Shadow Force - Die Letzte Mission

Originaltitel
Shadow Force
Land
Jahr
2025
Laufzeit
104 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
4
4/10
von Volker Robrahn / 8. Mai 2025

Es klingt eigentlich nach einem recht soliden Action-Thriller,was Werbung und auch Trailer von „Shadow Force“ versprechen. Der seit seinem Durchbruch mit „Ziemlich beste Freunde“ von vielen immer wieder gern gesehene Omar Sy in einem Film von Joe Carnahan, dessen letzte Werke „Copshop“ und „Boss Level“ in Sachen Kreativität durchaus ein wenig aus dem üblichen Einerlei der direkt fürs Heimkino veröffentlichten Genre-Produktionen herausstechen konnten. Bei „Shadow Force“ ist es nun aber andersherum, denn der bei uns in den Kinos startende Film ist in seiner generischen und inhaltlich auffällig nachlässigen Machart leider nur unterdurchschnittlich gelungen. 

Die Geschichte von zwei Agenten einer ultrageheimen Spezialeinheit, die sich ineinander verlieben und aus diesem Business aussteigen wollen, ist jedenfalls schon per se nicht besonders originell. Dass diese Entscheidung nicht erfreut aufgenommen wird entspricht dabei der Logik einer solchen Berufswahl und verspricht zumindest ein paar hübsche Actionszenen und Verfolgungsjagden. Wobei es in diesem Fall ein wenig anders ist, denn es sind in erster Line Isaac (Omar Sy) und Kyrah (Kerry Washington) selbst, die hier Jagd auf ihre Ex-Kollegen machen. Die haben ihnen zwar an sich nichts getan, aber der Wunsch „als Familile in Ruhe leben zu wollen“ muss einfach ausreichen als Begründung dafür, sämtliche ehemaligen Kollegen und Freunde gnadenlos umzubringen. Einen Job, den Kyrah übernimmt, während sich Isaac um den kleinen Sohn der Beiden kümmert, dann aber mit der Vereitelung eines Banküberfalls eines Tages doch wieder ungewollte Aufmerksamkeit auf sich zieht. 

Vor allem die seines Ex-Bosses Jack Cinder (Mark Strong), der zwar immer noch seine Auftragsmörder um die Welt schickt, aber dennoch gerade kurz davor steht zum neuen Generalsekretar der G7 gewählt zu werden (!). Okay, DAS ist dann doch originell, einen brutalen, eigentlich im Geheimen agierenden Killer zum obersten Diplomaten zu machen. Was aber vermutlich funktioniert in einer Welt, in der der stets extrem aggressiv auftretende Kandidat die Vorwürfe über seine illegalen Aktivitäten vor einem Ausschuss freimütig einräumt und erklärt, dass sei halt leider alles genauso nötig. Womit die Sache dann von den Damen und Herren Politikern auch akzeptiert und ohne Konsequenzen oder weiteres Nachfragen abgenickt wird. Mark Strong spielt seinen Jack Cinder dann auch genauso überdreht und um so viele Nummern drüber, wie es dieser Cartoon-Figur angemessen ist. 

Zugegeben, diese jetzt recht ausführlich beschriebenen Szenen sind für den Film nicht allzu relevant, sie zeigen aber halt, wie wenig man sich darum bemüht hat hier eine auch nur halbwegs glaubwürdige, irgendwie Sinn ergebende Handlung zu konstruieren. Was sogar noch zu verschmerzen wäre, wenn man in einem reinen Popcorn-Film dann zumindest in Sachen Witz und Action ordentlich abliefert. Doch auch in diesem Bereich ist das Gebotene nur mit „ganz okay“ zu bewerten. Die Action-Sequenzen sehen nicht schlecht aus und sind rasant geschnitten, was allerdings zu einer (gewollten?) Unübersichtlichkeit führt. Und wenn man ab und zu nur wenig erkennt, weil atmosphärischer Nebel die Szenerie verdeckt, gehört eben auch sowas zu den bereits erwähnten Nachlässigkeiten. 

Den Humor und die Sprüche kann man angesichts der oft sehr ernsten Situationen um Leben oder Tod zwar als unpassend empfinden, aber in dieser Hinsicht bleibt das Ganze zumindest unterhaltsam. In einer Reihe mit klassischen Ballerpärchen der Filmgeschichte aus der Kategorie „Mr. & Mrs. Smith“ oder „True Romance“ wird man Isaac und Kyrah aber wohl eher nicht wiederfinden, dazu bleiben diese Charaktere zu schablonenhaft - und halt auch zu unsympathisch. Leidlich unterhaltsame, generische Action von der Stange letztlich, bei der man sich angesichts des Geschehens auf der Leinwand halt manchmal an den Kopf fassen muss.

Bilder: Copyright

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