Guy Kibbee

Mit einem irgendwie niedlichen Ansatz wirft der heutiger Beitrag unserer Oscar-Reihe einen nostalgischen Blick auf das Leben einer amerikanischen Kleinstadt – wohlgemerkt rückblickend aus dem Jahr 1940. Für das heutige Publikum also sozusagen eine doppelte Nostalgie-Dosis, die in "Unsere kleine Stadt" aber nur bedingt mitreißen kann.
Die Werke von Regisseur Frank Capra stehen ja vor allem für charmanten Eskapismus, meist garniert mit einer kleinen Prise Gesellschaftskritik. Diese Zutaten finden sich auch in dessen Klassiker "Mr. Smith geht nach Washington", sorgen hier aber nicht nur angesichts aktueller politischer Entwicklungen für einen deutlich intensiveren Nachhall.
Mit "Capraesque" bezeichnet man noch heute gerne Szenen oder ganze Filme, die unter anderem einen unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen an den Tag legen. Auf den Vater dieses Namens treffen wir heute in unserer Oscar-Reihe und freuen uns dabei auf ein märchenhaftes Finish in "Lady für einen Tag".