
Terroristen-Filme sind momentan in Hollywood und in den Kinos
nicht gern gesehen. Also hat man den Kinostart von "Swordfish"
nach hinten verschoben - bis sich die Wogen ein wenig geglättet
haben. Ab November
allerdings darf John Travolta als langhaariger Terrorist die
Welt schon wieder aus den Fugen bringen - in attraktiver Begleitung
von Augenschmaus Halle Berry und Hingucker Hugh Jackman.
Travolta spielt den gut gekleideten Psychopathen Gabriel Shear,
der vom FBI fieberhaft gesucht wird. Sein neuester Coup: Mit
Hilfe des weltbesten Hackers Stanley Jobson (Hugh Jackman)
will er Bankkonten um 6 Milliarden Dollar erleichtern. Mit
diesem Geld will Gabriel seine kleine Armee von Terroristen
aufrüsten. Stanley lässt sich nicht ganz freiwillig auf die
Sache ein: Er wird zum einen becirct von der geheimnisvollen
Ginger (Halle Berry), zum anderen braucht er dringend Geld,
um das Sorgerecht für seine kleine Tochter durchzustreiten
und diese somit
vor der trinkenden Ex-Frau zu retten. Eine Zeit lang geht
das illegale Spiel gut. Doch dann wird er verstrickt in einen
überdimensionierten Überfall - und sieht sich und die ganze
Bande von schwer bewaffneten Agenten umzingelt. Ein tödliches
Geiseldrama ist die Folge.
Action-Guru Joel Silver hat das Spektakel produziert, das
vor allem durch brillante Kameraarbeit auffällt. Zum Kult
wird garantiert jene Minute werden, in der die Kamera einen
360 Grad-Bogen um eine großangelegte Baller-Explosions-Szene
in Matrix-Zeitlupe dreht. Unfreiwillig komisch sind dagegen
die Hacker-Szenen: Jackman sitzt an einer Wand aus Monitoren,
tippt in irrwitziger Geschwindigkeit seltsame Codes ein, die
sich plötzlich bei richtiger Eingabe in blinkende geometrische
Figuren verwandeln. Und damit macht er sich leider lächerlich.
Denn jeder PC-Besitzer weiß: So
etwas machen Computer einfach nicht.
Dennoch verzeiht man dem neuesten und heißesten Export aus
Aussi-Land so einiges: Hugh Jackman ist der sympathische Kriminelle
in diesem Film, dem man einfach nicht böse sein kann, wenn
er halbnackt in der Wüste Golf spielt und verzweifelt um seine
Tochter kämpft. Er tut alles schließlich für einen guten Zweck.
Auch Travolta überzeugt: Ihm nimmt man den makellosen Bösewicht
gern ab, er knüpft nach Flops wie der Lotto-Blamage "Lucky
Numbers" mit diesem Film endlich wieder an "Pulp Fiction"-Zeiten
an. Und dann ist da noch Halle Berry, diesmal sogar in ihrer
ersten Oben-Ohne-Szene. Sie wirkt zunächst nur wie ein optisches
Beiwerk des Films, entpuppt sich schließlich aber als eine
der Schlüsselpersonen.
Alles in allem ist "Passwort: Swordfish" ein spannendes Hochglanzactiondrama
mit guten Darstellern und interessanten Bildern. Und ein gelungenes
Comeback für den schießwütigen "Face/off"-Travolta.
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