Tides

Originaltitel
Tides
Jahr
2021
Laufzeit
103 min
Regie
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 27. August 2021

Es hat rund zehn Jahre gedauert bis Tim Fehlbaum nach seinem recht viel versprechenden „Hell“ nun einen weiteren Genre-Beitrag veröffentlichen kann, was ein weiteres Mal belegt wie schwierig das hierzulande nach wie vor ist, aber allen Widrigkeiten zum Trotz ist nun bei „Tides“ eine klare Steigerung zu erkennen, vor allem in visueller Hinsicht und was die Ausstattung und das Design angeht. Auch die Darsteller können sich sehen lassen, zur internationalen Vermarktung gönnt man sich den "Game of Thrones"-Star Iain Glen, getragen wird der Film aber von der kraftvollen Performance der Hauptdarstellerin Nora Arnezeder.

In der Dystopie von „Tides“ hat die Menschheit die unbewohnbar gewordene Erde verlassen und auf dem Planeten Keppler eine neue Heimat gefunden, ist dort allerdings unfruchtbar geworden und kann sich nicht mehr fortpflanzen. Eine erste Mission, die die aktuelle Situation auf der Erde erkunden sollte, ist verschollen, den zweiten Versuch überlebt letztlich nur die Astronautin Blake, die schnell zwischen die Fronten der jetzt auf dem blauen Planeten lebenden unterschiedlichen Stämme gerät.

„Tides“ präsentiert uns eine raue, unwirtliche Welt, die im Grunde ein einziges riesiges Wattenmeer ist und in der die trockenen Flächen immer wieder von der Flut überschwemmt werden. Nomaden versuchen dort zu überleben, andere haben sich einen auf Grund gelaufenen Tanker zur Basis umgebaut. Die Sicht ist daher durchgehend schlecht, was der Kamera erlaubt, stets nur einen kleinen, oft auch verwaschenen Teil der Umgebung zeigen zu müssen. Dennoch gelingen auf diese Art Bilder, die nach mehr als dem tatsächlich vorhandenen Budget aussehen und keinesfalls „Billig“ wirken.

Die hier entworfene Welt wirkt durchaus glaubhaft, sowohl in der visuellen als auch in der inhaltlichen Darstellung. Die Geschichte kommt allerdings arg konventionell daher, es ist ziemlich einfach vorherzusehen wie sich bestimmte Figuren verhalten werden, wer hier wohl lügt und eher fragwürdige Absichten hegt. Aber immerhin ist es eine stringente, klare Handlung, die in sich recht rund ist, und auch das ist ja ein Fortschritt zum Vorgänger „Hell“, der erzählerisch noch sehr im Vagen blieb und auch deutlich mehr Längen beinhaltete.

Keine revolutionären Neuerfindungen also, aber mehr als solides Genre-Kino, das sich auch nicht hinter dem aktuellen Netflix-Hit aus deutschen Landen, Peter Thorwarths „Blood Red Sky“ verstecken muss. „Tides“ werden im Kino natürlich wesentlich weniger Menschen sehen, auch deshalb sei hier die Empfehlung ausgesprochen, dies zu tun.

Bilder: Copyright

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