Eine Nacht bei McCool's

Originaltitel
One Night at McCool's
Land
Jahr
2001
Laufzeit
93 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Frank-Michael Helmke / 30. Mai 2010

Und wieder mal hat ein Übersetzer auf ganzer Linie versagt: Ohne auch nur einen Blick auf den Inhalt des Films zu werfen, wurde aus "One Night at McCool's" das zwar wörtlich korrekte, sachlich aber komplett falsche "Eine Nacht

Liv Tyler, Matt Dillon und ein Gegenstand mit
hohem nostalgischen Wert (aka Staubfänger)

bei McCool's" gemacht. Richtig wäre "Eines Nachts im McCool's", denn der amerikanische Titel versteht sich als typischer Beginn einer Anekdote, so wie "Es war einmal ..." ein Märchen eröffnet. Und McCool's ist auch keine Familie, sondern eine Bar. In dieser Bar arbeitet Randy (Matt Dillon), der außer einem ungepflegten Haus nicht viel sein Eigen nennt. In besagter Nacht trifft er, als er die Bar gerade dicht machen will, auf Jewel Valentine (Liv Tyler), eine Person, die genauso süß und naiv erscheint wie ihr Name, und natürlich mächtig viel Ärger bedeutet. Keine vier Stunden später hat Randy eine fantastische Liebesnacht hinter sich und eine Leiche am Hals. Die bezaubernde Jewel macht sich indes hausfrauenartig breit, beginnt das traute Heim nach ihren Katalogvorstellungen umzugestalten, und wird in ihrer unschuldigen Art schnell zum allgemeinen Objekt der Begierde: Der streng katholische Polizist Dehling (John Goodman), der die sich häufenden Verbrechen eigentlich nur untersucht, um Jewel möglichst oft verhören zu können, verfällt ihr ebenso plötzlich wie Randy's Cousin um zwei Ecken Carl (Paul Reiser), ein erfolgreicher Anwalt und ausgeprägter Lustmolch.

Der King wäre stolz auf ihn: Michael
Douglas beweist Mut zur Häßlichkeit

Diese drei Herren beichten rückblickend die Ereignisse einem Priester, einer Psychiaterin und einem Auftragskiller (göttlich: Michael Douglas als versiffter Bingo-Spieler mit Elvis-Tolle), so daß der Film zwischen drei verschiedenen Erzählperspektiven wechselt. Das ist indes nicht, wie in anderen Werken, dazu da, um die Relativität der Realität zu verdeutlichen, sondern ein äußerst gut durchgezogener Gag, der Jewel aus immer anderen Augen zeigt - mal als Lustobjekt, mal als anbetungswürdige Heilige - aber nie als das, was sie wirklich ist. Denn Jewel ist ungefähr so unschuldig wie O.J. Simpson, aber gesegnet mit einem Satz Augen wie einst Audrey Hepburn, mit dem sie die Männer nach Belieben verzaubert. Und so zeigen die wechselnden Perspektiven auch immer wieder auf, welchem Bock der jeweils andere Verehrer aufgesessen ist, während der nächste bereits in Vorbereitung ist. Den weit verbreiteten männlichen Irrglauben, daß sich Schönheit und Intelligenz bei einer Frau gegenseitig ausschließen, weiß Jewel gezielt und gewitzt auszunutzen.

"Eine Nacht bei McCool's" ist so etwas wie die schwarzhumorige Version von "Verrückt nach Mary": Eine Frau macht alle Männer wahnsinnig. Nur daß das

Heiße Frau und heißes Auto: So sieht
wohl eine Standard-Männerphantasie aus.

Traumobjekt es in diesem Falle faustdick hinter den Ohren hat. Liv Tyler, die perfekte Besetzung für Jewel, manipuliert die sabbernden Potenzbolzen um sich herum in grandios leichtfüßiger Weise und macht mit gezielt eingesetzten Reizen jeden zu ihrem Sklaven. Besonders John Goodman als an sich herzensguter Cop, der ein ganz heftigen Beschützerinstinkt entwickelt, leistet fantastische Arbeit, wenn er im Dialog mit einem nicht weniger erregten Priester versucht, sein Verlangen moralisch für seinen Glauben zu rechtfertigen.
Trotz der cleveren Struktur und dem kurzweiligen Witz hat "Eine Nacht bei McCool's" ein paar Hänger: Anfangs wird die Erzählperspektive von Carl zu

John Goodman und Paul Reiser möchten lieber nicht
erklären, wie sie in diese Situation gekommen sind.

stark vernachlässigt, so daß sich ihr Sinn erst spät erschließt. Die Zurschaustellung von Liv Tyler in knappen Klamotten, die ihre körperlichen Reize hervorheben, erklärt zwar die lüsternen Blicke der verwirrten Herren, wird aber doch ein wenig übertrieben. Und letztendlich ist der gesamte Film ohnehin nur ein einziges großes Setup für den zugegebenermaßen hervorragenden Schluß, wo sich in klassischer Shoot-out-Manier alle Beteiligten an einem Ort einfinden und ein paar gut gesetzte Überraschungen der Sache die letzte Würze geben.
Würden nicht so viele große Namen mitspielen, wäre "Eine Nacht bei McCool's" eigentlich ein überraschend gut gelungenes Independent-Projekt. Da Michael Douglas höchstpersönlich für die Produktion verantwortlich zeichnet, kann man indes wohl nur gratulieren, daß er einen wirklich unterhaltsamen Stoff gefunden und ihn mit der nötigen Publicity unterstützt hat. Entstanden ist so eine höchst amüsante Komödie, die mit leichter Ironie ihren schwarzen Humor nicht übertreibt und daher, trotz mehrerer Toter, nicht eine Sekunde aus der Rolle fällt.

Bilder: Copyright

5
5/10

also ich find liv tyler spielt supern genau der rolle entsprechend^^
durch sie is der film cool gworden naja liy tyler is einfach die besteeee..............i love youu soooo

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7
7/10

Der Film ist einfach klasse. Muss zugeben, ich habe ihn mir nur wegen Liv Tyler angesehen. Aber Das das der Film sooo gut ist, wusste ich nicht. Na ja ... nun ist er einer meiner Lieblingsfilme.
LG
Staub <--- der Name ist nicht komisch, Leute!

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10
10/10

Eine Nacht bei McCool's zählt zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Liv Tyler ist eine Göttin, bei keiner anderen Schauspielerin könnte ich diese, bei den Männern hervorgerufene, Abhängigkeit nachvollziehen.
Meinen Humor hat er auch absolut getroffen, tief schwarz und sarkastisch, so hab ichs gern^^. Die Witze kommen beim ersten Sehen überraschend und beim zweiten fasst man noch die letzten subtilen Lacher auf.
Die männlichen Darsteller machen auch einen guten Job, allen voran Micheal Douglas.
Eine Nacht bei McCool's ist also absolut empfehlenswert und kann/ sollte durchaus mehrfach gesehen werden.

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