Zombieland

Originaltitel
Zombieland
Land
Jahr
2009
Laufzeit
88 min
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Frank-Michael Helmke / 31. Mai 2010

"Zombieland" braucht ungefähr zwei Minuten, um die Herzen der Genre-Fans für sich zu gewinnen. Nachdem der Protagonist in einer grandios-komischen Eröffnungssequenz die ersten paar seiner Grundregeln erläutert hat, die fürs Überleben im Land der Zombies unerlässlich sind, kann man sich mit einem fetten Grinsen im Gesicht zurücklehnen in beruhigender Gewissheit: Die nächsten 85 Minuten werden sehr amüsant und garantiert frei von Ernst.
Seitdem Danny Boyle mit "28 Days later" das Zombie-Genre revitalisierte, sind aus den ehemals schlurfenden Untoten, die seit ihrer Erschaffung durch George Romero in "Nacht der lebenden Toten" Angst und Schrecken verbreiteten, vor denen man aber wenigstens noch problemlos davonlaufen konnte, sehr sprintstarke und extrem aggressive Monster geworden, deren erhöhtes Fortbewegungstempo auch den Action-Gehalt in der neuen Generation der Zombie-Filme wie Zack Snyders "Dawn of the Dead"-Remake massiv nach oben schraubte.
Das gilt auch für den Tempo- und Spaß-Faktor von "Zombieland", der mit viel Schwung und bester Laune aus der doppelläufigen Ironie-Schrotflinte auf sein eigenes Genre ballert. Was heißt: Hier herrscht nicht Angst, Schrecken, Horror und Hoffnungslosigkeit, sondern ein gesundes Maß an Spaß und Anarchie in einer Welt, in der es keine Regeln mehr gibt - und man entsprechend ungestraft die Freude daran entdecken kann, einfach mal hemmungslos Sachen zu zerdeppern.

Wie schon in "28 Days later" hat man es in diesem Film genau genommen nicht mit Zombies (also im klassischen Sinne wiedererstandenen Toten) zu tun, sondern mit Opfern einer sich rasant verbreitenden Seuche - in diesem Falle angeblich ausgelöst durch einen schlechten Burger, der eine Mutation des Rinderwahnsinns auf die Menschheit übertrug. Dumm gelaufen, denn ohne ausreichende körperliche Fitness (Überlebens-Regel Nr. 1) sieht man nun ziemlich alt aus: Bei sprintstarken Zombies sind unsportliche Fettsäcke die ersten, die es dahin rafft.
Mit diesem Problem hat der nerdige und quasi-namenlose Protagonist und Ich-Erzähler (Jesse Eisenberg) von "Zombieland" zum Glück nicht zu kämpfen. Mehr oder minder widerwillig wird er von einem waffenstarrenden, Geländewagen-fahrenden Cowboy (Woody Harrelson mit großem Spaß an der wilden Farce) aufgelesen, der wiederum die Regel aufstellt, dass man sich nicht seine echten Namen verraten möge - denn das führt zur Entstehung persönlicher Bindungen, und die kann man sich in "Zombieland" nicht mehr erlauben. Also redet man sich mit dem jeweiligen Geburtsort an: Unser Held heißt Columbus, der Cowboy Tallahassee, und die beiden Schwestern, auf die sie bald stoßen, sind Wichita (Emma Stone) und Little Rock ("Little Miss Sunshine" Abigail Breslin).

Zu viert ist man nun im fortwährenden Überlebenskampf unterwegs, wenn man nicht gerade versucht, sich gegenseitig zu linken, oder eben die bescheidenen Freuden entdeckt, die eine Welt ohne Regeln noch zu bieten hat - Stichwort: ungestraft Sachen zerdeppern, oder die mehrfach aufflammende Diskussion um den coolsten "Zombie Kill of the Week". Das macht mächtig Laune und sorgt für ordentlich viele Lacher, zumal Regisseur Ruben Fleischer den Film mit Schwung und Schmackes und einem mitreißenden Hardrock-Soundtrack umsetzt und in seiner Inszenierung die augenzwinkernde Ironie, mit der das Drehbuch zahllose Film- und Genre-Klischees liebevoll persifliert, konsequent fortsetzt. Als passionierter Filmfreund kommt man hier aus dem permanenten Grinsen jedenfalls kaum noch raus.
Das hilft dann auch enorm dabei, relativ großzügig über die Schwächen des Films hinwegzusehen, dessen Bemühen um eine durchgängige Handlung von Anfang an eher mäßig ausfällt und im folgenden Verlauf dann fast ganz zum Erliegen kommt. Eine runde Geschichte im eigentlichen Sinn hat "Zombieland" schlichtweg nicht, weswegen sich auch der große Showdown eher wie eine Episode anfühlt und von einem Abschluss definitiv nicht die Rede sein kann - was Fans wiederum freuen dürfte, denn einer oder mehreren Fortsetzungen scheint hier Tür und Tor geöffnet.
Apropos Fans: Genre-Puristen können hier sicher den einen oder anderen Punkt finden, den man beanstanden kann, um "Zombieland" den Status als einen "richtigen" Zombie-Film abzuerkennen - nicht zuletzt die Tatsache, dass die "untoten" Kannibalen hier alles in allem doch relativ ungefährlich daherkommen und nicht mehr als permanentes Gag- und Kanonenfutter sind. Kann man sich dran stören. Muss man aber nicht. Denn dieser Film soll einfach nur schnell, schnörkellos und spaßig sein. Und das ist er, ohne Abstriche.

Bilder: Copyright

Ich fand daß der Film hinter dem ganzen "Spaß" auch eine sehr traurige Komponente hat -
mal wieder die Geschichte vom "Alle gegen alle" in einer Welt die den Bach runter geht.
Die "Familie" die aus einem "Nerd", einem mit dem Gewehr rumfuchtelnden Cowboy und zwei forschen Mädels die den Herren mal ihre Grenzen zeigen besteht sitzen im ultimativen amerikanischen Familienpanzer (dem sog. "Hummer") - fahren durch eine durch und durch feindliche Welt die nur von wertlosen Zombie-Untermenschen bewohnt wird die man nach belieben Abknallen darf.
Ist halt genau wohin die Welt in der Gegenwart driftet, alles ist entwurzelt und nichts ist irgendwas wert -
alles was noch fehlt ist daß Leute sich gegenseitig Autotüren bei voller Fahrt ins Gesicht knallen.
Bin vielleicht auf den falschen Trip gekommen, aber mich hat das ganze ziemlich frustriert.
Immerhin war der Gastauftritt von Bill Murray recht gelungen.

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8
8/10

Kann der Rezension 100% zustimmen. Ein grandioser und toller Film.

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8
8/10

Schöne Kritik. Hab den Film kurz nach Release in Kanada gesehen und muss sagen: selten so gelacht. Der Film tut absolut keinem weh, ist aber sehr cool aufgemacht und verfehlt eigentlich selten eine Pointe. Nichts weltbewegendes, aber gut umgesetzt.

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Das mit dem falschen Trip ist offensichtlich. Allein für deine fünf Sätze braucht man ein paar Minuten.

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6
6/10

Ich steh auf Zombie-Horror-Filme und auch gute Komödien seh ich immer gern aber ich muss echt sagen das für meinen Geschmack mehr Schock-momente als Lacher in diesem Film enthalten sind.
Netter Road-Movie-Horror-Trip...aber wie Skade schon richtig erkannt hat "Nichts weltbewegendes".

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7
7/10

Klasse Horror-Komödie mit guten Darstellern, netten Gore-Szenen und viel Action. Leider fällt die Gesamtlaufzeit extrem kurz aus (deshalb "nur" 7 Augen), es sind nur knapp 80 Minuten! Wie kommt die filmszene-Redaktion auf 88 ??

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8
8/10

Virusepidemie-Komödie (Zombies gibt's in dem Film trotz Titel nicht),
besser als "Shaun of the Dead",
mit einigen extrem unterhaltsamen Stellen,
generell bekanntes Setting,
übertroffen nur von "Planet Terror"
und,
natürlich,
"Braindead".

Props an "traurig" für die gute Beobachtungsgabe.

Die Spoilersammlung ganz oben auf dieser Seite verkennt mal wieder, daß es noch nie einen Seuchen- oder Zombiefilm mit "Story" gab. Was soll denn auch in einer solchen Welt für ne Geschichte stattfinden, die nicht vom Abmetzeln näher kommender Monster, Nahrungssuche und Fortbewegung handelt? Vielleicht ist in einem Spätstadium des Ausbruchs möglich, z.B. Land of the Dead, wo die zivilisatorische Kulisse für Probleme außer dem simplen Überleben wieder eine Rolle spielen, da sich wieder zivilisatorische Inseln gebildet haben.

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5
5/10

Ich hatte mir insgesamt mehr von diesem Film erwartet. Abgesehen von einigen halbwegs amüsanten Momenten, beispielsweise dem (leider viel zu kurzen) Auftritt von Bill Murray, kam der Humor häufig alzu platt und ,sagen wir mal, "amerikanisch" rüber und kann meiner Meinung der britischen Entprechung "Shaun of the Dead" bei weitem nicht das Wasser reichen

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8
8/10

einfach total unterhaltsamer film, pointen sind echt gelungen und der clown hat was....;-)

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8
8/10

Mir hat der Film sehr gut gefallen. Wie "traurig" verstehe ich das Zombieland als Metapher auf die moderne Gesellschaft. Aber der Punkt ist doch, dass es hier die ganze Zeit um die Frage geht, was man in so einer Gesellschaft überhaupt noch mit seinem Leben anfangen soll - und dass man auf diese Frage auch eine praktikable Antwort serviert bekommt.

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3
3/10

Ohje, ganz, ganz, ganz schlechte Kopie von Shaun of the Dead, der immer versucht zwanghaft lustig sein. Problem dabei: klappt praktisch nie. Bin vorzeitig aus dem Kino. Schade um das Geld.

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1
1/10

Ein Versager überlebt als einer von wenigen Menschen eine ominöse Epidemie, welche die Menschheit zu willenlosen, schleimsabbernden Kreaturen werden lässt. Er trifft zunächst einen hirnlosen Cowboy, später zwei Mädchen in der Blüte ihrer pubertären Krise. Zusammen machen sich die vier Gesellen auf den Weg in einen Vergnügungspark, streiten und zerstören viel, treffen Bill Murray und überrollen diverse Zombies mit ihren Autos. Es spritzt viel Blut und Schleim.

Es war das erste Mal seit langem, dass ich mir einen Film im Kino angesehen habe, ohne vorher genauer die Kritiken zu lesen. Ich habe diesmal nur auf die hohen Wertungen der einschlägigen und sonst äußerst verlässlichen Kinoseiten vertraut. Doch diesmal wurde ich bitter enttäuscht.

Dieser Film verdient die Bezeichnung "Film" eigentlich nicht. Es handelt sich um stumpfsinniges Gemetzel ohne Inhalt. Es gibt keine Hintergründe, keinen Handlungsbogen, keine Entwicklung. Die Dialoge sind ohne jeden Biss, die Charaktere eindimensional und dümmlich, die Darsteller größtenteils viertklassig. Ich habe über lange Strecken versucht, diesem Film irgendetwas abzugewinnen, bin aber hoffnungslos gescheitert. Humor sucht man hier vergeblich, wenn man auch nur ein Quäntchen Anspruch besitzt.

Wie so ein Film solch überragende Wertungen bekommt, ist vollkommen unklar. Ist Euch klar, dass Ihr den Film damit mit Werken wie "The Sixth Sense" und "Sin City" gleichstellt? Ich bitte Euch, das kann unmöglich Euer Ernst sein.

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9
9/10

und genau daswegen ist der film so genial Thanatos!

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8
8/10

zugegeben sinn- und storyloser "film", der aber über die gesamte laufzeit bestens unterhält, teilweise durchaus mit einem selbstironischen augenzwinkern. keine längen und wirklich richtig geile lacher. woody ist super und auch die anderen schauspieler stören nicht. imo besser als shaun of the dead...
nur im dritten semester gescheiterte philosophie-studenten, die es tatsächlich schaffen, diesen reinen spaßfilm als analogie auf die moderne welt zu verstehen, werden vielleicht enttäuscht :)
ach, und wie zur hölle kann man diesen film - nur auf grund der gleichen wertung - mit sin city oder sixth sense vergleichen? sollen anspruchslose aber kurzweilige komödien generell weniger gut bewertet werden? ich jedenfalls schaue mir manchmal filme an, nur um mich unterhalten zu lassen... ja, ja ich weiß: wie oberflächlich!

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Der Film ist lustig und gut gemacht !

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3
3/10

Filme können abgedreht sein, sinnfrei und unkorrekt. Aber unterhalten sollten sie schon. Dieser Streifen ist jedoch einfach nur ermüdent.

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7
7/10

Ein gut gemachter LiLaLaunefilm mit einer Prise Pfuibähbäh. Der perfekte Streifen für den nächsten Männerabend. Rrröööhhh... gggrrröööck... ööörggglll... Plopp und Prost!

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10
10/10

natürlich kann man den film nicht mit filmen wie sixth sense oder avatar vergleichen.
nichtsdestotrotz hatte ich von der ersten bis zur letzten minute spaß beim anschauen (und ich bin kein mann!). er ist keinen moment langweilig, hat gut gemachte effekte, ist gut erzählt, hat überzeugende und sympathische figuren, und ich war echt traurig als er vorbei war. was zombiefilme angeht, definitiv einer der besten filme des genres.
außerdem kann ich mir sehr gut vorstellen, ihn ein drittes, viertes oder weiteres mal anzusehen ohne mich zu langweilen. und allein mit regel nummer 32 (enjoy the little things) hat er sich die höchstwertung verdient.

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10
10/10

Das ist ein GuterLaune Film. Wenn man Schwarzen Humor versteht ist der richtig lustig.

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2
2/10

Die Story besteht aus der Suche nach Twinkies (beliebtes Zuckergebäck bei US-Bürgern ohne Geschmacksnerven) und der völlig verblödeten und belanglosen Liebesgeschichte zwischen einem Nerd und einem pseudo-toughen Mädel. Ach ja, der Rest der Welt besteht aus Zombies. Das war's auch schon.

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8
8/10

Der Film war amüsant, lustig, ironisch und sarkastisch. Dabei ist er größtenteils auch geblieben und das ist auch gut so. Shaun of the dead war ein guter Film, doch ab einen gewissen Punkt setzte dieser auf Dramatik, auch im traurigen Sinne (in der Bar) und spuckte einige Filmminuten lang ernste Töne an, was absolut nicht gepasst hat.

Diesen Fehler hat Zombieland zum Glück nicht gemacht.

Am besten sind aber mal wieder die Filmszene - typischen Kommentare, bei welchen wieder Wertungen anderer Filme, eines ganz anderen Genres verglichen werden (vergleich mit Sin City).

Meine Fresse, allein deswegen würde ich die Kommentarfunktion hier abschalten...

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8
8/10

Man hätte ohne Zweifel mehr aus "Zombieland" raus holen können - mein einziger und hier bereits mehrfach angeprangerter Kritikpunkt findet sich auch in Richtung einer leider spärlich bis gar nicht abgerundeten Storyline. Trotzdem bietet der Film 80 Minuten lang Augenzwinkernde Action voller Selbstironie und herrlich fetzender Sounds. Natürlich ist es ratsam, nicht mit allzu tiefschürfenden Erwartungen an diesen Film heran zu gehen. Wer sich daran hält, wird mit einer bitterbösen Gesellschaftssatire mit Kurs auf die Fast Food-Industrie inklusive einiger gelungener Seitenhiebe auf das bekannte Horrorfilmgenre belohnt.

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