Der Wixxer

Jahr
2004
Laufzeit
85 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
4
4/10
von Frank-Michael Helmke / 2. Juni 2010

 

Ein jedermann kennt sie, sie werden in regelmäßigen Abständen im Fernsehen wiederholt und selbst für Quentin Tarantino sind sie Kult: die deutschen Edgar-Wallace-Filme der 60er und 70er Jahre. Ganze 32 an der Zahl, war in ihnen so ziemlich alles vertreten, was damals schauspielerisch in Deutschland Rang und Namen hatte. Namen wie Blacky Fuchsberger, Heinz Drache, Klaus Kinski und natürlich Eddy Arent werden ewig mit diesen Filmen verbunden sein. Nach dem Derrick-Desaster vor kurzem ist dies also nun die zweite Parodie, die versucht, deutsches Kult-Potenzial zu nutzen. Die Story ist hierbei mal wieder nebensächlich und deshalb schnell erzählt.

Der mysteriöse "Wixxer" versetzt ganz London in Angst und Schrecken und eliminiert nach und nach einen Superverbrecher nach dem anderen. So müssen "Der Mönch mit der Peitsche", der "Frosch mit der Maske" und viele andere des Wallace-Schurkenkabinetts dran glauben. Auch Scotland Yard und Sir John (Wolfgang Völz) tappen im Dunkeln, so dass der zerknautschte Chief Inspector Even Longer (Oliver Kalkofe) und sein neuer Partner Very Long (Bastian Pastewka) auf den Plan treten. Die Spuren führen nach Blackwhite Castle, wo der Earl of Cockwood (Thomas Fritsch) genregemäß in schwarz-weiß residiert, Möpse züchtet und einen Girl-Group-Handel betreibt. Kennt er die wahre Identität des maskierten "Wixxers"? ... und welche Rolle spielt hierbei das ostdeutsche Ehepaar Dubinsky (Anke Engelke und Olli Dittrich)?

So viele bekannte Namen und Gesichter und - bis auf Bully Herbig und seine Mannen - viele der größten Talente, die die deutsche Comedy-Szene zu bieten hat: damit müsste es doch möglich sein ein Feuerwerk an Stimmung und guter Laune zu fabrizieren, das den Kinosaal erbeben lässt. Nun ja, zumindest die erste halbe Stunde ist zugegebenermaßen unterhaltsam und birgt auch so einige gelungene Szenen und Gags. Nicht zuletzt auch durch einen wirklich witzigen Oliver Kalkofe, dem die Rolle des versifften trenchcoatigen Ermittlers wie auf den Leib geschnitten ist.

 

Dann jedoch befindet man sich plötzlich im falschen Film. Auf einmal sieht man nur noch schlecht nachgespielte Szenen aus "Die nackte Kanone" und "Loaded Weapon", plumpen Klamauk und erbärmliche Versuche, Szenen aus der Batman-Serie der 60er oder aus "Das Schweigen der Lämmer" zu persiflieren. Die prinzipiell witzige Idee eines Butlers, der aussieht wie Hitler (gespielt von Christoph M. Herbst) und gerne im Schloss als Führer fungiert wird bis zur Schmerzgrenze ausgereizt, und als dann Thomas Fritsch auch noch anfängt zu singen und zu tanzen, erinnert dies in fataler Weise an die grottenschlecht gespielten Real-Szenen des ersten Werner-Films. Dass man weiterhin wohlwollend zuschaut, ist allein der Tatsache zu verdanken, dass man da bekannten Zeitgenossen zuguckt, die sichtlich mit Spaß bei der Sache sind.

Der zweite Versuch einer gelungenen deutschen Parodie dieses Jahr gibt sich immerhin Mühe und lässt zumindest am Anfang aufblitzen, was über 85 Minuten möglich gewesen wäre. Ansonsten ist leider festzustellen, dass sich der Großteil dieses Films auf dem Niveau des offiziellen Titelsongs "The Wizard" bewegt, der frappierend an "Mambo No. 5" erinnert und den Anke Engelke als Gaby Baginsky gemeinsam mit Right Said Fred beisteuert.


10
10/10

wer ist denn der wixxer???kann mir das mal jemand sagen!

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9
9/10

Sehr witzig !
Hatler sehtr lustig,aber der Höhepunkt war für mich Pastewka mit seinem Pinoccio-Eisbecher.Selten so gelacht ! Ach ja,Kalkhoffe fand ich gar nicht so schlecht.

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