
Dereinst
gab es hoch im Norden ein kleines Könichreich, in dem noch wahre
Demokratie herrschte. Dies wiederum war keine große Kunst, da
sich nur drei Einwohner dort tummelten, Werner, Andi und Eckat. So
wurde denn, vom Gerstensaft benebelt, regelmäßig der König
gestürzt, um einen neuen einzusetzen. Und so begab es sich also,
dass Werner die Krone erhielt und fortan regieren durfte. Weise war
sein erster Befehl: Wir fahren nach Korsika! Gehorsam, wie Schergen
nun einmal sind, wurde alsbald das königliche Gefährt bereitgestellt
und der ganze Hofstaat ging auf Reisen.
Selbstverständlich passierte so einiges auf der Reise, sonst
würde es sich ja nicht lohnen, diese Geschichte zu verfilmen.
Konflikte mit Ordnungshütern, Biermangel, Grenzkontrollen und
Eckats schlechtes Gewissen, Meister Röhrich allein gelassen zu
haben, beschweren unseren Protagonisten die Reise. Doch nie lassen
sich die tapferen Helden entmutigen, immer ihr Ziel vor Augen: Flachköpper
machen!
Diese
einfühlsame, wenn auch beklemmende Reise ist nicht nur im weitesten
Sinne eine Literaturverfilmung, nein, viele der Begebenheiten sind
auch tatsächlich passiert. Bestechend ist die vielseitige Lesbarkeit
der Geschichte, sowohl Autobiographie als auch Road-Movie, beklemmende
Milieustudie dreier Alkoholiker und pure Lebenslust lassen viel
Raum für Diskussionen über Deutung und Bedeutung.
Verfilmt
wurde hier der Bildgeschichten-Roman "Normal ja!", der
nun schon der vierte Teil der Werner-Saga im Kino ist. Werner ist
das Alter ego des Autors Rötger Feldmann, bekannt unter dem
Pseudonym Brösel (Auch Andi gibt es wirklich, er ist Brösels
Bruder und ehemaliger Lehrling beim realen Meister Röhrich).
Wie im wahren Leben begegnet man bei Fortsetzungen vor allem Altbekanntem:
So treffen wir beispielsweise Frau Glör wieder, der der Meister
schon im ersten Teil alles kaputt renovierte, aber nicht ohne Likörchen.
Als besonderer Leckerbissen wird das legendäre Fußballspiel
aus dem ersten Teil fortgesetzt und auch der kleine Bügeleisen-Igel
ist wieder mit dabei. Der Bogen vom ersten zum vierten Teil wäre
damit geschlagen, vielleicht ein Eingeständnis der Macher,
dass man alles dazwischen auch getrost vergessen kann.
Schön ist es vor allem, einen Comic auch mal wieder anständig als Comic verfilmt zu sehen und nicht mit aufwändigen Effekten oder banalen moralischen Botschaften als riesiges Event. Hier geht es nun wirklich um nichts, außer ein bisschen Spaß im Kino zu haben und sich auch nachher noch drüber freuen zu können.
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