Der klassische RomCom-Stoff der Kategorie "Junge trifft Mädchen" ist bereits nach wenigen Minuten abgehakt. Da hat sich Gary (Vince Vaughn) so überzeugend an Brooke (Jennifer Aniston) heran geflirtet, dass diese flugs ihren bisherigen Lover verlässt um fortan mit dem wortgewandten Touristenführer zu leben. Doch die Phase der frischen Verliebtheit ist kurz und der Alltagstrott irgendwann unvermeidlich. Aus einem kleinen Streit über das unaufmerksame Verhalten des Kerls (er hätte doch wenigstens zuhören können, wie viele Zitronen er mitbringen sollte) entwickelt sich ein handfester Krach über das stets nervige Weib (kann man das nicht auch nach dem Football-Match ausdiskutieren?) und den Sinn dieser Beziehung. Obwohl zumindest Brooke nicht wirklich eine Trennung will, gibt sich keiner der Streithähne die Blöße des Nachgebens. Auch aus der schönen gemeinsamen Wohnung möchte keiner der beiden ausziehen, und so macht Gary das Wohnzimmer zu seinem Domizil, in dem es fortan zugeht wie zu besten Junggesellenzeiten. Gleichzeitig versucht Brooke durch demonstrative Dates mit anderen Männern die Eifersucht ihres Noch-Mitbewohners zu erwecken. Aufgestachelt von der jeweiligen Freundes- bzw. Kollegenclique schaukeln sich Brooke und Gary zu einem Rosenkrieg hoch, den doch eigentlich gar keiner wollte. "The Break-Up", um einmal den griffigeren Originaltitel zu verwenden, verdankt den erhöhten Aufmerksamkeitsgrad, den die Öffentlichkeit diesem Film entgegenbringt, nahezu ausschließlich dem Klatsch- und Tratschwert, den die (nie offiziell bestätigte) private Romanze seiner beiden Stars für die Regenbogenpresse hatte. Man mag es Miss Aniston nachsehen, dass sie den ständigen Fragen dieser "Journalisten" nach ihrem Befinden angesichts des familiären Glücks von Brad Pitt und Angelina Jolie und dem Stand ihres eigenen Beziehungslebens schon länger nicht mehr antworten mag. So blieb es dem davon noch nicht ganz so entnervten Charmebolzen Vince Vaughn vorbehalten, auf der PR-Tour durch Deutschland einige Sympathien für den gemeinsamen Film einzusammeln. Und über den darf man dann auch ruhig ein paar Worte verlieren. Soweit seien die Dinge, die man anderswo liest, also mal gerade gerückt und damit gut. "Sehr gut" aber nicht, denn als Komödie funktioniert "Trennung mit Hindernissen" tatsächlich nicht so ganz, obwohl dies sicher ein Anspruch ist, den sowohl Macher als auch Publikum an den Film stellen. Wirklich gute Gags sind dünn gesät, und vor allem bei den Nebenfiguren, sonst oft für den Humor zuständig und nicht selten die wahren Highlights in Produktionen dieses Genres, hat man hier eher daneben gegriffen. Die wild chargierende Judy Davis als Galeriebesitzerin und ihr metro- bis gar nicht sexueller Empfangschef kommen dabei genauso überzogen daher wie Brookes tuntiger Bruder mitsamt seiner A-Cappella-Truppe. Während diese Abziehbilder also eher nerven, kann man das von Garys Brüdern und Geschäftspartnern zwar nicht unbedingt sagen, aber "farblos" und "überflüssig" sind ja nun auch keine erstrebenswerten Attribute. |
Bilder: Courtesy of United International Pictures, Copyright 2006 |
Originaltitel
The Break-Up
Land
Jahr
2006
Laufzeit
105 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
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