Fast & Furious 9

Originaltitel
F 9 The Fast Saga
Land
Jahr
2018
Laufzeit
143 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Volker Robrahn / 14. Juli 2021

Da sind sie wieder - und dass die Corona-bedingte Verzögerung diesmal für eine etwas längere Pause zwischen zwei „Fast & Furious“-Filmen gesorgt hat, könnte den Appetit auf die monströs gewachsene Blech & Boliden-Franchise ja bei dem Einen oder Anderen vielleicht sogar wieder erhöht haben. Wobei das Einspielergebnis hierzulande für diese Reihe mittlerweile noch deutlich unbedeutender geworden ist als früher schon, denn selbst die heimischen USA sind nicht mehr ihr wichtigster Markt, sondern eindeutig Asien mit Schwerpunkt China. Dort bricht man weiterhin schnell & furios Rekorde und muss dafür im Grunde einfach nur immer mehr Bombast und die bekannten und beliebten Gesichter aufbieten, ohne dass irgendjemand groß nach Geschichten und Glaubwürdigkeit fragen würde.

Die in Runde Neun daher auch tatsächlich nochmal weniger vorhanden sind, was bei einem finalen Ausflug mit Auto ins All, inklusive Anflug auf einen Weltraumsatelliten, wohl hoffentlich niemand anzweifeln wird. Damit schafft man es aber, mit dem von Rückkehrer Justin Lin inszenierten Film halt irgendwie doch erneut einen draufzusetzen. Und die Frage, ob dies überhaupt weiterhin möglich ist, ist ja mittlerweile eigentlich auch die Spannendste hier.

Das ist also der Fall, während es aber nun endgültig nicht mehr gelingt, das mit jedem Film angewachsene Figurenensemble noch zu überblicken und so stimmig zu arrangieren, dass jede zu ihrem Recht und einer halbwegs sinnvollen Verwendung kommt. Warum etwa eine Charlize Theron als Gegenspielerin aus dem letzten Teil auch noch unbedingt mit in den nächsten geschleift werden musste, erschließt sich bei ihrem verschenkten Einsatz jedenfalls nicht. Aber damit nicht genug, taucht doch zusätzlich noch ein weiteres Familienmitglied in Person von Doms (Vin Diesel) zuvor nie erwähntem, aber natürlich aufgrund eines traumatischen Erlebnisses in der Jugend entfremdetem Bruder Jakob (John Cena) auf. Der genauso irgendwie in die Großfamilie integriert werden muss wie ein anderes, eigentlich seit Teil Drei totgeglaubtes bekanntes Gesicht samt Anhang.

Womit man sich langsam wirklich in die phantastischen Gefilde der Superhelden-Filme begibt, in denen der Tod ja meist auch nur ein vorübergehender Zustand ist. Und immerhin verschafft man dem kommerziell einst erfolglosesten, aber dafür noch reinrassigen Autorenn-Beitrag „Tokyo Drift“ eine Art nachträgliche Rehabilitierung in Form nun gewachsener Bedeutung. Im Gegenzug erreicht das Level an Pathos und Kalendersprüchen im Hinblick auf den penetrant beschworenen Geist der zusammenhaltenden Freunde und Familie dafür einen bisher noch nicht gekannten (oder zumindest nicht so empfundenen) Nerv- und Kitschfaktor.

Das Einzige, was die „Fast & Furious“-Reihe weiterhin für sich verbuchen kann, ist daher nun wirklich der nach wie vor enorme Unterhaltungswert, dank so sonst eben nirgendwo zu sehender Action, Stunts und Verfolgungsjagden. Und wer jetzt anmerken möchte, dass es in dieser Besprechung in keinem Satz um die eigentliche Handlung des Films geht, der findet in genau dieser Tatsache auch den Grund dafür.

Bilder: Copyright

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