Lange Haare, enge Hosen, laute Musik: Das waren noch Zeiten. Und jetzt ist es schon so weit, dass über diese Zeit ein Film gedreht wird: "Rock Star" dreht sich um Chris "Izzy" Cole (Mark Wahlberg), der zwar noch bei Mama wohnt, aber in seiner Freizeit leidenschaftlich daran bastelt, seine Heavy-Metal-Lieblingsband Steel Dragon mit ein paar Hobbymusikern zu covern. Alle Songs der Band beherrscht er auswendig, er imitiert Gestik, Mimik und Stimmfall sowie natürlich auch das düstere Make-Up seiner Idole. Selbst Songs zu schreiben hat er schon lange aufgegeben, zum Kummer seiner Freundin und Managerin Emily Poule (Jennifer Aniston).
Doch dann wird eines Tages sein größter Traum wahr: Er darf den Steel-Dragon-Leadsänger Bobby Beers (Jason Flemyng) nach einem Casting ersetzen. Chris wird über Nacht zum Star, wird in einen Strudel aus Sex, Drogen und Rock´n´Roll katapultiert und blickt hinter die Kulissen der glitzernden Musikindustrie. Schnell wird ihm zwischen Groupies, Fans und Journalisten bewusst, dass dieses Leben nicht das ist, was er sucht - auch wenn er gerade die Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär vollzogen hat.
Mark Wahlberg ist wie gemacht für diese Rolle: Erst Unterhosenmodel, dann Bad-Boy-Rapper, dann mimte er einen Pornodarsteller in "Boogie Nights" und jetzt dürfen wir ihn als langmähnigen Hardrocker auf der Leinwand bewundern. Wenn das mal keine Karriere ist. Im Stil von AC/DC, Def Leppard und Co. hüpft er in engen Lederhosen über die Bühne und schwingt das Haupthaar im Takt von ohrenbetäubenden Gitarrenriffs. Auch wenn Heavy Metal eigentlich überhaupt nicht seine Musik ist - er hat wochenlang geprobt, um sich daran zu gewöhnen.
Glaubhaft verkörpert auch Jennifer Aniston ihre Rolle als Emily. Warmherzig, liebevoll und fast schon wie eine Glucke umsorgt sie ihren Rockstar, als der noch keiner ist. Glaubt an seine Träume, unterstützt ihn, wo sie nur kann. Gleichzeitig darf sie alle Scheusslichkeiten der damaligen Mode spazierenführen: Von Tigerbändern im Haar bis Stiletto-Stiefeln.
Denn der Film spielt im Pittsburgh der 80er-Jahre - da fühlt man sich zwar automatisch ein wenig alt, wird sentimental und blickt auf die somit offenbar abgehakte Jugend zurück, aber was soll´s. Der Film ist gut, und die Musik kann sogar dazu führen, dass man zu Hause die alten zerkratzten Schallplatten der Heavy-Ära wieder hervorkramt. War schon eine gute Zeit. Und ein dementsprechend guter Film. Produziert übrigens von George Clooney.
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