Heimweg - The road home

Originaltitel
Wo de fou qin mu qin
Land
Jahr
1999
Laufzeit
100 min
Regie
Release Date
Bewertung
9
9/10
von Frank-Michael Helmke / 1. Juni 2010
In seinen schönsten Momenten nimmt das Kino einen mit auf eine Reise. In andere Länder, andere Welten: in ihrer Schönheit atemberaubend, in ihrer Fremdartigkeit faszinierend, in ihrer Universalität beeindruckend. „Heimweg“, der neueste Film des bekanntesten chinesischen Regisseurs Zhang Yimou („Rote Laterne“), ist so eine Reise. Eine Reise in das ländliche China der Fünfziger Jahre, in ein Dorf, in dem die Zeit still zu stehen scheint, dessen Bewohner die Kulturrevolution noch weniger verstehen als überhaupt bemerken, und in dem sich eine Liebesgeschichte zuträgt, die ohne Kitsch, Rührseligkeit oder große Worte, nur durch ihre einfache Wahrhaftigkeit mehr zu Herzen geht als alles, was in den letzten Monaten und Jahren mit dem Wort „romantisch“ tituliert wurde.

Es ist die Geschichte der Eltern von Changyu. Dieser kommt aus der großen Stadt zurück in sein Heimatdorf, nachdem sein Vater gestorben ist. Der Leichnam liegt im Krankenhaus der Kreisstadt, und soll nun zur Beerdigung ins Dorf geschafft werden. Changyu’s Mutter Zhao Di besteht allerdings darauf, daß dies nicht mit dem Auto, sondern zu Fuß geschieht. Einer alten Tradition folgend soll der Tote noch ein letztes Mal den Weg nach Hause beschreiten. Warum dies für Zhao Di so wichtig ist, und welche tiefe Bedeutung dieser Heimweg für sie und ihren Mann hatte, das erzählt eine lange Rückblende, die den Kern des Films ausmacht. Und während die Rahmenhandlung in der Gegenwart in einem tristen Schwarz/Weiß gehalten ist, wird man von der plötzlichen Farbenpracht der Rückblende fast erschlagen. Wie eine Befreiung kommt es einem vor, und bevor überhaupt das erste Wort über die Geschichte fällt, ist schon längst klar, wie einmalig schön diese Zeiten für Zhao Di gewesen sein müssen. Diese Zeiten, in denen der junge Yusheng als neuer Lehrer in ihr Dorf kam, und eine sanfte und ehrliche Liebe zwischen ihnen erwachte.
Die beiden lebten in einer Zeit und an einem Ort, wo man nicht einfach zu jemandem hin geht, und nach einem Date fragt. Es braucht einen ganzen Monat des distanzierten Bewunderns, bis endlich Zhao Di’s Familie an der Reihe ist, den Lehrer zum Essen einzuladen, und es endlich zum ersten Gespräch kommt. Und gerade diese fast schon greifbare Erwartung, die durch Anstandskonventionen ewig hinausgezögerte Begegnung, birgt in sich so viel Sehnsucht, Gefühl und Ehrlichkeit, daß die emotionale Kraft beinahe die Leinwand sprengt. Die manchmal befremdliche Sachlichkeit der chinesischen Sprache trägt dazu bei, daß die ganze Energie zwischen den beiden leise Liebenden allein durch die Bilder getragen wird, und dies führt zu Szenen, die wunderschön und schmerzhaft zugleich sind: Als Yusheng von der Obrigkeit in die Stadt zurück geholt wird, weil er angeblich ein „rechtes Element“ ist (keiner versteht, was das bedeuten soll), jagt Zhao Di hinter der Kutsche her, in den Händen eine Schüssel Teigtaschen, ein Symbol ihrer Zuneigung, und es zerreißt einem wirklich das Herz, wie sie schnaubend und verzweifelt über die Hügel rast, und es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie stürzt und die Schüssel zerbrechen wird.

Warum dies gerade im ländlichen China eine besondere Geschichte ist, wird durch ein Zitat aus dem Film klar: „Damals wurden Ehen vereinbart. Die Freiheit, sich zu verlieben, war ungewöhnlich. Meine Mutter war die erste, die das tat.“ So gewinnt man als Erziehungsprodukt des westlichen Kulturkreises wertvolle Einblicke in diese fremde Welt, die für unsereins nur durch Peking, Shanghai, Maoismus und Kulturrevolution geprägt ist. Jeder fünfte Mensch auf diesem Planeten ist ein Chinese. Und die meisten von ihnen waren noch nie in Peking. Und so ist beinahe das Wertvollste, daß man von „Heimweg“ lernen kann, die Tatsache, daß diese angeblich so fremden Menschen auf der anderen Seite der Welt uns viel ähnlicher sind, als wir glauben. Die emotionale Stärke dieses Films liegt in seiner Einfachheit: Eine simple Liebesgeschichte, ein Familienepos, Sehnsucht, Fürsorge, Trauer und Dankbarkeit. Dies ist alles genau so universell und allumfassend, wie das Bedürfnis, nach Hause zurückzukehren.
„Heimweg“ ist ein Film, der von der Schönheit des Einfachen lebt, in dem man sich vollkommen verlieren kann, bei dem man sich für keine Träne schämen muß, und der die Welt wieder ein bißchen erträglicher macht. Würden doch nur mehr Studios den Blick über den Tellerrand wagen, und so, wie in diesem Falle Columbia Pictures, ihre Möglichkeiten nutzen, um uns hierzulande von den köstlichen Früchten des nicht-westlichen Kinos kosten zu lassen.

10
10/10

Oja ! Hab den Film auf VHS! Leider nicht auf DVD gefunden...aber ich sage nur 10 von 10 Augen reichen nicht um diesen Film zu bewerten...er ist wunderschön !!! Eine einfache und doch sehr spannende Geschichte in der die Liebe nicht bedeutungslos ist...Ohne viele Worte, fahren Dir die Emotionen durch Mark und Bein und ehe Du Dich davor schützen kannst laufen Dir Die Tränen von den Wangen weil nichts dem Herzen so nahe kommt...kaum zu glauben dass eine zerbrochene Nudelschale oder ein eine einfache Haarklammer, ein rotes Band, ein Wimperschlag einer Treuen Seele Dich dazu bringen kann den Wert des Lebens aus einem der schönste Blickwinkel zu betrachten ! Wertfrei wie ein nackter Mensch der nur den schlag des warmen Herzen hört .... Was ist schon Geld ??? !!!

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4
4/10

Aufgrund der guten Kritik habe ich mich sehr darauf gefreut diesen Film zu sehen.
Leider entpuppte er sich als chinesische Heimatschnulze.
Die Charaktere haben null Tiefgang und die Handlung- ja was für eine Handlung überhaupt.
Wäre es eine Gute-Nacht-Geschichte, wäre sie in 2 Minuten erzählt.

Allein die Art wie Zhang Ziyi den ganzen Film durch die Gegend joggt hat mich zum lachen gebracht.

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10
10/10

ich habe den Film mehrmals angeschaut. jedesmal musst ich am Ende heilen. Er ist so schön gemacht. so einfach! Die Farben und die Musik gaben mich mit am meisten mitgenommen!

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8
8/10

Aufgrund der Tatsache das ich den Film mit französischem Untertitel sehen musste und weder Französisch noch Japanisch verstehe, find ich, das es ein sehr schöner und emotionsreicher Film ist. Sehr simpel gehalten und eine traumhafte Kulisse. Solch ein Film zieh ich jedem Blockbuster vor. Sehr schön.

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10
10/10

Ein wunderbarer Film voller Emozionen. Ich war völlig hin und weg, als ich ihn das erste Mal sah! So einfach gemacht und doch so wunderbar! Die Farben und die Filmmusik haben mich in ihren Bann gezogen. Ich kann den Film nur weiter empfehlen!

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10
10/10

Sehr schöner Film.
Einer der sehr wenigen Filme in denen echte menschliche Werte zählen und zum Ausdruck gebracht werden.

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10
10/10

normal guck ich so etwas nicht, bin mehr der action film typ....aber was ich hier grad zufällig und zumglück auch von anfang an auf pro7 sehen durfte....war ein faszinierender film, der echt unter die haut geht....ja sogar bei mir lief da was über die wange und sowas kenne ich von mir nicht^^......

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10
10/10

Der Film macht Lust auf mehr Kino aus China. Well done!

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