Drachenzähmen leicht gemacht

Originaltitel
How to Train your Dragon
Land
Jahr
2025
Laufzeit
125 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 12. Juni 2025

Der Trend erfolgreiche Animations-Klassiker als Realfilm mit echten Schauspielern noch einmal neu zu verfilmen ist zwar alles andere als unumstritten, spült aber halt regelmäßig so viel Geld in die Kassen, dass man nun auch bei Dreamworks nicht widerstehen konnte es dem Konkurrenten Disney nachzumachen. Und so kommt mit der Live-Action Version von „Drachenzähmen leicht gemacht“ also der erste Versuch des Studios in diese Richtung ins Kino – wobei es sich hier nicht um das Remake eines alten Zeichentrickfilms handelt, sondern um das eines Films, der im Jahr 2010 ein computeranimierter Publikumshit war. Und „Remake“ ist hier tatsächlich der zutreffende Begriff, denn es wird im Grunde noch einmal Szene für Szene genau die gleiche Geschichte erzählt.

Wenn man dann noch bedenkt, dass Dean DeBlois, der Regisseur des Originals, diese Art von Neuverfilmungen einst als wenig kreativ bezeichnete, darf man schon ein wenig skeptisch sein, wenn genau der nun auch für den Neuaufguss seines eigenen Films verantwortlich zeichnet. Als Begründung führt er an, dass man als Regisseur fast immer mit dem fertigen Produkt hadert und sich wünscht, das eine oder andere Detail anders gemacht und bestimmte Effekte besser hinbekommen zu haben – und dass die Gelegenheit dies nun doch verwirklichen zu können einfach zu verlockend gewesen sei. Und nach Betrachtung der 2025er-Version seines Films muss man ihm zumindest zugestehen, dass das keine leeren Worte waren.

Die Story vom Wikingervolk auf der Insel Berk, das in einem seit Generationen währenden Kampf mit den die Menschen ständig attackierenden Drachen steckt, bis sich der Häuptlingssohn mit einem dieser Wesen anfreundet und die Wahrheit hinter deren Angriffen entdeckt, ist zwar tatsächlich exakt dieselbe, aber dennoch bietet diese neue Fassung einen Mehrwert. Da auch dieser „Realfilm“ natürlich aufgrund der Drachen jede Mengen CGI-Sequenzen enthält lässt sich nämlich die Entwicklung der Technik über die letzten fünfzehn Jahre gut erkennen, tricktechnisch ist die aktuelle Version der alten klar überlegen. Und der „Wow“-Effekt ist halt auch nochmal ein ganz anderer, wenn es eben echte Menschen sind die sich auf den Drachen durch die Luft bewegen und dabei halsbrecherische Flugkurven absolvieren. Dazu kommt eine etwas ausführlichere Charakterisierung einiger Nebenfiguren – vor allem der jungen Kriegerin Astrid wird hier etwas mehr eigene Persönlichkeit verliehen. Und wenn es dann doch mal größere Abweichungen in einigen Szenen gibt, bei denen entschieden wurde bestimmte Figuren hinzuzufügen oder anders zu positionieren, merkt man halt, dass sich dazu einige Gedanken gemacht wurden.

Etwas bedauerlich ist allerdings eine andere Änderung, die man vorgenommen hat, denn während im animierten Film die Bewohner von Berk in der deutschen Fassung noch mit einem hübschen norddeutschen Dialekt sprachen, der das Ganze noch etwas amüsanter machte, hat man darauf nun verzichtet und ist zu hochdeutsch gewechselt – vielleicht weil man das für reale Figuren dann doch zu unpassend fand. Ansonsten hat man aber mit dieser neuen Fassung von „Drachenzähmen leicht gemacht“ einen ziemlich runden und nahezu perfekt gemachten Film vor sich, bei dem die fehlende Originalität tatsächlich das einzige ist, was man an ihm bemängeln kann – aber die liegt hier ja nun mal in der Natur der Sache.

Bilder: Copyright

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