Ein Haus in Irland

Originaltitel
Tara Road
Land
Jahr
2005
Laufzeit
101 min
Release Date
Bewertung
4
4/10
von Margarete Prowe / 1. Januar 2010

"Ein Haus in Irland" ist die Verfilmung eines Buchs namens "Tara Road" von Maeve Binchy, der irischen Rosamunde Pilcher, die besonders in den USA geliebt wird und mit ihren Frauenromanen wochenlang Bestseller-Plätze auf Oprah Winfreys Buchliste einnahm. Obwohl filmisch nicht überzeugend und uninspiriert abgedreht, wird sich gewiss ein weibliches Zielpublikum finden, welches einen Abend voll Herz-Schmerz-Kino mit Happy-End schätzt. Doch Frauen, lasst bitte wenigstens eure Männer zu Hause sitzen und nehmt stattdessen eure beste Freundin mit. Denn ein Besuch dieses Films kann Nicht-Schmonzetten-Fans wahrlich den Abend versauen.

In Neu-England trauert Marilyn (Andie MacDowell) um ihren 15-jährigen Sohn, der an seinem Geburtstag bei einem Unfall starb, während in Dublin Ria (Olivia Williams) fassungslos ist, weil eine andere Frau (Heike Makatsch) ein Kind von Rias Mann erwartet. Beide Frauen sprechen sich zufällig am Telefon und beschließen, für zwei Sommermonate ihr Haus zu tauschen. So steht die unterkühlt-traurige Marilyn plötzlich in einem großen Haus in der Tara Road in Irlands Hauptstadt und sieht sich mit irischer Fröhlichkeit und Neugier konfrontiert, während Ria, die sich nicht mehr begehrenswert findet, auf einmal den äußerst attraktiven Bruder (Jean-Marc Barr) von Marylins Mann (August Zirner) beherbergen muss. Während Marilyn in einem Haus voller Kinderspielzeug steht, betrachtet Ria fremde Spitzenunterwäsche und findet das abgeschlossene Zimmer von Marilyns totem Sohn.

"Ein Haus in Irland" wirkt wie eine entschärfte Kuschelversion von "Club der Teufelinnen" mit vielen Tränen. Wie beide Frauen ins Leben zurück finden, ist nicht unbedingt eine spannende oder innovative Geschichte, doch die Konsequenzen eines Häusertausches, der auch Freundeskreise, Verwandte und Geheimnisse der Besitzer beinhaltet, sind hier amüsant dargestellt. Andie MacDowell zeigt, was sie am besten kann: den Übergang von unterkühlt-verletzt zu offen-warmherzig.
Die deutschen Darsteller August Zirner und Heike Makatsch sind nur in kleinen Nebenrollen besetzt, doch offenbart sich an diesen Parts das größte Problem des Films: die absolut stereotypen Darstellungen von Charakteren, die als Abziehbildchen einfache Handlungsschemata und Verwicklungen herunterspulen müssen. Heike Makatsch ist die doofe hochschwangere junge Geliebte, während Zirner den freundlichen, aber desinteressierten Professor mimt. Der untreue Gatte Iain Glen darf schleimig-charmanter Loser sein, während sich die Geliebte seines Chefs sogar im Schrank (!) verstecken muss, wenn seine Frau erscheint. Während die weiblichen Hauptdarstellerinnen wenigstens einen etwas differenzierten Charakter haben dürfen (sie müssen ja zurück ins Leben finden), sind die Männer so einseitig und uninteressant dargestellt, dass man sich fragt, warum die Frauen in "Ein Haus in Irland" nicht einfach alle lesbisch werden.

So ist "Ein Haus in Irland" zwar ein netter Frauenselbstbestätigungsfilm, doch nur in solchen Momenten sehenswert, in denen man so etwas gut gebrauchen kann. Ansonsten sollte man sich von diesem langweilig-süßlichen Kitsch fernhalten. Wer gerade sauer ist auf die Vertreter des männlichen Geschlechts, sollte lieber den "Club der Teufelinnen" ausleihen, da dieser wenigstens ehrlich mit dem Thema abrechnet und nicht müde vor sich hin Rosamunde-Pilchert, ohne das Original zu erreichen.

Bilder: Copyright

ganz so dramatisch würde ich den film nicht kritisieren - aber irgendwie hat der/die autorIn nicht ganz unrecht ... mich hat der film sehr an "liebe braucht keine ferien" erinnert, wobei ich zweiten besser finde ... und noch mal so nebenbei: auch wenn niemand zugeben will, rosamunde pilcher - filme zu gucken ... es tun ja doch viele =)

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4
4/10

stimme der 1. filmkritik voll zu, bin aber kein machomann eventuell eine machofrau ;-)

gestern abend im fernsehen geschaut - für mal so zum tag ausklingen lassen oder abschalten ganz nett, aber ansonsten langweilig und oberflächlich. dass sich heike makkatsch für so eine doofe nebenrolle hergegeben hat, ist schon erstaunlich. naja, mal wieder alle üblichen klischess bestätigt.
die schnelle trauerbewältigung fand ich unglaubwürdig, wie eigentlich auch den ganzen film, ein seichter pilcher aufguss, mehr nicht :-/

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4
4/10

Also eigentlich ist er ja ganz nett, der schluss naja aber der resst gefällt mir schon gut. Wenn man ihn öfter sieht wird er aber langweilig.

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7
7/10

Ich habe den Film zweimal gesehen und finde ihn nicht schlecht. Ebenso finde ich den Film "Liebe braucht keine Ferien", der eine ähnliche Handlung hat, nicht schlecht. Beiden Filmen würde ich von 10 möglichen Punkten 7 geben und so habe ich den Film hier jetzt auch bewertet. Die Charaktere werden zwar nicht übertrieben herausgearbeitet, aber der Zuschauer lernt dennoch alle ausreichend kennen, wie ich meine. Mir gefiel der Film und ich fühlte mich nach dem ansehen besser als vorher und darauf kommt es doch bei Filmen an, oder?

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