
Bella Swan (Kristen Stewart) ist nicht gerade ein angesagtes Trend-Girl, aber auch nicht so ein sozialer Außenseiter, um nicht doch schnell ein paar neue Freunde zu finden, nachdem sie nicht ganz freiwillig zu ihrem Vater in eine ständig verregnete Kleinstadt gezogen ist. Vampire sind mal wieder in, und zwar so was von. Der mit seiner Mischung aus Grusel und mal mehr, mal weniger unterschwelliger Erotik ziemlich einzigartige Stoff übt vor allem aufs für derlei Romantik besonders empfängliche weibliche Teenie-Publikum anscheinend nach wie vor eine gewaltige Faszination aus. Bei den aktuellen TV-Produktionen zum Thema kann man schon mal den Überblick verlieren und die Unterschiede zwischen "Moonlight", "True Blood" und Konsorten sind ja auch oft nur marginal. Den Höhepunkt dieser Welle bildeten im Es handelt sich im Grunde um nichts anderes als eine schon dutzendfach ganz ähnlich erzählte Liebesromanze mit extrem hohem Kitschfaktor. Dem gemeinen Durchschnitts-Teenager mag es dabei völlig wurscht sein, wie übertrieben affektiert die bemühten und (bisher) eher unbekannten Nachwuchsdarsteller hier agieren und wie zäh sich bei genauerer Betrachtung diese Geschichte entwickelt, sofern sich einem die Faszination der Ausgangssituation nicht von Beginn an erschließen mag. Es wird diesem begeisterungswilligen Publikum auch mühelos gelingen, bei den ersten Auftritten der grell geschminkten Vampirschüler plus ihrem mit wahrhaft groteskem Make-Up versehenen Herrn Papa nicht laut aufzulachen - eine Prüfung, an der der Großteil des Publikums in der Pressevorführung jedoch kläglich scheiterte. Nee, ist klar: Dieses Aussehen fällt sonst keinem Mitbürger auf und es fragt auch niemand weiter. Womit wir auch bei dem Stichwort angelangt wären, welches einem bei diesem Film unweigerlich immer wieder in den Sinn kommt. Denn im Grunde haben wir es hier mit einer Produktion zu tun, die sich durch die Bank nur unwesentlich über dem Niveau einer beliebigen "Buffy"-Folge befindet. Wer ob dieser Bemerkung nun leicht empört auf den gewaltigen Medienhype und das nicht minder beeindruckende Einspielergebnis an den US-Kinokassen verweist, dem sei gesagt, dass sich die Produktionskosten von "Twilight" in der Tat im unteren Bereich einer durchschnittlichen Räumen wir ein, dass diese Adaption des ersten Romans zumindest in der zweiten Hälfte an Tempo gewinnt und spätestens mit dem Auftritt der "bösen" Vampirfamilie doch Einiges an Action und Spektakel geboten wird. Aber auch bei den Effekten muss hier erneut der Begriff "Durchschnitt" benutzt werden, denn mehr gibt es nun mal wirklich nicht zu sehen. Kurz gefasst lässt sich das Phänomen "Twilight" wohl in die gleiche Schublade einordnen, in der es sich auch bereits die "High School Musical"-Reihe bequem gemacht hat. Und in dieser befinden sich ein paar handwerklich ordentliche inszenierte, ansonsten aber reichlich flache und kitschige Filmchen, deren Magie sich nur einer ganz speziellen Zielgruppe erschließt, welche allerdings für die Erzeugung goldener Nasen allemal groß genug zu sein scheint. |
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