Predator: Badlands

Originaltitel
Predator: Badlands
Land
Jahr
2025
Laufzeit
107 min
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Volker Robrahn / 4. November 2025

Nach dem großen Erfolg des ersten „Predator“-Films mit Arnold Schwarzenegger hat man sich lange recht schwer damit getan aus den durchaus mit einem gewissen Kultfaktor versehenen außerirdischen Jägern eine echte Franchise zu machen. Zwei mittelmäßige Fortsetzungen konnten nicht so recht überzeugen und Shane Blacks „Predator: Upgrade“ entpuppte sich im Jahr 2018 schließlich als genau das Gegenteil von dem was der Titel versprach und schien die Marke damit endgültig zu Grabe getragen zu haben. Als es dann doch noch einen neuen Versuch gab, landete der folglich gar nicht mehr im Kino sondern direkt bei Disney+. Doch völlig unerwartet erwies sich das ins Amerika des 17. Jahrhunderts verlegte Katz- und Maus Spiel zwischen den indigenen Einwohnern und den technisch überlegenen Aliens namens „Prey“ als echter Kracher, der es schaffte die Reihe auf ihren Kern zu konzentrieren und dazu auch noch packend zu inszenieren. Daher darf Regisseur Dan Trachtenberg nun gleich noch einmal ran und diesmal bekommt „Predator: Badlands“ auch wieder einen Kinostart.

Und trotz völlig anderen Settings und gewagtem Perspektivwechsel gelingt der Coup erneut: Auch „Badlands“ macht einen Heidenspaß und schafft es dabei sogar dem Zuschauer die bisher praktisch ausschließlich als gefühllose Ungeheuer präsentierten „Yautja“ samt ihrer gewalttätigen Kultur näher zu bringen. Denn der Film beginnt tatsächlich auf deren Heimatwelt Yautja Prime, wo dem eher klein und schwächlich geratenen Dek genau aufgrund dieser Attribute der Tod droht – denn mit so einem missratenen Schwächling kann dessen Vater nichts anfangen. Doch dank der Hilfe und dem Opfer seines Bruders entkommt Dek dem Angriff und setzt sich in Richtung des Planeten ab auf dem das berüchtigte Ungeheuer Kalisk zu finden ist. Dieses will er zur Strecke bringen und so beweisen dass er doch zu Großem fähig ist. Seine Chancen dieses Ziel tatsächlich zu erreichen sind eigentlich gering, aber als er auf die stark beschädigte Androidin Thia trifft, die sich in der unwirtlichen Umgebung auskennt tun sich die beiden ungleichen Wesen zu einer Zweckgemeinschaft zusammen. Denn auch die berüchtigte Weyland-Corporation von der Erde hat aus eigennützigen Gründen Interesse an dem einzigartigen Untier dieses Planeten und daher gleich eine ganze Einheit der künstlichen Menschen dorthin geschickt.#

 

Somit vermeidet „Badlands“ erneut den Kardinalfehler einiger Vorgänger sich auf aus unserer Gegenwart stammende, meist uninteressante und zudem hoffnungslos unterlegene Charaktere zu konzentrieren. Die menschlichen Figuren in „Prey“ waren dagegen jagderfahrenen und mit der Umgebung verwachsen, die Androiden hier sind nun weitaus widerstandsfähiger und zudem technisch hochgerüstet. Dass die Hauptfigur dann ein eher schmächtiges und unerfahrenes Exemplar ihrer Rasse darstellt ist ein cleverer Kunstgriff um somit zwischen allen beteiligten Parteien eine gewisse Chancengleichheit zu schaffen. Dementsprechend sind die rau inszenierten Kampf- und Actionszenen tatsächlich spannend und die Frage wer dabei die Oberhand behalten wird nicht schon im Vorwege zu beantworten. Das überraschendste Element mit dem dieser Film aufwartet ist dabei der eher unerwartet eingeschobene Humor, der sich einerseits aus der mit diversen frechen Sprüchen und abfälligen Kommentaren ausgestatteten Beziehung zwischen „Predator“ Dek und Androidin Thia entwickelt, die Elle Fanning mit soviel Witz und Coolness verkörpert wie man es von ihr bisher noch nicht gesehen hat.

Doch auch die Szenen innerhalb der auf Testosteron, Kampf und Körperkult fixierten Yautja-Familie enthalten durchaus amüsante Momente, ohne deshalb die Kultur dieser „Klingonen auf Speed“ dabei völlig der Lächerlichkeit preiszugeben oder ihnen den Zauber zu rauben. Eine bemerkenswerte Gratwanderung die Regisseur und Autor Trachtenberg da gelingt , der die Welt der „Predator“ offenbar wirklich so gut versteht wie kein Anderer. Der richtige Mann am richtigen Platz also und es wäre schon sehr überraschend wenn „Badlands“ bei den Fans der Reihe nicht mindestens mittlere Begeisterungstürme auslöst.

Bilder: Copyright

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