Ende des 19. Jahrhunderts kommt es im Landhaus der Familie Howlett zu dramatischen Ereignissen in deren Verlauf der Junge James erkennen muss, dass er über gewaltige Kräfte verfügt. Gemeinsam mit seinem Halbbruder flieht er vom Ort des Geschehens, doch später wird er dann für sein Land in den Krieg ziehen. Oder besser in gleich mehrere große Kriege, denn die Beiden altern irgendwann nicht mehr und so treffen wir sie schließlich in den Wirren des Vietnamkrieges wieder. James (Hugh Jackman) nennt sich jetzt Logan und die zunehmende brutale Aggressivität seines Begleiters Victor (Liev Schreiber) macht ihm stark zu schaffen. Zwar werden beide kurz darauf noch Mitglieder in einer von dem Bundesagenten Stryker (Danny Huston) zusammengestellten Spezialeinheit, doch ist das endgültige Zerwürfnis nur eine Frage der Zeit. Nach seinem Rückzug in die Anonymität der kanadischen Wälder glaubt Logan seinen inneren Frieden gefunden zu haben, doch Stryker hat noch viel mit ihm vor. Es kommt zu neuen Auseinandersetzungen, in deren Verlauf er schließlich einen anderen Namen annehmen wird: Wolverine. Die "X-Men"-Reihe hat nach drei sehr erfolgreichen Filmen ihr vorläufiges Ende gefunden, aber es wäre natürlich fahrlässig, die Franchise nun ungenutzt ruhen zu lassen, und so begannen schon recht frühzeitig die Planungen für einen Solofilm des beliebtesten Teammitglieds Wolverine. Der präsentiert sich nun zwar unter dem Reihentitel "X-Men Origins", doch es dürfte fraglich sein, ob denn überhaupt noch weitere Helden zu solchen Ehren kommen werden, ist dies doch bereits der mit Abstand populärste Charakter und womöglich auch der Einzige, der einen großen Kinofilm alleine tragen kann. Aus dem in hunderten von Comics weit verzweigten Material der Vorlage hat man sich ein paar Kernpunkte für die Adaption heraus gesucht, welche den Fans durchaus Freude bereiten dürften. Mehr als ein Vierteljahrhundert lang machte man aus der Vergangenheit des 1974 als Gegner in einem "Hulk"-Heft eingeführten "Wolverine" schließlich im Hause Marvel ein großes Geheimnis. Erst vor wenigen Jahren wurde mit der Miniserie "Origins" eine offizielle Herkunftsgeschichte veröffentlicht, die zwar längst nicht jedem gefiel aber nun trotzdem Gültigkeit hat. Mit Elementen aus den Comic-Origins beginnt dann auch der Film, um anschließend erstmal einen anderen Weg zu gehen, später jedoch mit der Einbindung des "Waffe X"-Experiments auf einen weiteren Klassiker der Vorlage zurückzugreifen. Die beiden Hauptdarsteller zeigen vor allem physische Präsenz, Hugh Jackman mit einem stolz präsentierten nackten Oberkörper und einer Muskelmasse, deren Echtheit zu hinterfragen sicher nahe liegt. Vor allem Liev Schreiber aber hat für die Rolle des Victor Creed/Sabretooth mächtig zugelegt, wer sich etwa noch an seine frühere Gemeinschaftsarbeit mit Jackman namens "Kate & Leopold" erinnert, dürfte den dort noch so sanften Mimen kaum wieder erkennen. Ach ja, auch bei dieser Marvel-Verfilmung gilt es, bis zum Ende des Abspanns sitzen zu bleiben, denn da kommt mal wieder noch was. Das ist zwar auch nur mäßig aufregend, aber wir haben hiermit zumindest mal darauf hingewiesen. Und irgendwie passt es dann ja schließlich auch zum Rest. |
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