Der Grinch

Originaltitel
How the Grinch stole Christmas
Land
Jahr
2000
Laufzeit
110 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Frank-Michael Helmke / 28. August 2010
Das amerikanische Volk hat auf seinem Weg zum bedeutendsten Land der Welt ein kleines Identitätsproblem: Man hat, im Vergleich zu anderen Nationen, kaum eine Geschichte, und Traditionen sind manchmal nur wenige Jahrzehnte alt. Die Kultur des Landes ist nach wie vor durchsetzt mit Kleinigkeiten, die ur-englischer Herkunft sind, und gerade deshalb eigentlich Hassobjekt Nummer Eins. Schließlich hat man lange genug dafür gekämpft, sich vom ehemaligen Mutterland unabhängig zu präsentieren. Das hat auch Auswirkungen auf so weltfremde Dinge wie Weihnachtsmärchen: Charles Dickens‘ berühmtes Werk „A Christmas Carol“ (über den reichen Miesepeter Scrooge, der an Weihnachten von drei Geistern zu einem besseren Menschen gemacht wird) war zwar seit jeher der Klassiker im englischsprachigen Raum, aber Dickens ist einfach eine Spur zu Englisch. Da kam es den Amerikanern gerade recht, daß einer aus ihrer Mitte, ein gewisser Theodor S. Geisel, unter dem Pseudonym Dr. Seuss im Jahre 1937 eine Geschichte zu Papier brachte, die zwar wesentlich weniger Substanz hatte als die von Dickens, dafür aber richtig schön kitschig war. So wurde „How the Grinch stole Christmas“ beinahe postwendend zum neuen Standardwerk der Vorweihnachtszeit, und hielt als Zeichentrickfassung von 1966 auch Einzug ins feiertägliche Fernsehprogramm.
Klar, sowas muß früher oder später verfilmt werden. Doch Dr. Seuss weigerte sich sein Leben lang, die Rechte für eine Hollywood-Adaption rauszurücken. Jetzt endlich, neun Jahre nach des Autors Ableben und nach langen Verhandlungen mit seiner Witwe, ist der todsichere Hit zumindest der diesjährigen US-Weihnachtssaison endlich da.

Die Geschichte selbst ist dabei wirklich so übermäßig mit Klischees bedeckt, daß es einem jeden Zuschauer ohne gewisse Affinität für den Festtag wahrscheinlich die Winterstiefel ausziehen dürfte: In einer Schneeflocke existiert das kleine Örtchen Whoville. Für die Bewohner dieser zauberhaften kleinen Märchenstadt ist Weihnachten das Größte und Tollste wo gibt. Nur einer teilt die allgemeine Begeisterung nicht: Auf einem Berg über der Stadt, gleich neben der Müllkippe, wohnt der Grinch, ein komisch behaarter, grüner Kerl, der Weihnachten zutiefst verabscheut. Die reizende kleine Cindy, die von dem fiesen Miesepeter keine Angst hat, versucht ihm die Freuden des Feiertages näher zu bringen, und ist dabei selbst auf der Suche nach dem wahren Geist des Weihnachtsfestes.
Die Geschichte verläuft natürlich extrem überraschungsarm, und daß der Grinch noch was ziemlich Gemeines in petto hat (siehe Originaltitel) ist auch klar. Hinzu kommen die per Preßlufthammer in den Kopf gezimmerten amerikanischen Wertvorstellungen reinsten Puritanismus, für die man schon ein gewisses Verständnis mitbringen sollte, wenn man nicht schon nach zehn Minuten schreiend aus dem Kino laufen will.
Hält man das allerdings aus, dann ist „Der Grinch“ der richtige Film zur Adventszeit. Die bunten und originellen Settings kommen in der selben fröhlichen Märchenoptik daher, in die sich jetzt jeder Weihnachtsmarkt zu kleiden versucht, die Bewohner von Whoville sind natürlich chronisch gut gelaunt und sowieso herzensgut. Alles ist einfach so, wie man es sich für ein perfektes Kaufhaus-Weihnachten vorstellt. 

Der eigentliche Star des Films ist natürlich der Grinch. Man kann kaum von Jim Carrey reden, denn er verschwindet so erfolgreich hinter der Maskerade, daß seine Gesichtszüge im Prinzip nicht mehr zu erkennen sind. Einzig das altbekannte Grimassieren und das wilde Rumgekasper sind so typisch Carrey, daß sowieso niemand anders unter all dem Grün stecken kann. Es macht schon Spaß, ihn bei all seinen kleinen Gemeinheiten und abgedrehten Freizeitbeschäftigungen zu beobachten, und genau hierdurch bezieht der Film auch sein Unterhaltungspotential. Ohne die konsequente Auflockerung durch die Grinch-Albereien wäre der Produktionsaufwand wohl kaum gerechtfertigt gewesen.

„Der Grinch“ ist einwandfrei produziertes, amerikanisches Familienkino und erzählt eine zutiefst amerikanische Geschichte. Was wohl der Knackpunkt ist, warum der Film selbst für Heile-Welt-Enthusiasten hierzulande kein einwandfreies Vergnügen sein dürfte. Der Film kritisiert zwar durch sein Statement, daß es an Weihnachten nicht (nur) um Geschenke geht, zumindest teilweise die Coca-Cola-Kommerzialisierung des Festtages, der wir schließlich den Weihnachtsmann zu verdanken haben. Eine wirkliche Antwort auf die Frage, worum es denn eigentlich dann geht, gibt es hingegen nicht. Was das amerikanische Problem mit Weihnachten aufzeigt: Ein Fest, dessen wichtigste Bestandteile Eierpunsch, Socken am Kamin, „White Christmas“ von Bing Crosby und eben „How the Grinch stole Christmas“ sind, ist zwar ein Fest mit Tradition, aber ohne Identität.
Aber wahrscheinlich gehen diese Überlegungen ein bißchen weit. Man kann „Der Grinch“ mit einem Auge auf amerikanische Eigenheiten betrachten und sich fragen, ob man diese plakativen Kitschigkeiten gutheißt oder nicht. Oder man läßt den Film einfach tun, wofür er eigentlich da ist: Eine einfach gestrickte, aber schön anzusehende und gut inszenierte Geschichte erzählen, und seine Zuschauer in die richtige Stimmung für das Fest der Feste versetzen. Nur schade, daß man nach dem Kinobesuch meistens nicht mehr Shoppen gehen kann.

10
10/10

ich liebe den film!und ich liebe den grinch!er erinnert mich an mein besten freund den ich sehr liebe der aber nichts weiß.....noch nicht!grinch is coll ja!ich mag dich krass!hehehehehe kiss an den grinch und an mein grinch ily kiss

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10
10/10

ich muss sagen weihnachten ist nicht weihanchten ohne den grinch!!!
ich komm erst soch richtig in weihanchtstimmung wenn ich diesen film gesehen hab!!!...

wenn ein film zu weihanchten passt dann dieser...

ich kann auf alle geschenke,weihnachtsbaum,glühwein,weihnachtlieder und weihanchtsmärkte verzichten abba auf den grinch kann ich nie nie niemals verzichten!!!

und das will ich au net!!!

un wer mir net glaubt der soll sich den film einmal richtig anschauen dann versteht er was ich meine!!!

frohe weihanchten
eure katharina

23.12.07

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10
10/10

Also ich fand den Film so klasse ,so das ich gerne ihn als Kostüm haben möchte fur unsere Fasenacht.(Maskenball)
Wer kann mir da helfen wie ich schnellmöglichst drankommen kann ???
Würde mich echt freuen .
Bis dann mal lg Chyntia

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10
10/10

das beste an diesen film ist die auseinandersetzung und die karikatur einer gesellschaft die angeblich keine probleme hat. dieser film bekommt in meiner bewertung mehr als 10 Augen. ach ja, lieber kritikschreiber 0 Augen von mir. wir haben das jahr 2008. :-)
dieser film gewinnt von jahr zu jahr mehr an bedeutung. toll.

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