Die Piraten - Ein Haufen merkwürdiger Typen

Originaltitel
The Pirates - Band of Misfits
Jahr
2012
Laufzeit
90 min
Regie
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 27. März 2012

Piraten 1Er heißt einfach nur „Der Piratenkapitän“, aber er ist nicht gerade das Vorzeigesymbol seiner Zunft. Flankiert von einer bunten, ihm treu ergebenen Crew, die aber auch nur bedingt als “Schrecken der Meere“ taugt, ist der Käpt'n weit davon entfernt einen ernsthaften Kandidaten für die Wahl zum „Piraten des Jahres“ abzugeben und wird daher von der deutlich cooleren Konkurrenz in Person des legendären Black Bellamy oder der knallharten Entermesser Liz regelmäßig verlacht. Als ein weiterer Enterversuch erneut kläglich zu scheitern droht, wendet sich jedoch plötzlich das Blatt. Denn an Bord befindet sich der junge Wissenschaftler Charles Darwin und der erkennt im Talisman des Piratenkapitäns einen leibhaftigen Dodo, eines der seltensten und wertvollsten Tiere der bekannten Welt. Mit dieser wertvollen Fracht im Gepäck macht man sich daher auf nach England, wo der Vogel der staunenden Öffentlichkeit präsentiert werden soll. Was insofern ein ziemlich gewagtes Vorhaben ist, als das die resolute Königin Victoria eigentlich nur eine Sorte Menschen so überhaupt gar nicht mag: Nämlich Piraten.
 

„Die Piraten – Ein Haufen merkwürdiger Typen“ oder im Original die „Band of Misfits“ sind das neueste Produkt der von nicht Wenigen kultisch verehrten britischen Animationsschmiede Aardman, auf deren Konto so allseits beliebte Figuren wie „Wallace & Gromit“, „Shaun, das Schaf“ oder der Kinofilm „Chicken Run“ gehen. Piraten 2Nach dem nur mäßigen Erfolg des stark mit Computer generierten Effekten angereicherten „Flutsch und Weg“ besinnt man sich unter Führung von Aardman-Mastermind Peter Lord nun aber wieder auf das klassische Stop Motion-Verfahren. Jedenfalls fast, denn da „Die Piraten“ die bisher aufwändigste und größte Produktion des Studios darstellt, waren nicht nur wesentlich mehr einzelne Figuren und Bauten nötig als je zuvor, durch die starke Präsenz des Wassers erwies sich auch die Einbindung von CGI-Effekten als unvermeidbar – lässt sich doch dieses Element nun mal nicht überzeugend mittels Stop-Motion darstellen. Ansonsten aber alles handgemacht und von einem riesigen Team in monatelanger Kleinarbeit entwickelt, gebaut und Sekunde für Sekunde abgefilmt, wie uns Peter Lord im Interview berichtete. Die Begeisterung mit welcher der Regisseur dabei seine fast exklusive Art des Filmemachens gegen alle moderneren Alternativen verteidigt ist dabei stets genauso spürbar wie die Liebe zu seinen Figuren.

piraten 3Erfreulich daher, dass man diese hohe Motivation auch dem fertigen Produkt jederzeit anmerkt, sei es hinsichtlich der Detailverliebtheit, mit der diverse eigentlich nur kurz zu sehende Kulissen und Hintergründe angefertigt wurden, oder die Ausführung einiger wirklich beeindruckender Actionszenen. Dazu gehört etwa eine wilde Achterbahnfahrt in der Badewanne durch das mehrstöckige Haus von Darwin, bei der man sich unweigerlich fragt, wie die diese rasanten Bewegungen denn bloß hin bekommen haben. Dem Trend des 3D-Kinos hat man dabei etwas überraschend sogar nachgegeben, aber auch dieses Stilmittel bringt einige nette Momente hervor und erweist sich keinesfalls als Nachteil. Der zweite Trumpf des Films ist der bekannt respektlose britische Humor, gewürzt durch zahlreiche politische Anspielungen und bemerkenswert wenig Respekt gegenüber ebenso britischen Institutionen. Sowohl die herbe Königin Victoria als auch der bisher für äußerst seriös gehaltene Charles Darwin werden hier auf äußerst amüsante Weise vom Sockel gestoßen. Viele kleine Gags und Wortwitze bieten vor allem dem erwachsenen Zuschauer regelmäßig Grund zum Schmunzeln und der mittels bedruckter Wortkarten kommunizierende Schimpanse ist sicher eine der lustigsten Nebenfiguren des Jahres.

Piraten 4

Aber, und das lässt sich leider bei aller Sympathie für den liebevoll gemachten Film nicht übersehen, die dargebotene Geschichte taugt eigentlich nicht als Grundlage für einen abendfüllenden Film (auch wenn sie die Adaption eines Jugendbuches darstellt). Insbesondere die Wendung im letzten Drittel, in dem es dann um einen ziemlich unappetitlichen Plan der Bösewichte geht, ist doch recht misslungen. Oft wirkt es, als hätte man zwar viele hübsche kleine Ideen gehabt, diese aber nur sehr mühevoll mit einer Handlung verbinden können. So bleibt es daher nicht aus, dass man sich als Zuschauer irgendwann einfach an der zweifellos gelungenen Optik satt gesehen hat und der vor sich hin mäandernden Geschichte nur noch geringes Interesse entgegenbringt. Womit sich einfach wieder mal zeigt, dass diese Art Film eben doch ein Stück besser in knackigen Kurzfilmen funktioniert als im ausufernden, dafür nur bedingt geeigneten Spielfilm. Am insgesamt positiven Gesamteindruck ändert das dann zwar ein wenig, aber natürlich nicht alles, denn der lautet trotzdem: Ziemlich nett und sympathisch

Bilder: Copyright

7
7/10

sieben augen kann man geben ...war im Kino und habe mich gut unterhalten gefühlt. Kein Pixar & Co : tut richtig gut.

3-D Anteil 5% ...also den Film kann man sich sogar ohne Brille anschauen--(geht bei cars 2 nicht)

der beste Film verglichen mit den "vorgängern"---auch für kinder sehr unterhaltsam ---viele Lacher im Kino.

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