The Virgin Suicides

Originaltitel
The Virgin Suicides
Land
Jahr
2000
Laufzeit
96 min
Genre
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Vera Kampschulte / 23. Dezember 2010

In einer amerikanischen Kleinstadt der 70er Jahre sterben innerhalb kurzer Zeit die fünf Töchter des Ehepaars Lisbon durch Selbstmord. Die Nachbarschaft ist geschockt und rätselt, unter ihnen auch einige pubertierende Jungs, die in die schönen Schwestern verliebt sind. Auch 25 Jahre später spekulieren sie weiter, sichten ihre Sammlung der Erinnerungen und versuchen so die Bruchstücke in eine plausible Geschichte zu verwandeln. Doch die Suche nach den Motiven der Mädchen scheitert und so erzählen die Jungs von damals aus ihrer Vergangenheit.

SchwesternCecilia, mit 13 Jahren die jüngste, stirbt durch einen Sprung aus dem Fenster, während ihre Familie im Keller mit den Nachbarn zu ihrer Aufmunterung eine Feier gibt, die erste und einzige im Hause Lisbon. Der Vater (James Woods), ein unscheinbarer Mathematiklehrer, und die Mutter (Kathleen Turner), strenggläubige Katholikin, schotten die Kinder nun durch strikte Regeln von Gleichaltrigen ab, besonders von denen anderen Geschlechts. Doch die 14jährige Lux (Kirsten Dunst) und der Highschool- Schönling Trip (Josh Hartnett) verlieben sich und schaffen es tatsächlich, die Eltern zu einem Abend in Freiheit zu überreden. Alle 4 Schwestern dürfen in männlicher Begleitung zu einer Tanzfeier in der Schule, was Lux ausnutzt um die ganze Nacht fortzubleiben. Dies bleibt natürlich nicht ungestraft und so werden die Töchter von der Schule genommen und im Haus von der Umwelt isoliert.
Hier setzen Beobachtungen und Spekulationen der Jungs an, zu denen die Mädchen in ihrer Verzweiflung Kontakt aufnehmen. Sie observieren das Haus, sammeln Beweise und befragen jeden möglichen Informanten. Doch ihre Informationen bleiben unvollständig und der Zuschauer bleibt auf dem gleichen Stand und mit einer Menge Fragen zurück.

Aufm Gras draufMit der Verfilmung des erfolgreichen Romans "Die Selbstmord-Schwestern" von Jeffrey Eugenides debütiert Sofia Coppola, Francis Fords 28jährige Tochter, die nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch schrieb. Sie schafft es, die Schwestern und ihre Gefühlswelt in wunderschönen Bildern einzufangen. Coppolas Vorbildung als Photographin und Designerin half sicherlich, um das perfekt durchgestylte 70er-Ambiente zu verwirklichen, das durch den Soundtrack der Elektropopper von AIR komplettiert wird.

Alles in allem ein auf jeden Fall sehenswerter Film, der zwar verstört, aber auch wunderschön und melancholisch die Wirrungen der Pubertät greifbar macht. "The Virgin Suicides" besticht auch gerade im Vergleich zu der Flut von Highschool- Komödien (... und dann macht der Footballstar mit dem Cheerleader am Spind ein Date aus...) durch das Fehlen von aufdringlichen Erklärungsversuchen und Lösungsvorgaben und bleibt auch außerhalb des Kinos noch lange im Hinterkopf.


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