Old School

Originaltitel
Old School
Land
Jahr
2003
Laufzeit
90 min
Genre
Release Date
Bewertung
3
3/10
von Frank-Michael Helmke / 1. Juni 2010

Herzlich willkommen bei der ersten Teenie-Fäkal-Komödie der zweiten Generation. Oder willkommen für die ältere Generation in ihrer eigenen Möchtegern-Teenie-Fäkal-Komödie. Oder so. Tatsächlich klingt die Prämisse von "Old School", als hätte sich jemand in der Altersgruppe geirrt: Drei Mitdreißiger machen an einem amerikanischen College ihre eigene Fraternity auf. Diese grundsätzlich rein männlich besetzten Studentenverbindungen mit den hübschen altgriechischen Namen sind für gewöhnlich Vereinigungen solcher junger Männer, die ihre Universitätsausbildung bevorzugt im Dauer-Alkoholdelirium auf endlosen Partys verbringen. Dass auch diese Gesellen irgendwann mal älter werden, aber es eigentlich nicht wollen, ist hier das zentrale Thema.
Mitch, Frank und Beanie sind alte Kumpel und eigentlich schon lange ihren wilden Jugendjahren entwachsen. Mitch ist glücklich liiert, Beanie hat bereits Frau und Kinder und Frank steht kurz vor seinem eigenen Ja-Wort. Doch als Mitch seine Freundin bei einem flotten Dreier erwischt ist's aus mit der Harmonie und der enttäuschte Versicherungskaufmann bezieht ein Haus in direkter Nähe des örtlichen College-Campus. Beanie, gar nicht begeistert von den strikten Regulierungen seines Ehelebens, kommt auf die grandiose Idee, in Mitchs neuem Haus eine eigene Fraternity aufzumachen - um die guten alten Tage der College-Partys auf ewig weiterleben zu können. Frank, Spitzname "The Tank", ist als legendärer Kampfsäufer bald mit von der Party. So rekrutiert man sich einen Haufen spleeniger neuer Mitglieder (vom klassischen Fettsack bis zum alten gebrechlichen Knacker), und schon kann die Party beginnen.
Natürlich hat "Old School" auch so etwas wie eine Handlung (Ein durchtriebener Dekan ist die neue Verbindung ein Dorn im Auge und er setzt alles daran, diese vom Campus zu entfernen), doch die kann man eigentlich getrost vergessen, denn sie ist eh nur eine schlechte Kopie von "Animal House", der einzig wahren College-Komödie mit verdientem Klassiker-Status (und dem wenig brauchbaren deutschen Titel "Ich glaub mich tritt ein Pferd"). Genauso ist das meiste an "Old School" eine müde Kopie, nämlich von den ohnehin schon reichlich ausgelutschten Fäkal-Teenie-Komödien der letzten Jahre, zu denen auch Regisseur Todd Phillips mit "Road Trip" bereits seinen Beitrag beisteuerte. Was in diesen Filmen teilweise schon recht lächerlich wirkte, erreicht hier nun völlig neue Ebenen von Erbärmlichkeit, Denn "Old School" ist nicht nur ein Film über Leute, die unfähig sind erwachsen zu werden, sondern auch von Leuten, die dazu unfähig sind.
Natürlich wird der Film die beabsichtigte Wirkung auf das angepeilte Zielpublikum haben, namentlich jenes bevorzugt männliches Jungvolk, dass Fraternities tatsächlich für die geilste Sache der Welt hält und bei Veranstaltungen wie Gleitcreme-Wrestling mit Bikini-Bräuten den größten Spaß ihres Lebens hat. Solch ein Publikum wird es auch nicht weiter stören, dass der Großteil aller Gags in diesem Film unglaublich lahm daherkommt und teilweise nur noch als peinlich bezeichnet werden kann. Echte Lacher sind hier höchstens eine Reaktion unglaubwürdigen Staunens ob soviel Dämlichkeit.
Doch auch wenn sich hier niemand an irgendeiner Form von Aussage versucht, so ist die Geisteshaltung, die hinter "Old School" steht, doch mehr als bedenklich. Todd Phillips und sein Autor Scot Armstrong bemühen sich nicht eine Sekunde lang, die Handlungsweise ihrer Protagonisten als das hinzustellen, was sie ist: das erbärmliche und bemitleidenswerte Verhalten von ein paar unreifen Erwachsenen, die mental tatsächlich nie über die Bier-Bong einer zünftigen Fraternity-Party hinweg gekommen sind. Unter normalen Umständen wären das tragische Figuren, doch bei Phillips werden sie zu Idolen stilisiert, als hätten sie der Menschheit größte Weisheit mit Löffeln gefressen. Man hat das Gefühl, als würde die notwendige Rückkehr zur Reife am Ende niemandem mehr leid tun als dem Regisseur. Da stellt sich dann nur noch die Frage, wer eigentlich bedauernswerter ist: Fraternity Kids, die einen Film wie "Old School" für die Offenbarung des Jahres halten, oder ein Regisseur wie Todd Phillips, der wirklich zu glauben scheint, dass diese Kids die glücklichsten Menschen der Welt sind. Werd' erwachsen, Todd. Dir selbst zuliebe.

Bilder: Copyright

9
9/10

Frank the Tank ist der Burner schlechthin! F. M. Helmke scheint ja relativ spaßbefreit an die Sache herangegangen zu sein. Aber wer von einer Komödie immerzu etwas auf dem Level der Coen-Brüder erwartet, sollte sich keine College-Komödie anschauen. Klassischer Fall von Kategorienfehler... :(( Außerdem würde mich schon interessieren, wie viele Fraternity-Partys unser lieber Herr Kritiker jemals besucht hat, um seine Einschätzung über diese abzugeben. Hat wohl ein politisch korrektes Faß aufgemacht, um sein phantasieloses Blabla rechtfertigen zu können. *gähn*

Kurz, wer weiß, worauf er sich einläßt, kann von diesem Film wunderbar unterhalten werden. Sich im nachhinein darüber zu beschweren, ist so, als würde ich mir einen Porno anschauen und mich danach über all diese Bäh-bäh-Sex-Szenen aufregen.

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10
10/10

oh mann ... wie kann man diesen film nicht lustig oder anspruchslos finden ... ich gucke fast jeden neuen film .. hab schon viel bei filmen gelacht ... aber dieser film ist einfach nur kult ... frank the tank ist die absolut beste filmrolle die es je gab ... dieser film hat mein leben geprägt ,und nicht nur meins ... sogar meine 40 und 38 jahre alten onkel sind absolute frank fans ...
WERE GOIN´ STREAKIN´!!!!

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6
6/10

Also ich finde 3 Augen dermaßen unterbewertet. Gut, der Film mag nicht anspruchsvoll und auch nicht sonderlich tiefgehend sein. Aber es ist doch auch kein Drama. Ich selbst liebe Dramas, weil dort die besten Inhalte geboten werden, über die man auch über den Kinobesuch seine Gedanken spinnen kann.
Aber das hier ist eine Komödie. Für mich "ein Zwischendurch-Film".
Mehr Inhalt bietet er auch nicht, aber so gut wie keine Komödie hat viel Tiefgang. Sie ist da um den Zuschauer zum Lachen zu bringen, ihn auf lustige Art und Weise zu faszinieren. Nach den 90 oder 100Minuten kann man sich wieder auf das Real Life konzentrieren, ohne einen ernsten Gedanken an den Film zu verschwenden.Aber diese Minuten waren doch unterhaltsam, das reicht doch für eine Komödie.
Ich finde der Autor dieses Textes hat das Motiv der Komödien einfach nicht beachtet, oder er erkennt es nicht an.
Jedenfalls erfüllt Old School durchaus seinen Zweck, es gibt aber bessere Komödien (subjektive Meinung), deshalb 6 Augen von mir.

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8
8/10

Sehr geringes Niveau aber das macht ihn ja so gut. Vor allem weil die Stars schon so alt sind ;.)

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