In einer amerikanischen Kleinstadt
der 70er Jahre sterben innerhalb kurzer Zeit die fünf Töchter
des Ehepaars Lisbon durch Selbstmord. Die Nachbarschaft ist geschockt
und rätselt, unter ihnen auch einige pubertierende Jungs, die
in die schönen Schwestern verliebt sind. Auch 25 Jahre später
spekulieren sie weiter, sichten ihre Sammlung der Erinnerungen und
versuchen so die Bruchstücke in eine plausible Geschichte zu
verwandeln. Doch die Suche nach den Motiven der Mädchen scheitert
und so erzählen die Jungs von damals aus ihrer Vergangenheit.
Cecilia,
mit 13 Jahren die jüngste, stirbt durch einen Sprung aus dem
Fenster, während ihre Familie im Keller mit den Nachbarn zu ihrer
Aufmunterung eine Feier gibt, die erste und einzige im Hause Lisbon.
Der Vater (James Woods), ein unscheinbarer Mathematiklehrer, und die
Mutter (Kathleen Turner), strenggläubige Katholikin, schotten
die Kinder nun durch strikte Regeln von Gleichaltrigen ab, besonders
von denen anderen Geschlechts. Doch die 14jährige Lux (Kirsten
Dunst) und der Highschool- Schönling Trip (Josh Hartnett) verlieben
sich und schaffen es tatsächlich, die Eltern zu einem Abend in
Freiheit zu überreden. Alle 4 Schwestern dürfen in männlicher
Begleitung zu einer Tanzfeier in der Schule, was Lux ausnutzt um die
ganze Nacht fortzubleiben. Dies bleibt natürlich nicht ungestraft
und so werden die Töchter von der Schule genommen und im Haus
von der Umwelt isoliert.
Hier setzen Beobachtungen und Spekulationen der Jungs an, zu denen
die Mädchen in ihrer Verzweiflung Kontakt aufnehmen. Sie observieren
das Haus, sammeln Beweise und befragen jeden möglichen Informanten.
Doch ihre Informationen bleiben unvollständig und der Zuschauer
bleibt auf dem gleichen Stand und mit einer Menge Fragen zurück.
Mit
der Verfilmung des erfolgreichen Romans "Die Selbstmord-Schwestern"
von Jeffrey Eugenides debütiert Sofia Coppola, Francis Fords
28jährige Tochter, die nicht nur Regie führte, sondern auch
das Drehbuch schrieb. Sie schafft es, die Schwestern und ihre Gefühlswelt
in wunderschönen Bildern einzufangen. Coppolas Vorbildung als
Photographin und Designerin half sicherlich, um das perfekt durchgestylte
70er-Ambiente zu verwirklichen, das durch den Soundtrack der Elektropopper
von AIR komplettiert wird.
Alles in allem ein auf jeden Fall sehenswerter Film, der zwar verstört,
aber auch wunderschön und melancholisch die Wirrungen der Pubertät
greifbar macht. "The Virgin Suicides" besticht auch gerade
im Vergleich zu der Flut von Highschool- Komödien (... und dann
macht der Footballstar mit dem Cheerleader am Spind ein Date aus...)
durch das Fehlen von aufdringlichen Erklärungsversuchen und Lösungsvorgaben
und bleibt auch außerhalb des Kinos noch lange im Hinterkopf.
Originaltitel
The Virgin Suicides
Land
Jahr
2000
Laufzeit
96 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
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