schon so erging dann wirst du "Drive Angry" nicht überleben.

Ich empfand "Faster" als einen gar nicht so üblen Rache-Thriller.

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Komprmisslos und schnell, gute 6-7 sind schon gerechtfertigt.

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8
8/10

Also, mich hat der Film mehr als positiv ueberrascht. Ich hatte eher einen ganz normalen Action Reisser erwartet. Im Kern ist er das natuerlich auch, aber stilistisch und hinsichtlich der Charaktere fesselnd und cool gemacht. Straight forward und hart - aber jeder einzelne Mensch der auf Driver's Racheliste steht ist individuell interessant und bei jedem einzelnen haelt der Film inne und laesst kurz Zeit darueber nachzudenken, was da gerade passiert.

Ueberhaubt schwingt die moralische Komponente immer mit und hebt den Film damit von platten Rache Flicks ab. Auch Dwayne Johnson ueberzeugte mich vollkommen - ich habe ihm seine Rolle, seine Wut aber auch seine Zerissenheit angesichts seiner Kindheit jederzeit abgenommen. Einzig der Charakter des Killers wirkte ein wenig aufgesetzt und nicht wirklich stimmig mit dem Rest.

Alles in allem immer noch ein Genrefilm des Racheaction-Kategorie, aber fuer mich definitiv einer der deutlich hoeheren Kategorie.

Empfehlung!

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8
8/10

Ich kann Paul und der Kritik nur zustimmen!
Allein, dass Dwayne Johnson wieder im Action-Genre ist wo er hingehört ist den Kinobesuch wert gewesen.
Für mich bleibt er DER Schwarzenegger Nachfolger! Ein Hühne auf Tötungsmission - vom Feinsten!

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5
5/10

Obwohl ich zustimmen muss - Dwayne Johnson ist DER Schwarzenegger
Nachfolger. Er kann beides, den harten Mann und den lustigen Papa
spielen. Und vieles mehr.

Obwohl das so ist, habe ich mich über einige Strecken gelangweilt.

Zu sehr versuchte man Anspruch in die Story zu basteln. Zu oft war es
eher ein Film über einen abgehalfterten Cop der nebenbei noch einen
amoklaufenden Exknacki sucht. Zu wenig, was von diesem Excon rüber kam.

Der eingebastelte Killer aus Langeweile war zwar nett, aber nicht minder anstengend.
Ich hatte irgendwie mehr unlogische "ich bin ein Übermensch" Action
von "the Rock" erwartet. Das hier war eher eine Charakterstudie
mehrerer Menschen die aufeinandertreffen.
Und nach ca. 30 Minuten war auch das Ende abzusehen. Nach der Aussage
der Partnerin des abgehalfterten Cops "Die Toten waren alle... (na ihr wisst schon)"

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6
6/10

Film war okay. Die Synchro nicht. Die Frauen klangen fast alle recht amateurhaft, aber das gravierendste war der Twist, den man eben durch die schlechte Synchro schon ab der Mitte des Films hören konnte.

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Nicht, dass ich Dwayne Johnson jetzt ablehne (gar nicht), aber nur, weil man einen ähnlichen Weg betritt, ist man noch LANGE kein Nachfolger. Von Arnie ist der so weit entfernt wie Alice Schwarzer von Giselle Bündchen. Der Mann hat Meilensteine gesetzt, wenn auch (oder gerade WEGEN) - eingeschränktem Spielraum).

DJ ist schon cool, für mich einen Tick überzogen, aber er hat's. Vielen anderen kauft man gerade das NULL ab. Auf dem Boden bleiben sollte man trotzdem. Oder nennt mir mal einen ABSOLUTEN KNALLER, den ER als alleiniger Hauptdarsteller abgeliefert hat.

Bei richtiger Rollenwahl ist Jason Statham DER Mann für Action. Dem kauft man die Coolness zu 100% ab. Gute Figur, gute Ausstrahlung, gute Rollen. Da steht DJ auch noch nicht.

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