The Pyramid - Grab des Grauens

Originaltitel
The Pyramid
Land
Jahr
2014
Laufzeit
88 min
Genre
Release Date
Bewertung
2
2/10
von Volker Robrahn / 14. April 2015

pyramid 1Mit „The Pyramid“ kommt nun mit gut halbjährlicher Verspätung einer dieser typischen „Found Footage“-Horrorfilme ins Kino, bei dem man sich zuallererst die Frage stellt warum das denn überhaupt passiert. Denn im Vergleich mit all den Genrefilmen die bei uns direkt auf DVD erscheinen gibt es rein gar nichts, was diesen Film darüber hinaus hebt. Weder das Budget, noch die mitwirkenden Namen oder der äußerst überschaubare Erfolg an den amerikanischen Kinokassen liefern für diese Entscheidung irgendwelche Argumente. Und am allerwenigsten tun das die Inszenierung und Handlung dieses äußerst trashigen und außerordentlich langatmigen Streifens.
 

pyramid 2Es ist eine Gruppe von amerikanischen Archäologen, die in der ägyptischen Wüste eine lange Zeit vergrabene Pyramide entdeckt, und entsprechend misstrauisch wird das Team um Dr. Holden (Denis O’Hare) und dessen Tochter Nora (Ashley Hinshaw) von den einheimischen Offiziellen beäugt. Trotz eines deutlich ausgesprochenen Verbots beschließt man aber in das Innere des Grabmals vorzudringen. Begleitet wird die Gruppe von der Reporterin Sunni (Christa Nicola) samt deren Assistenten. Obwohl zunächst ein Roboterfahrzeug die Vorhut übernimmt, dauert es nicht lange bis man sich hoffnungslos im Labyrinth der Gänge verirrt. Noch wesentlich beängstigender kommt allerdings die Erkenntnis daher, dass in diesen Gewölben etwas lauert das sich als ziemlich gefährlich erweist und auch als außerordentlich bösartig. Bald gibt es erste Verluste zu beklagen und es wird deutlich: Die Pyramide ist eine tödliche Falle.
 

pyramid 3Auch wer sich in diesen Film locken lässt wird vermutlich nicht das bekommen was er vorher eventuell erwartet hat, der zu zahlende Preis besteht für den Zuschauer allerdings lediglich im Verlust von knapp neunzig Minuten Lebenszeit. Denn es gibt nicht ein einziges neues oder gar originelles Element in diesem strunzöden Werk, das seine Story über die gesamte Laufzeit stur nach dem hundert Mal gesehenen „10 kleine Opferlein“-Prinzip durchzieht. Mit dem Unterschied, dass es diesmal ein paar weniger Protagonisten sind, die als Monsterfutter dienen, was dazu führt, dass daher auch über weite Strecken noch weniger passiert als bei den meisten Genrekollegen. Und dass die Figuren (die wir aus guten Gründen wirklich nicht „Charaktere“ nennen möchten) von Beginn an noch ein paar Nuancen unsympathischer daher kommen als gewohnt. Denn die verhalten sich fast allesamt durchgehend egoistisch und rücksichtslos, anmaßend oder schmierig. Man muss sich in Fällen wie diesem schon wundern, ob die Macher ernsthaft erwarten, dass der Betrachter interessiert am Schicksal solcher Knallschoten teilhaben will. Sollte der Plan gewesen sein, sich am grausamen Ableben der Unsympathen zu ergötzen, so geht aber auch der nicht auf, denn es ist praktisch unmöglich auf diese Truppe mit irgendeiner anderen Emotion als völliger Gleichgültigkeit zu reagieren.

Auch die sowieso mittlerweile doch sehr abgegriffene „Found Footage“-Masche wird mal wieder nicht konsequent durchgezogen, denn immer wenn es halt aus bilddramaturgischen Gründen notwendig ist, zeigt man halt Einstellungen, die unmöglich aus der Position des filmenden Kameraassistenten stammen können. Was zum Gesamteindruck einer extrem lust- und lieblos heruntergekurbelten Produktion beiträgt, bei der den Beteiligten doch sehr viel sehr egal gewesen zu sein scheint. Und so ist das Einzige, was dieses „Grab des Grauens“ vor der Einstufung als absoluter Bodensatz bewahrt, dann die halbwegs solide handwerkliche Inszenierung. Nennenswert darüber kann man „The Pyramid“ aber beim besten Willen nicht einordnen.

Bilder: Copyright

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