Zwei unterschiedliche Paare in zwei verschiedenen Zeiten: In den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts erleben der bodenständige Provinzjunge Noah und eine "Tochter aus gutem Hause" ihre stürmische Sommerromanze. Als Allies Familie aber zurück in die Großstadt geht und Noah kurz darauf für die USA in den Krieg zieht, scheint die gemeinsame Zeit vorbei, und nicht zuletzt dank der Manipulationen von Allies Mutter bricht der Kontakt auch tatsächlich ab. Doch obwohl beide einige Jahre später in neuen Beziehungen leben, ist das alte Feuer sofort wieder da, als es schließlich doch zu einem Wiedersehen kommt. Zumindest für Noah ist klar, dass Allie die Frau seines Lebens ist, auch wenn diese sich erst noch entscheiden muss. Jahrzehnte später: Ein Mann liest einer Frau, die er regelmäßig im Pflegeheim besucht, aus einem verblichenen Notizbuch vor. Der ansonsten sehr desinteressierten und passiven alten Frau gefällt die Geschichte und sie lässt sich noch einmal von der Leidenschaft der jungen Leute aus früheren Zeiten mitreißen.
Diese älteren Herrschaften sind natürlich ebenfalls Noah und Allie und mit dieser Enthüllung wird hier kein wirklich großes Geheimnis verraten. Denn für den Zuschauer ist das ganz offensichtlich und auch die einzig Sinn machende Schlussfolgerung, welche daher auch noch in der ersten Hälfte des Films bestätigt wird. Der an Altersdemenz leidenden Geliebten so die Erinnerung an schönere Zeiten und ihren immer noch um sie bemühten Mann wiederzugeben ist dabei eine hübsche Idee, die aber tatsächlich nur als Rahmenhandlung für eine klassische und etwas altmodische Romanze dient.
Wobei das hier keineswegs abwertend gemeint ist, denn vor den stimmigen Kulissen der trotz des Kriegshintergrunds immer leicht naiven und braven 1940er Jahre im ländlichen Amerika entfaltet sich ein prächtiger Reigen aus Sehnsucht, Schmerz und natürlich immer wieder der "wahren Liebe". Eine Kulisse, die vor allem Rachel McAdams die Gelegenheit gibt, eine erstaunliche darstellerische Bandbreite zu zeigen. Von dem Charakter der ebenfalls von ihr verkörperten fiesen Anführerin der "Plastics" aus dem "Girls Club" ist die zauberhafte Allie nämlich so weit entfernt wie nur irgend möglich innerhalb des ansonsten eher eng bemessenen Hollywooduniversums. Und da bei uns beide Filme im Abstand von nur einer Woche gestartet werden, ist hier auch tatsächlich mal ein direkter Vergleich möglich. Im Übrigen gilt dann hier einfach mal Folgendes: Wer leicht kitschige und vorhersehbare Liebesschnulzen genießen kann, bekommt hier auch eine ziemlich annehmbare und überzeugend gespielte serviert - obwohl die schöne Sonnenuntergangsstimmung ohne die computeranimierten Schwäne vielleicht doch besser gewirkt hätte.
Dass dieses "Notizbuch" (so der weit weniger schwülstige Originaltitel) aber doch nicht allzu viele Augen abgreift, liegt dann letztendlich an einem der verkorkstesten (es gibt hier kein anderes Wort) Filmenden der jüngeren, ach was, der gesamten Filmgeschichte. Ohne hier auf die Einzelheiten einzugehen, sei zumindest das Folgende gesagt: Wohl noch nie hatte man bei einem Film so sehr das Gefühl, dass hier an eine eigentlich sehr konsequente und berührende Schlussszene noch ein völlig überflüssiges und neues Ende angefügt wurde. Denn nachdem man sich eigentlich bereits mit einigen nicht zu ändernden Tatsachen abgefunden hat und mit einem leichten Kloß im Hals auf den Abspann wartet, präsentiert man uns hier noch eine finale Kehrtwendung die nicht nur unnötig ist, sondern noch dazu wider aller Logik das große Totalhappyend erzwingt. Da verschwindet der erwähnte Kloß und der Hals schwillt an ob soviel Unverfrorenheit und Ergebenheit vor einem eventuell murrenden Testpublikum. Und die Rache des Rezensenten folgt sofort auf digitalem Fuße: Satte zwei Augen weniger für einen eigentlich netten und gelungenen Film.
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