Wonder Woman

Originaltitel
Wonder Woman
Land
Jahr
2017
Laufzeit
141 min
Genre
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Volker Robrahn / 14. Juni 2017

ww 1Viel ist in den letzten beiden Jahren über das nur sehr mühevoll in die Gänge kommende DC-Filmuniversum geschrieben worden. Ordentlich Umsatz machten die aktuellen Umsetzungen von Batman & Superman oder der Suicide Squad zwar durchaus, doch eine echte Herzensbildung für die überwiegend grimmig-düstere Inkarnation dieser Superhelden-Welt hat bei den meisten Zuschauern noch nicht statt gefunden. Fast paradox dabei, dass ausgerechnet DC nun mit dem Image „ernst & dunkel“ versehen wird, waren doch die Comic-Vorlagen des Verlages lange Zeit wesentlich simpler und heiterer angelegt als die des mit realistischeren Figuren operierenden Konkurrenten Marvel. Ein weiteres Paradoxon tut sich nun mit dem ersten Kino-Abenteuer von „Wonder Woman“ auf, galt doch bisher die ungeschriebene Regel, dass weibliche Superhelden eher als Neben- nicht aber als Hauptfigur funktionieren, und Genre-Beiträge wie „Catwoman“ oder „Elektra“ machten es einem auch recht einfach, diesem Grundsatz Glauben zu schenken. Es ist nun aber ausgerechnet die bereits 1941 von dem Psychologen William Moulton Marston erdachte Amazonenprinzessin, die unter der Hand der Regisseurin Patty Jenkins („Monster“) für den ersten wirklich gelungenen Film des DC-Universe sorgt. Starke Figuren, intelligent behandelte moralische Fragen, sowie ein ausgewogenes Verhältnis von dramatischen und humorigen Momenten ergeben eine fast rundum überzeugende Mischung.
 

ww 2Abgeschirmt von der Menschheit leben auf der Insel Themyscira die einst von Göttervater Zeus für den Kampf gegen den Kriegsgott Ares rekrutierten Amazonen, die sich seit langer Zeit mit ausführlichem Kampftraining für dessen mögliche Rückkehr wappnen. Besonderen Schutz lässt Königin Hippolyta (Connie Nielsen) dabei ihrer Tochter Diana (Gal Gadot) zukommen, deren Herkunft ein großes Geheimnis ist. Als jedoch zur Zeit des ersten Weltkriegs eines Tages der englische Pilot Steve Trevor auf der Insel notlandet und von den Schrecken des Krieges berichtet, fühlt Diana sich berufen einzugreifen. Gegen den Willen ihrer Mutter macht sie sich auf den Weg in die Welt der Menschen und muss im London jener Zeit bald erfahren, dass Frauen dort kein großes Gehör geschenkt wird. Als die Bedrohung durch ein tödliches Giftgas und den deutschen Militär Ludendorff (Danny Huston) sowie dessen „Dr. Poison“ genannte Helferin (Elena Anaya) immer akuter wird, entschließen sich Steve und Diana auf eigene Faust zu handeln.
 

ww 3Das durch ein entsprechendes Foto in „Batman V Superman“ bereits angedeutete Eingreifen von Diana „Wonder Woman“ Prince in die Geschehnisse des ersten Weltkriegs ist nun das zentrale Thema ihres eigenen Films, und dieser Schritt weg vom mit bunten Superhelden überfrachteten Schauplatz der Gegenwart tut dieser "Origin Story" ausgesprochen gut, auch weil der Erste Weltkrieg als Schauplatz im Kino ja weit weniger inflationär abgehandelt wurde als der Zweite. Der Beginn auf den Paradiesinseln ist allerdings ausgesprochen friedlich und, zugegeben, ein wenig sehr märchenhaft. So glaubt Diana dann auch erstmal brav, dass ihre Mutter sie aus Lehm geformt hat, eine aus den Comics vorgegebene Legende, die man aber dann im Laufe der Adaption doch in eine etwas realistischere Richtung korrigiert, soweit man Amazonen mit übermenschlichen Kräften und griechische Götter denn überhaupt mit diesem Adjektiv in Verbindung bringen mag.

Das, was Königin Hippolyta da allerdings vermeintlich aus einem Lehmklumpen gebastelt hat, ist nicht nur sehr ansehnlich geworden, man darf Gal Gadot auch für ihre schauspielerische Leistung ein Kompliment machen. Wer die Israelin nach ihren Auftritten als Motorradbraut in der „Fast & Furious“-Reihe einst nicht viel zugetraut hat, der muss nun wohl Abbitte leisten, denn sie ist tatsächlich absolut in der Lage eine so große Produktion zu tragen, überzeugt sowohl in den Kampfszenen, als auch mit einer pointierten Darstellung in den „zwischenmenschlichen“ Momenten.

ww 4Genau die bilden nämlich ein Highlight des Films, das „Fish out of Water“-Prinzip, bei dem Diana als von menschlichen Gesellschaftsformen unbeflecktes Wesen nicht nur staunend, sondern immer wieder auch sehr selbstbewusst protestierend auf die gängelnden Konventionen des frühen 20. Jahrhunderts reagiert, ergeben einige köstliche Dialoge. Aber nicht nur ihr Selbstverständnis als aktive, sich Gehör verschaffende Frau ist in diesem Umfeld ein Affront, auch ihre – nur auf den ersten Blick naiv wirkenden – Anklagen gegen die Dummheit der sich in sinnlose kriegerische Auseinandersetzungen stürzenden Menschen und die dafür verantwortlichen Politiker geben der Geschichte eine weitere, eine moralische Ebene, die "Wonder Woman" ein Stück von anderen Superhelden-Filmen abhebt. Ein weiteres Lob geht auch an Chris Pine, der selbstironisch wie selten auftritt und daher in den verbalen Auseinandersetzungen mit seiner (ihm in vielerlei Hinsicht überlegenen) Partnerin trotzdem eine gute Figur macht. Neben diesen beiden zentralen Figuren weiß ansonsten allerdings keine andere größeren Eindruck zu hinterlassen, was leider auch wieder einmal auf die Wahl des Oberschurken zutrifft, der sowohl hinsichtlich der optischen Erscheinung, als auch was die Motivation für seine Handlungen angeht nicht zu überzeugen weiß.

ww 5 So ist dann auch der ausgedehnte Endkampf zwischen Wonder Woman und „Ares“ letztlich das uninteressanteste am ganzen Film. Dort verfällt man dann doch wieder diesem anscheinend als Genre-immanent angesehenen Muster, eine übertrieben lange CGI-Schlacht abliefern zu müssen, bei der sich die Protagonisten minutenlang virtuelle Gegenstände an den Kopf werfen. Aber sei's drum, das mittelmäßige Finale kann dem bis dahin äußerst positiven Gesamteindruck nicht mehr groß trüben, zumal es auch noch einen starken und konsequenten emotionalen Moment bereit hält. Was bis dahin zu sehen war ist aber einfach klasse, auch was die Ausstattung und die Choreographie der nicht ganz so übertriebenen Action-Szenen angeht. Diese „Wonder Woman“ macht aber auch deshalb so viel Spaß, weil Sie sich halt sehr weit von den bisherigen DC Universe-Ansätzen entfernt. Sowohl was den Schauplatz, die Zeit und das Umfeld angeht, aber auch ganz klar den Ton betreffend.

ww 6Zum ersten Mal innerhalb dieser bisher so verkrampft wirkenden Saga stimmt die Mischung aus einer mitunter durchaus passenden Leichtigkeit und dem Wechsel zu den ernsteren und dunklen Momenten. Hier sind die Haupt-Charaktere im Gegensatz zu „Batman V Superman“ oder „Suicide Squad“ nicht nur am Reißbrett entworfene Abziehfiguren, deren Vielschichtigkeit und Zerrissenhet nur behauptet wird. Das ist natürlich einerseits erfreulich, bedeutet aber im Grunde rein gar nichts für eine bessere Zukunft der Franchise. Denn wenn ein Beitrag vor allem deshalb funktioniert, weil er sich so klar von den anderen abgrenzt, dann bleibt die grundsätzliche Problematik ja erhalten. Und mit der „Justice League“ steht nun auch genau die Produktion ins Haus, bei der es dann wieder gilt in der Film-Gegenwart jede Menge Figuren zusammenzuwerfen, Neue einzuführen und alle zu ihrem Recht kommen zu lassen. Dort wird auch „Wonder Woman“ dann wieder nur eine von vielen sein, ihre Sternstunde hat sie aber bereits jetzt und hier.

Bilder: Copyright

10
10/10

Also in meiner Jugend hab ich ja mehr Superman & Batman Hefte verschlungen so gegen 1975 bis 85 war das, die von Wundergirl wanderten immer in die ecke "Sammlung" weil sie mir zu uninteresant waren. Jedoch diese DC Version von Wonder Woman hat mir sehr gut gefallen. Die kleinen Dialoge waren oft recht lustig und sehr gut plaziert. Hatte echt mein Spass am Film und hätte nie gedacht das ich Wonder Woman mal mögen würde ! TOP Film und zum ersten mal stimm ich der Rezension zu nur das ich mehr Augen vergebe :D Sehr sehr gutes Popcorn Kino !

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Leider alter Wein in neuen Schläuchen

"...intelligent behandelte moralische Fragen..." Das ist doch eher ein Witz, oder? Diana ist der festen Überzeugung das die deutschen Soldaten von Ludendorff/Ares verleitet bzw. gezwungen werden zu kämpfen. Aber das sie in dem Film mind. 100 dieser "unschuldigen" Soldaten einfach nur brutalst niedermetzelt ist also für den Rezensenten intelligent behandelte Moral?!?
Sollte man so verrückt sein und diesen Gedanken weiter entwickeln kommt man zu dem Punkt das die Moral/Logik hier wieder komplett igonriert wurden. Wenn z.B. Ludendorff hier schon als Ares / das ultimative Böse und der erste Weltkrieg das jüngste Gericht der Menschheit dargestellt wird, was sollte denn nach dieser Logik 20 Jahre später A.Hitler und die Nazis sein?!? Ich bekam das Gefühl nicht los der einzige Grund das das Setting 1. Weltkrieg gewählt wurde war nur um Batman (und dem Zuschauer) durch das 100 Jahre alte Foto klarzumachen das Diana etwas besonderes ist.

Zumal das Kanonenfutter für die Actionszenen ja quasi komplett entmenschlicht wurden. Die sehen mehr wie Zombies oder Monster aus, und durch die omnipräsente Gasmaske auch hundertprozentig gesichtslos, so das jede moralische Frage im Keim erstickt wird.

Dass die Amazonenkönigin von Anfang an strikt gegen Gewalt ihrer Tochter ist und ihr mit drakonischen Maßnahmen begegnet dann aber sie urplötzlich mit allen Heiligtümern dieses Volkes vondannen ziehen lässt als wäre es ein Schuhlausflug, macht auch wenig Sinn.

Dass die deutsche Marine die Insel der Amazonen entdeckt hat wird auch einfach unter den Tisch gekehrt. Da kommt eine kleine Flotte auf die Insel zugefahren, aber nach einen Kampf mit zwei Beibooten ist die Gefahr gebannt. Was passiert mit den Besatzungen der Kriegsschiffe die die Insel entdeckten? Sind die einfach mal alle in Rente gegangen? Oder spontan an Altersschwäche gestorben?

Dass eine Halbgöttin aus der griechischen Mythologie sich mit den Farben der US-amerikanischen Flagge kleidet wollen wir einfach mal ignorieren.

Die Hoffnung, dass durch die weiblichen Einflüsse vor und hinter der Kamera endlich mal von dem 08/15 Plot der 100 vorherigen Superheldenfilme abgewichen wird, hat sich leider als Griff ins Klo erwiesen.
So bleibt nur die Genugtuung das auch mal Frauen ordentlich Fressen polieren dürfen.

btw. Wer, so wie ich, auf das geniale musikalische Thema Wonder Womans aus Batman vs. Superman hofft, wird enttäuscht werden. Es gibt es nur ganz kurz in abgewandelter Form in einer Szene. Meiner Meinung nach extrem viel verschenktes Potenzial.

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6
6/10

Fängt stark an, in der Mitte dann einiges an Leerlauf, gegen Ende ein nettes Finale. Insgesamt bleibt der Film leider mehr oder weniger im Ansatz stecken, hätte man definitiv mehr draus machen können und müssen. Aber hauptsache es geht wiedermal den bösen bösen Deutschen an den Kragen *gähn* !

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7
7/10

Ich hatte mir mehr von dem Film erwartet, denn im Großen und Ganzen hab ich ihn schon mal gesehen, nur da hieß er "Captain America", Teil 1. Gal Gadot macht einen super Job, wie schon in "Batman V Superman" (den ich um Welten besser finde), doch der Film leidet unter den massiven Klischees. Und auch das ist genau so, wie im ersten "Captain". Im Prinzip unterscheidet es sich nur im Hauptcharakter-Startparameter "hier ein kleiner Mann mit großen Herz, dort gleich eine Göttin".
Wenn DC (wie schon mit dem fast desaströsen "Suicide Squad") unbedingt anfangen möchte, einen "easy" Touch zu pflegen, nun ja, dann werden sie immer hinter Marvel liegen (die das deutlich besser können). DCs große Chance ist es, düster zu erzählen und zu zeigen, wie in "BvS", das war groß.
Ich würde eher zu 6 Punkten tendieren, die 7 gibt es für Miss Gadot: Es ist wirklich erstaunlich, wie sie einer Figur, die vor allem aufgrund früherer Inszenierungen wirklich schwierig ernsthaft darzustellen ist, ein so festes Fundament und Coolness gibt.

Wie beim "Captain" hoffe ich auf einen deutlich besseren Nachfolger (auch wenn vermutlich niemand, auch nicht Marvel, dem "Winter Soldier" wird Paroli bieten können).

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7
7/10

"Wonder Woman" ist der beste DC-Film seit "The Dark Knight Rises". Im Gegensatz zu der tonnenschweren Stimmung die Nolans Streifen erzeugt wird die ernsthaftere Grundstimmung hier immer wieder durch amüsantere Dialoge aufgebrochen. Nach einem durchschnittlichen Beginn auf den Paradiesinseln entwickelt sich mit der Ankunft Chris Pines zunehmend eine Dynamik, die bis zum Ende gut unterhalten kann. Bemerkenswert ist, dass trotz der titelgebenden "Wonder Woman" auch seine Figur ein Held sein kann und er völlig gleichberechtigt neben der Prinzessin agieren darf. Gleichzeitig gibt es auch einige Dinge zu kritisieren. So wird trotz der kurzweiligen Dialoge eine Launigkeit wie bei den "Guardians" jedoch nie erreicht. Auch das teurere 3D liefert absolut keinen zusätzlichen Effekt. Schwerer wiegt allerdings der Umstand, dass ein erfahrener Filmkenner jede Wendung recht früh voraussehen kann und das als emotional beabsichtigte Ende dadurch an Wirkung verliert. Daneben ist die zweifellos richtige Message des Films bedauerlicherweise etwas platt und pathetisch vorgetragen. Inhaltlich wird "Wonder Woman" wohl bis auf die Tatsache vergessen werden, dass diesmal eine Frau die Ärsche geickt hat. Die handwerkliche Perfektion, die solche Großproduktionen mittlerweile erreicht haben, lassen sie immer etwas besser erscheinen als sind.

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3
3/10

Ich habe mir ähnliche Gedanken gemacht, wie Hermse. Wo ist denn bei diesem Film bitte ein einziger köstlicher Dialog!? Die Story ist sowas von an den Haaren herbeigezogen, lieblos und uninspiriert umgesetzt, dass man davonlaufen möchte.Ich bin ja für vieles offen, aber Lehmklumpen? WHAT!? Gal Gadingsbums ist mir sowas von egal, sie hat eine gewisse Ausstrahlung, sicher, aber sonst würde man sie ja auch in so einem High-End-Film nicht vor die Linse lassen. Aber trägt sie den Film? Eher nicht. Sie hat eigentlich die ganze Zeit keinen Plan und wenn sie dann einen hat, passieren merkwürdige Dinge. Tolle Beine, geiler Arsch und sonst?
Oh Mann, kurz bevor der Endgegner auftaucht, wünscht man sich, dass sie aufwacht, merkt, wie hohl die Story ist und wondermässig irgendwas womanmässiges macht, das einen für den ganzen vorhergegangenen Schwachsinn entschädigt und so ein "Ahhh!" zurücklässt.. Mit so einer hohen Augenbewertung erwartet man, dass der Film sich vielleicht am Ende doch noch ernst nimmt und dann doch der peinliche Endkampf (..warte mal, wen nehmen wir denn jetzt als Ares?.. Hm, es muss jemand sein, den der Zuschauer schon kennt...) Im Ernst!? Schnell die strahlend blauen Augen vom Jüngelchen in die Kamera halten, die Protagonistin in irgendwelche merkwürdigen Anzüge stopfen, blödes Gelaber und fragwürdige Action. (Ich würde auch gern mal meine Tochter so in der Luft abfangen, wenn sie vom Klettergerüst fällt..) Oh mann, was für ein blöder Film. Ernsthaft mit Christopher Nolans Meilensteinen kann man ihn niemals vergleichen und tut es dennoch, weils eben DC Heroes sind. Äääh, nö mann. Da war Xena noch besser! Und die war kein DC Hero ;-)
Tut euch was gutes und guckt was gutes. Das hier taugt nur für bekiffte Singlemänner und Comic-Nerds. Leider.

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3
3/10

8 von 10 Augen für so einen oberflächlichen, kindischen Film und sich wundern, dass Hollywood nur noch Transformers, Fluch der Karibik und co drehen. Danke dafür, Filmexperten.

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10
10/10

Perfekt inszenierte Kämpfe, gewitzte Dialoge, phänomenale Action und eine überirdisch schöne Gal Gadot, an der man sich keine Sekunde lang satt sehen kann, heben dieses Superheldenkrimabenteuerdrama in die alleroberste Liga! Hier wurde im Gegensatz zu „Batman vs. Superman“ absolut alles richtig gemacht! Das Orchester aus Action, Witz, Schauwert, Spannung, Drama, Ernsthaftigkeit und subtilem Sexappeal ist perfekt aufeinander abgestimmt und läuft genau im richtigen Rhythmus. In Verbindung mit dem superben Finale ergibt das eine Mischung, die man sich gerne noch mehrere Male ansehen möchte. Eine bessere Besetzung als die hundertprozentig überzeugende Gal Gadot hätte man auf diesem Planeten nicht finden können. Neben „Watchmen - Die Wächter“, „The First Avenger: Civil War“ und „Ironman 3“ mein neuer Favorit im Comicverfilmungs-Kosmos! Bitte mehr davon - auf demselben Niveau!

Zu den oben erwähnten Kritikpunkten bzw. Unklarheiten in den Kommentaren möchte ich folgende Anmerkungen machen (Achtung Spoiler):

Das Kriegsschiff der deutschen Arme am Anfang des Films ist auf Grund gelaufen und bereits am sinken, wie man deutlich sehen kann. Die auf die Insel fliehende Besatzung wird am Strand von den Amazonen getötet.

Dianas Mutter lässt ihre Tochter ziehen, da sie weiß, dass sie sie nicht aufhalten kann. Die angeblichen Heiligtümer wie das Gott-Tötungs-Schwert sind überhaupt keine, wie sich am Ende des Films herausstellt. Diana ist die Waffe selbst, deshalb kann sie den ganzen Rüstungsplunder auch problemlos mitnehmen.

Wonder Woman tötet Soldaten, mit und ohne Gasmaske. Ja was hätte sie denn sonst tun sollen? Allen einen Kinnhaken verpassen und sie so außer Gefecht setzen? Das wäre mehr als lächerlich gewesen. Genau darum geht es doch die ganze Zeit: Steve muss Diana immer wieder klar machen, dass Prioritäten gesetzt und Opfer gebracht werden müssen, um den Krieg im Großen und Ganzen zu beenden.

Und warum sieht sich jemand diesen Film an, wenn er bereits an der blauroten Farbe des Kostüms etwas auszusetzen hat? Ich würde mir keinen Batman-Film zu Gemüte führen, nur um im Nachhinein dessen einfallslose, langweilige und triste Lieblingsfarbe zu beklagen.

Interessant ist auf jeden Fall wie bei diesem Film die Geschmäcker auseinander gehen. Jemand verweist auf die Ernsthaftigkeit der Batman-Filme von Christopher Nolan, anstatt den hier dargebotenen Genre-Mix wertzuschätzen. Bestehend aus subtilem Witz (Negativbeispiel: „Die Mumie“), amüsanten Dialogen (Negativbeispiel: „Suicide Squad“), spritzigem Esprit (Negativbeispiel: „Green Lantern“) und unheilschwangerer Ernsthaftigkeit (Negativbeispiel: „Batman vs. Superman“). Ein anderer hadert mit der Story. Dem empfehle ich, sich statt einer Comicverfilmung lieber einen Politthriller anzusehen, wie z.B. „Syriana“, „Arlington Road“ oder „Michael Clayton“. Oder die Umsetzung einer wirklich komplexen Comicvorlag wie "Watchmen". Ich möchte daran erinnern, dass wir es hier mit "Wonder Woman" zu tun haben, einer hochgradig kindischen und eigentlich selten dämlichen Comicvorlage. Aus dieser mauen Ausgangssituation einen so überzeugenden Beitrag zu zaubern ist meines Erachtens eine Meisterleistung.

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3
3/10

Wow 8 Augen! Geht gar nicht für mich. Was für eine lächerliche Story. Die Dialoge sind langweilig und so auch die Heldin. Deren Bewegungen sehen außerdem des Öfteren aus wie aus einem zweitklassigen Computerspiel. Leider kein guter Film für mich.

Light Spoiler:
Nebenbei bemerkt, Erich Ludendorff hat nach dem 1. Weltkrieg an den 2 berühmten Putschversuchen von Rechtsaußen gegen die Weimarer Republik teilgenommen. Das ist dem Film natürlich egal

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6
6/10

Für jemanden wie mich, der kein großer Comic-Leser ist, sind die ganzen Verfilmungen inzwischen ein langweiliger Einheitsbrei. Auch Wonder Woman konnte mich mit 08/15-Story, -Schurken und -Pathos-Musik vom Fließband kaum begeistern. Der offizielle Trailer von Warner ist im Prinzip die perfekte Zusammenfassung des Films und würde 10/10 Punkte vom mir bekommen.

Interessant war ohne Zweifel Gal Gadot, sie ist nicht nur schön, sie kann auch schauspielern. Eine Heldin ohne eine Spur von Schwäche oder Angst mag zur Langeweile des Films beitragen, aber während Spiderman & Co. permanent an sich zweifeln und herumheulen, macht es Spaß dabei zuzuschauen, wie ihre Figur mit völlig übertriebenen Selbstbewusstsein brachial die Welt auf dem Kopf stellt. Es ist dem Regisseur hoch anzurechnen, dass die beiden Figuren Gadot/Pine zusammen funktionieren und insbesondere die Thematik "Amazone trifft ersten Mann" humorvoll behandelt wird und nicht ins Lächerliche abdriftet.

Fazit: Schwacher Film mit einer unerträglich schönen Heldin (habe ich die sexy rauchige Stimme mit Akzent erwähnt?), die im zweiten Teil eine deutlich bessere Story und einen Tick mehr Charaktertiefe bekommen muss.

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